Lübeck, Travemünde, Bad Schwartau und Umgebung
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Wie viele Kilometer bin ich damals an der Grenze entlang gegangen, wie viele Male haben meine Füße mich an der Trennlinie zwischen der Bundesrepublik Deutschland (BRD) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) durch die Land-und Ortschaften, durch die Straßen und Felder entlang getragen? Bei Tag und bei Nacht.
Sie, die Antworten, würden wahrscheinlich „Lieder“ davon singen, wenn sie dazu in der Lage wären. Und wenn ich ihnen zuhören könnte, würden sie mir vielleicht eine Geschichte erzählen, die irgendwie kein Ende findet...
Als ich Ende Juni 1990 aus dem Dienstwagen HL-54 steige und meinen Zollhund ARIE aus der Box, welche sich am Heck des VW-Transporters befindet, hole, ist es jener Tag, der für meinen Vierbeiner und mich die letzte Grenzstreife ist.
ZOLL-Dienstfahrzeuge VW-Transporter T3 mit Kennzeichen HL-54 bzw. RZ-2016
ARIE, so heißt mein privateigener Diensthund, weiß davon nichts; für ihn mag dieser Tag nichts Besonderes sein. Dass mich gerade jetzt so viele Gefühle mit einer nicht wirklich beschreibbaren Intensität durchfluten, wird meinem „Beschützer“ nicht bewusst sein.
ARIE hat seine eigenen Interessen. Die Nase knapp über dem Erdboden haltend, „schnüffelt“ er die Umgebung ab und versucht, sich ein eigenes Bild von der hiesigen Lage zu verschaffen. Hin und wieder lässt er es sich nicht nehmen, ein „Bein“ anzuheben und ein paar Tropfen seines Urins auf den Fleck zu träufeln, um sein „Reich“ zu „markieren“. Wenngleich diese Gegend nicht zu seinem „Stamm-Revier“ gehört, so will er wohl zum Ausdruck bringen, dass auch er hier ist/war.
Eines ist uns gemeinsam: wir beide werden heute hier zum letzten Male dienstlich tätig sein. Er als Zollhund mit seinem Kenngeschirr, das ihn als solches kenntlich macht. Und ich als Angehöriger des Grenzzolldienstes, entsprechende Dienstkleidung tragend und mit einer 9 mm-Pistole bewaffnet.
Meine Schritte fallen mir nicht einfach. Nicht nur, weil der feine Sand des Strandes das Gehen bzw. Fortbewegen erschwert. Die letzten Meter bis zum Wasser der Ostsee kosten mich große „Kraft“; seelisch/geistig betrachtet. Heute, nach „Feierabend“, ist „alles“ vorbei. Dann ist „er“ gelaufen, der letzte Streifendienst an der innerdeutschen Grenze für meinen Freund ARIE und für mich.
Aber bis dahin dauert es noch eine Weile. Und ich nutze die kommenden Stunden, um meine Dienstzeit an der deutsch-deutschen Grenze Revue passieren zu lassen. Noch ahne ich nicht, dass mich diese "Trennlinie" nicht mehr wirklich loslassen wird und ich mich immer wieder mit ihrer "Geschichte" befassen werde.
Dass auch hier, wo mein Zollhund ARIE und ich nun gerade sind, irgendwann nur noch ein Schild sich befinden wird und einige auf ihm befindlichen Zeilen den Betrachtern erzählen möchten von den Jahren der "Trennung", vermag mir in diesen Augenblicken nicht in den Sinn zu kommen.
Ich schaue hinaus auf die Ostsee. Wie viele Menschen haben im Baltischen Meer den Tod gefunden bei ihren Versuchen, in den "Westen" zu gelangen? Ich weiß es nicht und es wird noch dauern, bis es hierzu nähere Daten und Informationen geben wird. Auch werde ich erst später erfahren, wer jene Menschen waren, die an der "grünen" innerdeutschen Grenze im Großraum Lübeck ihr Leben verloren haben.
An der Ostsee bei Barendorf. Blick in Richtung Lübeck-Travemünde
im Jahr 1986 floh der Neffe des bekannten DDR-Fernsehkommentators Karl-Eduard von Schnitzler („Der schwarze Kanal") mit einem kleinen Schlauchboot aus der Deutschen Demokratischen Republik. Auf der Ostsee wurde er von einer westdeutschen Schiffsbesatzung aufgenommen und gerettet.
Ostsee bei Barendorf
Ostsee bei Barendorf am 08.07.2017
An der Ostseeküste bei Boltenhagen (24.08.2023). Bei Boltenhagen war der westlichste öffentlich zugängliche Strand der DDR, von abends 20 Uhr bis morgens sechs Uhr für Besucher gesperrt und durch die Grenzbrigade Küste bewacht.
An der Ostseeküste bei Boltenhagen (24.08.2023). Bei Boltenhagen war der westlichste öffentlich zugängliche Strand der DDR, von abends 20 Uhr bis morgens sechs Uhr für Besucher gesperrt und durch die Grenzbrigade Küste bewacht
An der Ostseeküste bei Boltenhagen (24.08.2023). Bei Boltenhagen war der westlichste öffentlich zugängliche Strand der DDR, von abends 20 Uhr bis morgens sechs Uhr für Besucher gesperrt und durch die Grenzbrigade Küste bewacht
An der Ostseeküste bei Boltenhagen (24.08.2023). Bei Boltenhagen war der westlichste öffentlich zugängliche Strand der DDR, von abends 20 Uhr bis morgens sechs Uhr für Besucher gesperrt und durch die Grenzbrigade Küste bewacht
Auf dem Priwall beginnt nun unsere "Reise" entlang der damaligen innerdeutschen Grenze. Die drei Kilometer lange Halbinsel, die im Norden von der Ostsee, im Westen von der Trave und im Süden von der Pötenitzer Wiek umschlungen ist, gehört seit 1226 zum Ortsteil Travemünde der Hansestadt Lübeck
Landesgrenze SH / MVP auf dem Priwall am 04.08.2019
An der ehemaligen innerdeutschen Grenze auf dem Priwall 19.04.2019
An der ehemaligen innerdeutschen Grenze auf dem Priwall 19.04.2019
Grenze beim Priwall. Aufnahme aus dem Jahr 1985
An der Grenze beim Priwall-Strand. Rechts, auf bundesdeutscher Seite, genießen Menschen die Sonne und das Meer. Ein paar Meter weiter östlich herrscht "gähnende Leere". Jenseits der Grenze, auf DDR-Gebiet, sind bestimmte Angehörige der DDR-Grenzsicherungsorgane in diesem Raum die einzigen Leute, die sich hier im Grenzbereich an der Ostsee aufhalten dürfen. Untere und obere Richtbake bei der Grenzlinie sind in diesem Bild gut zu erkennen (Fotosammlung Gerd Wilcken BUNDESGRENZSCHUTZ).
Nähere Informationen zu den Richtbaken hier: http://baken-net.de/travemuende_grenzbaken.htm
Auf dem Priwall wurde unweit der Grenze eine Folge aus der Serie ACHTUNG ZOLL gedreht und später im NDR ausgestrahlt
oben: beim Klicken auf das Bild öffnet sich eine PDF-Datei. Es werden dort einige Einträge gezeigt, welche von einem damaligen Angehörigen der Deutschen Grenzpolizei gemacht wurden (1959 / 1960). Auch der Bereich beim Priwall wird in den "Arbeitsbüchern" erwähnt.
Hier, im Bereich Priwall, wurde am 27.11.1952 Elsbeth Jurkowsky erschossen.
7 Tonnen markierten die Seegrenze vom Priwall in Richtung Ostsee.
Die gelben Grenztonnen "Grenze 1, 2, 5 und 7" hatten eine Befeuerung (Leuchttonnen mit gelbem Blitz).
Die gelben Grenztonnen "Grenze 3, 4 und 6" waren unbefeuerte Bakentonnen. Das im Bild zu sehende Seezeichen - die Tonne "3" -befindet sich heute beim Kontrollturm der Verkehrszentrale Travemünde des WSA Lübeck. Nähere Informationen hier: http://baken-net.de/travemuende_grenzbaken.htm
Öffnung der Grenze am Priwall-Strand 03.02.1990
Öffnung der Grenze am Priwall-Strand 03.02.1990
Öffnung der Grenze am Priwall-Strand 03.02.1990
Öffnung der Grenze am Priwall-Strand 03.02.1990
Schild am Priwall-Strand 03.02.1990
Öffnung der Grenze am Priwall-Strand 03.02.1990
Öffnung der Grenze am Priwall-Strand 03.02.1990
Grenzöffnung am Priwall-Strand 1990 - Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
Auch das Bundesgrenzschutz-Boot SCHLUTUP war am 3.2.1990 vor Ort bzw. in der Ostsee in Höhe Priwall. Im Bild ist ferner das Fahrgastschiff RUDOLF KINAU (jetzt den Namen HANSEAT tragend) zu sehen
Zollbeamte an der Grenze unweit Priwall-Strand im Jahr 1984. Im Hintergrund ist ein Erdbunker der DDR-Grenztruppen zu erkennen
Erdbunker aus Betonfertigteilen im Bereich gegenüber GSA Küste 1 / Zollkommissariat Lübeck-Süd
Schematische Darstellung der DDR-Grenzsperranlagen aus der Zeit um 1980. Zwischen 1983 und 1985 gab es einige Veränderungen. So wurden z.B. die Erdminen gesprengt, die Selbstschussanlagen SM70 abgebaut, Zäune erneuert / modifiziert, akustische und optische Signalanlagen (Rundumleuchten/Signalhörner) demontiert und der "stille Alarm" eingeführt
Grenzraum bei Pötenitz im Jahr 1985
Grenzraum bei Pötenitz im Jahr 1985
Ehemalige Führungsstelle der DDR-Grenztruppen bei Pötenitz. Foto: Karsten Pelzer
Bei diesem Beobachtungsturm (BT) der DDR-Grenztruppen handelte es sich um einen "Führungspunkt" / "FP" (Bezeichnung bei westdeutschen Grenzüberwachungsorganen) bzw. um eine "Führungsstelle" / "FÜSt" (Bezeichnung bei Grenzüberwachungsorganen der DDR). Diese BT wurden zur Koordination und Führung des jeweiligen Grenzabschnitts als Teil der Grenzsperranlagen entlang der innerdeutschen Grenze errichtet. Der Turm einer Führungsstelle wurde aus quadratischen Betonfertigteilen (4 x 4 m Grundriss) gefertigt. Hier liefen die Alarme aus den Grenzabschnitten auf und von hier aus wurde die "Alarmgruppe" zur weiteren Unterstützung der Grenzposten vor Ort in Bewegung gesetzt. Durch den zuständigen Kommandeur der Grenzsicherung (KGSi) wurden Maßnahmen eingeleitet und koordiniert.
Ehemalige Führungsstelle der DDR-Grenztruppen bei Pötenitz am 07.08.2019
Ehemalige Führungsstelle der DDR-Grenztruppen bei Pötenitz am 07.09.2024
Ehemalige Führungsstelle der DDR-Grenztruppen bei Pötenitz am 07.09.2024
Ehemalige Führungsstelle der DDR-Grenztruppen bei Pötenitz am 07.09.2024
Ehemalige Führungsstelle der DDR-Grenztruppen bei Pötenitz am 07.09.2024
Ehemalige Führungsstelle der DDR-Grenztruppen bei Pötenitz am 07.09.2024
Kormorane in der Pötenitzer Wiek (01.03.2020). Hier, bei der sogenannten Seeschwalbeninsel, war früher ein Landungssteg. Siehe auch nachfolgende Grenzkarte
Bis in die 1970er Jahre hinein war vom Priwall aus der Zugang zum Ufer der Pötenitzer Wiek nicht möglich, da dieser Bereich bereits zur DDR gehörte.
Auf der Halbinsel Priwall war in diesem Raum ein großes Hinweisschild, das den Zugang untersagte.
Die deutsch-deutsche Grenzkommission stellte fest, dass ein altes Wasser- Landrecht, wohl aus dem Mittelalter stammend, existierte. Dieses Recht besagte sinngemäß: wem das Wasser gehört, dem gehört auch das Land.
Da die Pötenitzer Wiek, der Dassower See und die Trave zur Bundesrepublik gehörten, musste die DDR einen ca. zwei Meter breiten Uferstreifen bis hin zum Grenzübergang Selmsdorf abtreten.
Das hatte zur Folge, dass man am Ostufer vom Priwall bis in den Raum Dassow marschieren konnte, wenn kein Hochwasser war. Bundesgrenzschutz und Zoll patrouillierten dort gelegentlich zu Fuß entlang, zumeist wurde dieser Grenzbereich aber mit Booten, z.B. mit dem Zollboot BUCHHORST, bestreift. Mein Kollege J.Galonska, damals aufsichtführender Beamter (aB) der Grenzaufsichtsstelle Priwall, stellte mir vom Zollboot BUCHHORST und aus betreffendem Grenzbereich freundlicherweise einige Bilder zur Verfügung.
Zollboot BUCHHORST in der Pötenitzer Wiek
In der Pötenitzer Wiek, im Dassower See und der Trave bis in die Schlutuper Wiek Höhe Seglerheim wurde das Zollboot BUCHHORST eingesetzt. Das Dienstboot hatte Jetantrieb und wurde von Beamten des Landzolldienstes, nicht des Wasserzolldienstes, gefahren. Es wurde im Juli 1979 der Grenzaufsichtsstelle (GASt) Priwall (zugehörig zum Hauptzollamt Lübeck-Ost, Zollkommissariat Lübeck-Süd) als Neubau zugewiesen
DDR-Grenzsoldaten bei der Pötenitzer Wiek im Jahr 1981
DDR-Grenzsoldaten bei der Pötenitzer Wiek im Jahr 1981
Ein Fluchtversuch mit Todesfolge ereignete sich am 28. August 1962 im Raum der Pötenitzer Wiek. Werner Dobrick starb, nachdem er die DDR verlassen und sich in das zur Bundesrepublik Deutschland gehörende Gewässer begeben hatte.
Am 20.August 1965 verlor der damals 30-jährige Horst Ristau in der Pötenitzer Wiek sein Leben; er ertrank kurz nachdem er hier die DDR verlassen hatte.
Auch an Manfred Kerbstat soll erinnert werden. Er verlor am 12. Februar 1968 aufgrund Unterkühlung sein noch so junges Leben im Bereich der Pötenitzer Wiek.
Im Zuge oben genannten Fluchtversuchs starb auch Hans-Georg Steinhagen am 12.Februar 1968 an Unterkühlung.
Detlef Bremer war vermutlich der letzte DDR-Flüchtling, welcher im Raum der Pötenitzer Wiek ertrank. Sein Leben endete am 07. Mai 1988. Nähere Informationen finden Sie in diesem Buch, was ich sehr empfehlen kann https://www.fu-berlin.de/sites/fsed/veroeffentlichungen/reihen/studiendesforschungsverbundes/Todesopfer/index.html
Volkstorfer Spitze im Jahr 1985
Volkstorfer Spitze im Jahr 1985
Das im Jahr 1985 aufgenommene Farbfoto zeigt die Einfahrt von der Pötenitzer Wiek in den Dassower See. Mancher "Republikflüchtige" schaffte es hier oder in der näheren Umgebung, die Grenzsperranlagen der DDR zu überwinden und in den Dassower See - den "Westen" - zu gelangen. Fischerboote oder Kräfte des Zolls/BGS nahmen diese Leute dann auf und brachten sie in Sicherheit
Einfahrt von Pötenitzer Wiek in den Dassower See (02.04.2022)
Einfahrt von Pötenitzer Wiek in den Dassower See (20.04.2024)
Einfahrt von Pötenitzer Wiek in den Dassower See (16.03.2024)
Einfahrt von Pötenitzer Wiek in den Dassower See (16.03.2024)
Einfahrt von Pötenitzer Wiek in den Dassower See (12.10.2023)
Beobachtungsturm der DDR-Grenztruppen im Bereich Dassower See
Bei Dassow im Jahr 1985
Dassow im Jahr 1985
Dassow im Jahr 1985
Stepenitzer Brücke bei Dassow im Jahr 1985
Stepenitzer Brücke bei Dassow
Dassow Sperre an der Stepenitz 1990
Dassow Sperre an der Stepenitz 1990
An der Mauer bei Dassow im Jahr 1990
Ehemaliger Speicher bei der Stepenitzbrücke in Dassow 24.08.2023
Ehemaliger Speicher bei der Stepenitzbrücke in Dassow 24.08.2023
Stepenitz bei Dassow 24.08.2023
Ehemaliger Speicher bei der Stepenitzbrücke in Dassow 24.08.2023
Ehemaliger Speicher bei der Stepenitzbrücke in Dassow 24.08.2023
Ehemaliger Speicher bei der Stepenitzbrücke in Dassow 24.08.2023
Informationstafel bei der Stepenitzbrücke in Dassow 24.08.2023
Fischereiboote in Dassow 24.08.2023
Fischereiboote in Dassow 24.08.2023
Betonmauer
Bei Dassow im Jahr 1985
Zum obigen Bild einige Zeilen eines ehemaligen DDR-Grenzsoldaten: „Ich war als Grundwehrdienst-Leistender vom Herbst 1978 an ein Jahr als Grenzer der DDR in Selmsdorf stationiert. Im Sommer 1979 gab es einen versuchten Grenzdurchbruch eines jungen Pärchens. Ich weiß, dass der versuchte Durchbruch an einem Nachmittag gegen 16 Uhr stattfand und dass es Sommer war, aber genauer eingrenzen kann ich es zeitlich nicht. Räumlich würde ich sagen, es war von Selmsdorf kommend etwa einen Kilometer vor Dassow. Ich kann mich da sicher um ein oder zwei Kilometer vertun, aber in dem Bereich vor Dassow geschah es. Die ganze Geschichte ist sehr bizarr abgelaufen. Beispielsweise lief das Paar an der Chaussee nach Dassow entlang und wurde von unserer zum Grenzdienst ausrückenden Kompanie mit „EK-Takt-Schlagen“ auf dem LKW und lautem Gejohle (hübsche junge Frau sichtbar!) überholt. Ich saß an der Klappe hinten auf einem LKW (Robur) LO und sah die beiden Erschrockenen - das fiel mir doch unterbewusst auf - bei bestem Wetter die Straße entlanggehen. Dass dies potentielle Flüchtlinge sein könnten, nahm keiner an. Die „Dreistigkeit“ erwartete niemand - auch unsere Offiziere nicht, die ja vorn und in der Kolonne in ihren Jeeps fuhren. Das Pärchen nahm sich etwa zwei-drei Stunden später von einem Bauernhof eine Leiter und versuchte in etwa 100 bis 150 Meter Entfernung zu einem Grenzturm, es handelte sich um die Führungsstelle, den Grenzzaun zu erreichen. Das war verrückt! Natürlich war in dem Augenblick Alarm ausgelöst, als sie die Leiter an den hinteren (Signal)Zaun legten. Von dort waren es etwa 200 m über freies Gelände bis zum zweiten Zaun, dem entscheidenden 3 Meter hohen Grenzzaun. Es gelang ihnen jedoch diesen mit ihrer Leiter zu erreichen, da der Unteroffizier vom Turm aus zwar alle Magazine leerschoss - aber nicht gezielt! Ich weiß nicht mehr, ob wir damals drei oder vier Magazine pro Mann im Grenzdienst hatten. Jedes Magazin hatte 30 Schuss. Der Unteroffizier schoss seine Magazine und die seines Postens leer. Es waren also mindestens 180 und maximal 240 Schuss, die ich im Hinterland sitzend hörte.
Der Unteroffizier holte sie dann aber mit seiner „leeren“ MPi aus dem Wasser zurück, in dem sie nach Überklettern des Zaunes bereits bauchtief standen, anscheinend schon auf Westterritorium, als er sie erreichte.
Die Flucht fand ca. 150 m links der Führungsstelle bei Zarnewenz statt.
Offizielle Version (damals): Der Unteroffizier schoss Sperrfeuer ( also „vorhaltend“ ) und verhinderte so den Grenzdurchbruch.
Der Unteroffizier wurde belobigt und erhielt eine Auszeichnung.
ehemaliger DDR-Beobachtungsturm bei Dassow. Aufnahme vom 7.8.2019
ehemaliger DDR-Beobachtungsturm südwestlich Dassow. Aufnahme vom 7.8.2019
ehemaliger DDR-Beobachtungsturm südwestlich Dassow. Aufnahme vom 7.8.2019
DDR-Beobachtungsturm im Raum Dassow im Jahr 1990
DDR-Beobachtungsturm im Raum Dassow im Jahr 1990
Am 25. September 1950 verlor der am 27.11.1929 in Lübeck geborene Herbert Muhs sein Leben. Mit einem Schlauchboot paddelte er bei Dummersdorf über die Trave, um bei Bauern auf der Ostseite Lebensmittel zu besorgen. Am mecklenburgischen Ufer angelangt, entdeckten ihn DDR-Grenzposten und eröffneten das Feuer, als er zu flüchten versuchte.
Modell Grenzraum an der Pötenitzer Wiek Dassower See
Ehemaliger Beobachtungsturm BTv der DDR-Grenztruppen östlich Teschow 28.06.2023
Ehemaliger Beobachtungsturm BTv der DDR-Grenztruppen östlich Teschow 28.06.2023
Ehemaliger Beobachtungsturm BTv der DDR-Grenztruppen östlich Teschow 28.06.2023
Ehemaliger Beobachtungsturm BTv der DDR-Grenztruppen östlich Teschow 28.06.2023
Blick aus dem Bereich Teschow (ehemals zur DDR gehörend) in Richtung Dassower See und Insel Buchhorst, beides zur Zeit der Existenz der innerdeutschen Grenze zum Gebiet der Bundesrepublik Deutschland gehörend. 28.06.2023
Blick aus dem Bereich Teschow (ehemals zur DDR gehörend) in Richtung Dassower See und Insel Buchhorst, beides zur Zeit der Existenz der innerdeutschen Grenze zum Gebiet der Bundesrepublik Deutschland gehörend. 28.06.2023
Bericht eines in die BRD geflüchteten Angehörigen der DDR-Grenzpolizei (1953):
Beobachtungstürme an der Schlutuper Wiek im Jahr 1968. Fotosammlung Gerd Wilcken BUNDESGRENZSCHUTZ
GÜSt Selmsdorf Anfang der 1970er-Jahre
Grenzbereich bei der GÜSt Selmsdorf Anfang der 1970er-Jahre
Grenzbereich bei der GÜSt Selmsdorf Anfang der 1970er-Jahre
Grenzbereich bei der GÜSt Selmsdorf Anfang der 1970er-Jahre
DDR-Beobachtungsturm "Rotes Haus" unweit der Schlutuper Wiek um 1970
DDR-Beobachtungsturm unweit der Schlutuper Wiek um 1970
Umgerissener DDR-Beobachtungsturm unweit der Schlutuper Wiek im Jahr 1990. Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
Blick vom Standort BT "Rotes Haus" bei der Schlutuper Wiek zur Zeit der Existenz der innerdeutschen Grenze und (unten) im selben Raum im Mai 2018. Schwarz/Weiss Foto: Sammlung Grundmann
Am 23.07.1956 ereignete sich in diesem Raum ein tödlicher Grenzzwischenfall. Erich Bebensee hieß jener Mann, der die DDR verlassen wollte und sich bereits in der Schlutuper Wiek und damit auf Bundesgebiet befand, als er von DDR-Grenzpolizisten erschossen wurde.
In der Trave bei Lübeck-Schlutup ertrank in der Nacht vom 13. auf den 14. November 1959 Herr Hans-Joachim Pfleger.
GÜSt Selmsdorf im Juni 1967
GÜSt Selmsdorf im Juni 1967
Grenzbereich bei Selmsdorf um 1970. Links ist das Gebäude der Grenzkompanie Selmsdorf zu sehen. Rechts davon, an der Straße, das ehemalige Forsthaus. Hier waren zu früherer Zeit russische Grenzposten und die Deutsche Grenzpolizei untergebracht.
Ehemaliges Grenzbatallion in Selmsdorf 13.07.2024
Ehemaliges Grenzbatallion in Selmsdorf 13.07.2024
Durchlasstor unweit vom ehemaligen Grenzbatallion Selmsdorf 13.07.2024
Durchlasstor unweit vom ehemaligen Grenzbatallion Selmsdorf 13.07.2024
Betonpfähle im Wald unweit vom ehemaligen Grenzbatallion Selmsdorf 13.07.2024
Grenzbereich bei der GÜSt Selmsdorf
Antennenanlagen bei Selmsdorf Mitte der 1980er-Jahre . Im unteren Teil des Bildes ist unten links ein "Prayer Wheel" zu sehen. Auf dem Gittermast ist ein Rundstrahler (NATO-Code: "Broom Stick") zu erkennen. Antenne Rundstrahler, DDR-Bezeichnung: UAZ 771.
Für den Bereich 0,7m. Funktechnik UFT 700er-Serie.
Verschiedene Ausführungen von Yagi-Antennen, am Gittermast wie an den Antennenträgern, für die entsprechenden M-Bereiche, ebenso Breitbandantennen. Ausgerichtet in die entsprechenden Abstrahlrichtung der Gegenseite.
Grenzbereich bei Lübeck-Schlutup / Selmsdorf im Jahr 1985
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden alle Straßen- und Bahnlinien an der "SBZ-Demarkationslinie" im Raum Schleswig-Holstein geschlossen.
Ausnahme: Der Landstraßenübergang Lübeck-Schlutup /Selmsdorf. Dieser wurde durch britische und sowjetische Truppen bis zum 15.07.1947 für den Durchgangsverkehr offen gehalten
15.7.1947 a.) Übergang Lübeck-Schlutup geschlossen
b.) Öffnung des Straßenübergangs Lübeck-Eichholz
20.5.1949: Zollgrenzdienst übernimmt Sicherung der Demarkationslinie unter britischer Aufsicht
15.9.1949: Errichtung GKSt Lübeck-Eichholz, bis dahin Wahrnehmung der Aufgaben durch Grenzaufsichtsdienst (des Zolls)
1.3.1960: Errichtung der GKSt Schlutup als nördlichster Übergang an der Grenze zur DDR
1961: Baracke als Provisorium für Zollabfertigung und Grenzschutz-Einzeldienst gebaut
August 1972: Inbetriebnahme der neuen Abfertigungsanlagen GÜSt Selmsdorf (DDR)
1973: Büro-Container aufgestellt
1973/1974: Entscheidung des Bundesfinanzministeriums über Neubau nach Inkrafttreten des Grundlagenvertrages
1976: endgültige Baugenehmigung
30.11.1979: Einweihung der Grenzkontrollstelle Schlutup um 11.00 Uhr
Zur Zeit der Öffnung des Grenzübergangs zwischen Lübeck-Schlutup und Selmsdorf (1.3.1960) verwendeten die vor Ort eingesetzten Beamten der Bundeszollverwaltung dieses Fahrzeug mitsamt Anhänger für die Grenzabfertigung. Die im nachstehenden Bild zu sehende 1961 gebaute Baracke, welche dann von Zoll und Bundesgrenzschutz / Grenzschutzeinzeldienst für die Grenzabfertigung genutzt wurde, war da schon etwas "komfortabler".
Bei der Grenzkontrollstelle Lübeck-Schlutup um 1970. Als das oben gezeigte Foto entstand, mussten sich die westdeutschen Grenzbeamten, welche die Grenzabfertigung/Grenzkontrolle am Grenzübergang Lübeck-Schlutup vornahmen, noch mit einer behelfsmäßigen Unterkunft begnügen (siehe "Baracke" rechts im Bild). Später wurde eine neue Grenzkontrollstelle errichtet - dort, wo sie entstand, befindet sich heute die Grenzdokumentations-Stätte Lübeck-Schlutup
Das sogenannte "weiße Haus", welches direkt an der innerdeutschen Grenze zwischen Lübeck-Schlutup und Selmsdorf steht. Der Fotograf (Jochen Leuschel) befand sich zu dieser Zeit (irgendwann zwischen 1968-1970) auf DDR-Gebiet zwecks Aufstellung von DDR-Propaganda-Schildern.
Blick von der Grenze nach Lübeck-Schlutup Ende der 1960er-Jahre. Foto: Jochen Leuschel
Westlich des doppelreihigen Metallgitterzaunes Ende der 1960er-Jahre. Foto: Jochen Leuschel
Schutzhütte des Zolls bei Lübeck-Schlutup
GÜSt Selmsdorf
PDF-Datei GÜSt Selmsdorf
Grenzkontrollstelle Lübeck-Schlutup
Schild GRENZKONTROLLSTELLE
Grenzkontrollstelle Lübeck-Schlutup
Grenzkontrollstelle Lübeck-Schlutup im August 1979
Grenzkontrollstelle Lübeck-Schlutup im Jahr 1981
Grenzkontrollstelle Lübeck-Schlutup im Jahr 1981
Neubau eines Intershops unweit der GÜSt Selmsdorf im September 1988
Fotoarbeit "Grenzöffnung 1989"
Fotoarbeit "Grenzöffnung 1989"
Video zur Grenzöffnung bei Lübeck-Schlutup
Grenzöffung im November 1989 beim Grenzübergang Lübeck-Schlutup / Selmsdorf
In den Tagen nach der Grenzöffnung staute sich der Verkehr in Richtung Bundesrepublik Deutschland auch beim Grenzübergang Selmsdorf / Lübeck-Schlutup auf einer Länge von vielen Kilometern. Zigtausende DDR-Bürger hatten sich aufgemacht, um von den "Reiseerleichterungen" Gebrauch zu machen. Obiges Bild wurde am 12.11.1989 aus einem Hubschrauber des BGS gefertigt und zeigt einen kleinen Teil der augenscheinlich unendlichen Wagenkolonne aus "Trabis", Wartburgs etc. (Fotosammlung Gerd Wilcken BUNDESGRENZSCHUTZ)
Lübeck-Schlutup (um 1970)
Luftballonaktion an der Grenze bei Lübeck-Schlutup 07.10.1989
Auszug aus meiner "Stasi-Akte" betreffend Einreise in die DDR
Bei der Grenzdokumentations-Stätte in Lübeck-Schlutup 05.05.2018
In der Grenzdokumentations-Stätte in Lübeck-Schlutup 05.05.2018
Bei der Grenzdokumentations-Stätte Lübeck-Schlutup am 14.09.2019
Bei der Grenzdokumentations-Stätte Lübeck-Schlutup am 14.09.2019
Bei der Grenzdokumentations-Stätte Lübeck-Schlutup am 14.09.2019
Bei der Grenzdokumentations-Stätte Lübeck-Schlutup am 14.09.2019
Bei der Grenzdokumentations-Stätte Lübeck-Schlutup am 14.09.2019
Bei der Grenzdokumentations-Stätte Lübeck-Schlutup
09.11.2014 - Trabbis,Wartburgs,Schwalben und mehr am ehemaligen Grenzübergang Lübeck-Schlutup / Selmsdorf.
Ein Vierteljahrhundert nach Öffnung der Grenze riechen die Auspuffgase noch nach "Freiheit" und Glück, klingen die Motoren so schön wie am 9. November 1989
Flucht eines DDR-Grenzpolizisten nach Lübeck-Schlutup (1959)
Lübeck-Schlutup (um 1970)
Lübeck-Schlutup (um 1970)
Lübeck-Schlutup (um 1970)
Lübeck-Schlutup (um 1970)
Lübeck-Schlutup (um 1970)
Fundament eines DDR-Beobachtungsturms / einer Führungsstelle (Meldepunkt "1270" bei Zoll und BGS). Anlässlich Bauarbeiten für ein neues Gewerbegebiet bei Lauen wurde es freigelegt. Aufnahme vom 23.01.2023
Fundament eines DDR-Beobachtungsturms / einer Führungsstelle (Meldepunkt "1270" bei Zoll und BGS). Anlässlich Bauarbeiten für ein neues Gewerbegebiet bei Lauen wurde es freigelegt. Aufnahme vom 23.01.2023
Artikel in der Ostseezeitung vom 10.02.2023
Bereich beim "Voßbergbogen" bei Lübeck-Schlutup
DDR-Beobachtungsstand im Raum gegenüber Lübeck Schlutup bim Voßbergbogen im Jahr 1975. Fotosammlung Gerd Wilcken BUNDESGRENZSCHUTZ
Im Bereich südlich des Grenzübergangs Lübeck-Schlutup wurde für die Streifen des Bundesgrenzschutzes (BGS) und Zolls um 1971/72 ein schmaler Pfad von Pionieren des BGS angelegt. Dieser Streifenweg war nach seiner Fertigstellung teilweise um 50 cm - 150 cm auf DDR-Gebiet befindlich, ohne dass Grenztruppen der DDR oder die westdeutschen Grenzüberwachungsorgane das ahnten/wussten. Erst als die gemeinsame Grenzkommission den hiesigen Grenzabschnitt neu vermaß, wurde der „Irrtum“ erkannt. Der Grenzpfad und die Zäune der hier befindlichen Schlutuper Grundstücke mussten daher nach „Westen“ verlegt werden. Das sorgte für Probleme: Für die (Erst-) Anlegung des Grenzpfads mussten damals alle Grenzanwohner einen Teil ihrer Grundstücke abgeben bzw. zur Verfügung stellen. Jedoch waren einige dieser Leute inzwischen schon verstorben und die Nachfolger hatten neue Gärten angelegt, Gartenhäuser gebaut, Zäune gezogen usw.
Und nun hieß es sinngemäß, das alles um rund 2 m zurück nach Westen zu bauen. Der Bund stellte hierfür die erforderlichen Geldmittel zur Verfügung
Grenzbereich bei Lübeck-Schlutup im Jahr 1985
Grenzbereich bei Lübeck-Schlutup Lüdersdorfer Weg im Jahr 1985
Lübeck-Schlutup AN DER LANDESGRENZE im Jahr 2021
Lübeck-Schlutup im Jahr 2021
Lübeck-Schlutup im Jahr 2021
Bei Lübeck-Schlutup im Jahr 1985
Bei Lübeck-Schlutup im Jahr 1985
Bei Lübeck-Schlutup im Jahr 1985
DDR-Beobachtungsturm gegenüber Lübeck-Schlutup 1990
Bei Lübeck-Schlutup im Jahr 2021
Ecke Stumpfer Weg / An der Landesgrenze 1985 und 2021
Alter Grenzstein An der Landesgrenze in Lübeck-Schlutup (2021)
Schaukasten des Zollkommissariats Lübeck-Süd am Lüdersdorfer Weg in Lübeck-Schlutup 1987
Abschrankung Lüdersdorfer Weg in Lübeck-Schlutup
Abschrankung Lüdersdorfer Weg in Lübeck-Schlutup
Bereich Abschrankung Lüdersdorfer Weg in Lübeck-Schlutup
Bereich Abschrankung Lüdersdorfer Weg in Lübeck-Schlutup
Bereich Abschrankung Lüdersdorfer Weg in Lübeck-Schlutup
Bereich Abschrankung Lüdersdorfer Weg in Lübeck-Schlutup
Bis zum 31.12.1949 hat das Wasserwerk für die Stadtwerke Lübeck noch Wasser geliefert und die Schlutuper Siedlung versorgt. Ab 1950 wurde das Wasserwerk vom Kommunalwirtschaftsunternehmen Schönberg übernommen. 1950/1951 wurden sämtliche Aggregate, Armaturen, Schalter, Kessel, Pumpen etc. demontiert und in das neu errichtete Wasserwerk Schönberg verlagert .
Im Zuge der Errichtung der neuen B104 (1990-1992) wurde das alte Wasserwerksgebäude abgerissen.
Alte Karte, auf der der Beginn der Minenfelder (in Höhe Schwarzmühlenteich) erkennbar ist
Beginn des doppelreihigen Metallgitterzauns (Zwischenraum vermint) südlich der Ruine Wasserwerk
Beginn der Minenfelder (in Höhe Schwarzmühlenteich)
Auszug aus Grenzkarte betreffend Schwarzmühlenteich
Bei der Gaststätte SCHLUTUPER TANNEN in Lübeck um 1970
Lübeck-Schlutup (um 1970)
Schlutuper Tannen am 08.10.2022
Schlutuper Tannen am 08.10.2022
Schlutuper Tannen am 08.10.2022
Werkzeugmarke Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken Lübeck
Grenzbereich beim Palinger Weg in Lübeck-Schlutup (um 1970)
Gebäude im Palinger Weg (08.10.2022)
"Brieftauben-Ersatz-Teile" unweit Palinger Weg in Lübeck-Schlutup (08.10.2022)
Lübeck-Schlutup (um 1970)
Lübeck-Schlutup (um 1970)
Lübeck-Schlutup (um 1970)
Lübeck-Schlutup (um 1970)
Grenzaufsichtsstelle(n) Schlutup (ZOLL)
Lübeck-Schlutup (um 1970)
Am Grenzknick bei den Großen Schwedenschanzen (1970er-Jahre). Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
Am Grenzknick bei den Großen Schwedenschanzen (1970er-Jahre)
Am Grenzknick bei den Großen Schwedenschanzen (1970er-Jahre)
Am Grenzknick bei den Großen Schwedenschanzen (1970er-Jahre). Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
Grenzknick bei den Großen Schwedenschanzen im Jahr 1985
Wo der oben gezeigte DDR-Beobachtungsturm (1274) sich befand (08.03.2022)
Am Grenzknick bei den Großen Schwedenschanzen (1960er-Jahre)
Beim Grenzknick Große Schwedenschanzen im Jahr 2014. Aus der Luft ist noch gut zu erkennen, wo damals abgeholzte Fläche war
Karte Bereich beim Grenzknick Große Schwedenschanzen
Schutzstreifenzaun unweit Grenzknick Große Schwedenschanzen im Jahr 1985
Auszug aus Grenzlagemeldung
Schwedenschanzen
Schwedenschanzen
Schwedenschanzen am 25.05.2023
Brücke über Landgraben bei den Schwedenschanzen am 25.05.2023
Brücke über Landgraben bei den Schwedenschanzen am 25.05.2023
Schwedenschanzen am 25.05.2023
Schwedenschanzen am 25.05.2023
Schwedenschanzen am 25.05.2023
Bei den Schwedenschanzen am 25.05.2023
Bei den Schwedenschanzen am 25.05.2023
Bei den Schwedenschanzen am 25.05.2023
Bei den Schwedenschanzen am 25.05.2023
Bei den Schwedenschanzen am 25.05.2023
Försterei in Lübeck-Wesloe um 1970
Forsthaus in Lübeck-Wesloe um 1970
Bereich bei der Försterei in Lübeck-Wesloe um 1970
Bei der Waldschule in Lübeck-Wesloe (um 1970)
ehemalige Waldschule in Lübeck-Wesloe am 13.08.2023
Bei der ehemaligen Waldschule in Lübeck-Wesloe am 13.08.2023
Bei der ehemaligen Waldschule in Lübeck-Wesloe am 13.08.2023
Bei der ehemaligen Waldschule in Lübeck-Wesloe am 13.08.2023
Bei der ehemaligen Waldschule in Lübeck-Wesloe am 13.08.2023
Bei der ehemaligen Waldschule in Lübeck-Wesloe am 13.08.2023
Bei der ehemaligen Waldschule in Lübeck-Wesloe am 13.08.2023
Bei der ehemaligen Waldschule in Lübeck-Wesloe am 13.08.2023
Große Schießbahn
Bereich Große Schießbahn um 1970
Bereich Große Schießbahn am 18.03.2018
Bereich Große Schießbahn am 25.05.2023
Bereich Große Schießbahn am 25.05.2023
Bereich Große Schießbahn am 25.05.2023
Jugendliche/Heranwachsende beim "Krieg-Spielen" bei der Schießbahn Wesloe in Lübeck. Aufnahme aus dem Jahr 1957 (Fotosammlung Rainer Andresen)
Lübeck. Strasse Kirschenallee um 1970
Lübeck. Strasse Kirschenallee um 1970
Lübeck. Im Bereich Kirschenallee / Heiweg / An den Schießständen
Parkplatz Heiweg am 08.03.2022
Tor beim Lübecker Sport- und Naturistenverein im Wesloer Forst Lübeck (08.03.2022)
Tor beim Lübecker Sport- und Naturistenverein im Wesloer Forst Lübeck (08.03.2022)
Beim Lübecker Sport- und Naturistenverein im Wesloer Forst Lübeck (08.03.2022)
Landgraben beim früheren FKK-Gelände im Wesloer Forst. Aufnahme vom 08.03.2022
Landgraben beim früheren FKK-Gelände im Wesloer Forst. Aufnahme vom 08.03.2022
Für die Angehörigen der Grenzaufsichtsstelle Eichholz (des westdeutschen Grenzzolldienstes) stellte die Nordspitze des "FKK-Geländes" den nördlichsten Punkt des Bereiches dar, den sie zu bestreifen hatten. Von dort bis zur Wakenitz erstreckte sich der Bezirk, den die Zollbeamten bei Tag und Nacht zu überwachen hatten. Für das abgezäunte Gebiet des FKK-Geländes hatte der Grenzzolldienst Schlüssel. Beamte konnten sich so zu jeder Zeit Zutritt verschaffen und auch dort nach dem "Rechten" schauen.
Brücke über den Landgraben beim Lübecker Sport- und Naturistenverein im Wesloer Forst Lübeck (08.03.2022)
Brücke über den Landgraben beim Lübecker Sport- und Naturistenverein im Wesloer Forst Lübeck (18.03.2018)
Lübeck. Bereich Ecke Kirschenallee/ Heiweg / An den Schießständen um 1970
Lübeck. Bereich Ecke Kirschenallee/ Heiweg / An den Schießständen um 1970
Bericht LFP Am Morgen vom 23.01.1959 betreffend eines in die DDR gegangenen westdeutschen Zollbeamten
Bericht LFP Am Morgen vom 23.01.1959 betreffend eines in die DDR gegangenen westdeutschen Zollbeamten
Landgraben unweit der ehemaligen Schevenbrücke im Jahr 2018. In diesem Bereich ging 1959 der oben genannte Zollassistent in die DDR
Landgraben unweit der ehemaligen Schevenbrücke im Jahr 2018.
Hier, bei Schneiders Wiesen, befand sich ein Hochstand des bundesdeutschen Grenzzolldienstes. Aufnahme vom 18.03.2018
Hier, bei Schneiders Wiesen, befand sich ein Hochstand des bundesdeutschen Grenzzolldienstes. Aufnahme vom 18.03.2018
Meldepunkt 27 im Überwachungsraum 13: Parkplatz Heiweg
Lage unterirdischer "Stasi"-Tunnel
Bau eines Tunnels in der Palinger Heide
Wo der in der Palinger Heide ehemals befindliche unterirdische Tunnel war
Wo der in der Palinger Heide ehemals befindliche unterirdische Tunnel war
Wo der in der Palinger Heide ehemals befindliche unterirdische Tunnel war (08.03.2022)
Wo der in der Palinger Heide ehemals befindliche unterirdische Tunnel war (08.03.2022)
Unterirdischer Tunnel (u.a. für Schleusungen benutzt) in der Palinger Heide
Unterirdischer Tunnel (u.a. für Schleusungen benutzt) in der Palinger Heide
Es war an einem schönen Herbsttag, als meine aus Lübeck-Eichholz stammende Freundin (die am 10.2.1987 meine Ehefrau wurde) und ich wieder mal den Entschluss fassten, mit unseren Hunden an der Grenze spazieren zu gehen. Frisch verliebt und in unserer Freizeit befindlich, waren wir darauf bedacht, möglichst abseits der Wege zu gehen, um unter uns und damit ungestört zu sein.
Wir hatten eigentlich nur noch Augen für uns, als es plötzlich im dichten Buschwerk zu knacken anfing. Was kam da auf uns zu? Ein Wildschwein? Ein schlechtes Gefühl beschlich uns, denn ein Mensch konnte sich doch eigentlich unmöglich hierher „verirren"! Und dann sahen wir uns – zeitgleich. Meine ungläubigen und schreckhaften Blicke spiegelten sich in den Augen jenes Mannes wider, der da nun plötzlich vor uns stand. Es war ein Herr zwischen 50 und 60 Jahren, durchaus seriös aussehend, aber man konnte die „Panik" spüren, die er scheinbar hatte. Mit eiligen Schritten schoss er förmlich an uns vorbei, die braune Aktentasche, die er trug, mit festem Griff haltend.
Was mochte ihr Inhalt sein? Ich ahnte, was „Sache" war. „Der kommt direkt von drüben", dachte ich angesichts der nahen Grenze. Was folgte, war ein Griff in meine Jackentasche. Verdammt, den Dienstausweis, den ich ansonsten immer bei mir hatte, konnte ich nicht spüren; er lag zu Hause in der Wohnung. Wie gerne hätte ich jetzt gesagt: „Halt, Zoll! Bitte weisen Sie sich aus!" Aber ich konnte mich nicht als Amtsträger zu erkennen geben. Eine einfache Zivilperson war ich, ohne „besondere Rechte". Und mein Zollhund ARCO, den ich bei mir hatte, trug kein Zollhund-Kenngeschirr. Er war ebenso „privat" unterwegs wie ich. Ihn zum Einsatz bringen durfte ich nicht, denn der gemeinsame Grundlehrgang an der Zollhundeschule Bleckede war noch nicht absolviert.
Und gerade jetzt hätte ich so gerne gerufen: „Halt, Zoll! Halt, oder ich setze den Hund ein!"
Nein, sich als Zöllner zu „outen", wäre sicher nicht ratsam gewesen, schließlich hatte ich weder Dienstpistole noch Funkgerät dabei. Was blieb übrig, als diesen Mann an uns vorbei zu lassen? Schlecht habe ich mich gefühlt, denn eine gründliche Personenkontrolle (insbesondere durch „gewisse" Dienststellen) wäre unzweifelhaft von Nöten gewesen! Wir konnten nichts anderes tun, als dem Mann möglichst unauffällig zu folgen. Und dann war er plötzlich weg, wie vom Erdboden verschluckt. Mein Verdacht, dass ich / wir jemanden angetroffen hatte(n), der kurz zuvor von Ost nach West über die Grenze geschleust worden war, war begründet, denn der Ort der „Begebenheit" war unweit jener Stelle, wo der „Stasi-Tunnel" sich befand.
alte Karte mit eingezeichneter Lage der Minenfelder
Hundelaufanlagen gegenüber Abschnitt GSA Küste 1 / Zollkommissariat Lübeck-Süd
Hundelaufanlagen gegenüber Abschnitt GSA Küste 1 / Zollkommissariat Lübeck-Süd. Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
Zahlreiche Hunde mussten im Schutzstreifen ihren Dienst für die DDR-Grenztruppen verrichten – unter ausgesprochen widrigen Umständen. Wer mehr über das Leben dieser Tiere erfahren möchte, dem ist das Buch "Die Hundegrenze" (Autorin: Marie-Luise Scherer) zu empfehlen.
Lübeck. Bereich Strasse "An den Schießständen" um 1970
Lübeck. Bereich Strasse "An den Schießständen" um 1970
Kolonnenweg in der Palinger Heide. Aufnahme aus dem Jahr 1993. Der sogenannte " K 6" (Kontrollstreifen von 6 m Breite) und Betonteile des Kfz-Sperrgrabens sind auf diesem Bild gut zu erkennen.
Kolonnenweg in der Palinger Heide. Aufnahme aus dem Jahr 1993
Kolonnenweg 1990
Ende Kolonnenweg unweit der B 104 bei Selmsdorf (08.10.2022)
Kolonnenweg unweit Grenzknick Große Schwedenschanzen und B 104 (Blickrichtung). Aufnahme vom 08.10.2022
Kolonnenweg unweit Grenzknick Große Schwedenschanzen (Blickrichtung) und B 104. Aufnahme vom 08.10.2022
Kolonnenweg unweit Grenzknick Große Schwedenschanzen (Blickrichtung) und B 104. Aufnahme vom 08.10.2022
Kolonnenweg unweit Grenzknick Große Schwedenschanzen (Blickrichtung) und B 104
Kolonnenweg unweit Grenzknick Große Schwedenschanzen am 08.03.2022
Kolonnenweg unweit Grenzknick Große Schwedenschanzen am 08.03.2022
Kolonnenweg unweit Grenzknick Große Schwedenschanzen am 08.03.2022
Kolonnenweg unweit Grenzknick Große Schwedenschanzen am 08.03.2022
Kolonnenweg unweit Grenzknick Große Schwedenschanzen am 08.03.2022
Kolonnenweg südlich Grenzknick Große Schwedenschanzen am 08.03.2022
Palinger Heide in den 1970er-Jahren
Am 5. Oktober 1964 gab es im Grenzraum bei Palingen eine Detonation im Minenfeld. Sehr wahrscheinlich wurde die Explosion von Rudolf Reuter ausgelöst. Das Schicksal des Bundeswehrsoldaten blieb über längere Zeit ungeklärt.
Kolonnenweg in der Palinger Heide
Kolonnenweg in der Palinger Heide
Kolonnenweg in der Palinger Heide
Kolonnenweg in der Palinger Heide 25.05.2023
Kolonnenweg in der Palinger Heide 25.05.2023
Bei der ehemaligen Betonbrüstung in der Palinger Heide gegenüber Schneiders Wiesen am 08.03.2022.
Bei der Betonbrüstung in der Palinger Heide gegenüber Schneiders Wiesen im Jahr 1984
Die Betonbrüstung befand sich in der Palinger Heide am Kolonnenweg zwischen dem jetzigen Standort des Gedenksteins für den Grenzpolizisten Siegfried Apportin und dem seinerzeit für Schleusungen genutzten Tunnel. Wer als Spaziergänger dort vorbeikommt, sieht nur noch einen mit Gras bewachsenen Erdhügel; der Bunker bzw. die Brüstung selbst steht längst nicht mehr.
Zollhund ARIE nach der "Wende" bzw. Grenzöffnung auf der Betonbrüstung in der Palinger Heide
Südlich der Betonbrüstung befindet sich unweit des Kolonnenwegs ein Denkmal für den getöteten Grenzpolizisten Siegfried Apportin. Er diente damals bei der Grenzpolizei /Volkspolizei (der DDR) und wurde am 02.07.1950 von einem anderen Angehörigen der "VP", der "Fahnenflucht" beging, im Grenzbereich bei Palingen erschossen.
Stein am Kolonnenweg in der Palinger Heide zum Gedenken an Anna-Lena, welche hier am 07.07.2013 ermordet wurde. Aufnahme vom 06.03.2022
Stein am Kolonnenweg in der Palinger Heide zum Gedenken an Anna-Lena, welche hier am 07.07.2013 ermordet wurde. Aufnahme vom 06.03.2022
Stein am Kolonnenweg in der Palinger Heide zum Gedenken an Anna-Lena, welche hier am 07.07.2013 ermordet wurde
Kolonnenweg in der Palinger Heide 06.03.2022
Kolonnenweg in der Palinger Heide 06.03.2022
Kolonnenweg in der Palinger Heide 06.03.2022
Kolonnenweg in der Palinger Heide 06.03.2022
Kolonnenweg in der Palinger Heide 06.03.2022
Kolonnenweg in der Palinger Heide 06.03.2022
Kolonnenweg in der Palinger Heide
Kolonnenweg in der Palinger Heide
Kolonnenweg in der Palinger Heide
Kolonnenweg in der Palinger Heide 06.03.2022
Junge Kreuzotter auf dem Kolonnenweg in der Palinger Heide am 25.09.2016
Im Bereich der Palinger Heide sind die Betonplatten des Kolonnenwegs noch gut zu erkennen. Früher fuhren Fahrzeuge der DDR-Grenztruppen auf ihnen, nun sind hier viele Spaziergänger unterwegs und finden Erholung. Aber aufgepasst: wer nicht Gefahr laufen möchte, auf eine Schlange zu treten, sollte seinen Blick gelegentlich vor die Füße richten. Nicht nur ungefährliche Ringelnattern gibt es hier; auch giftige Kreuzottern sind hier zu Hause
Kolonnenweg in der Palinger Heide 06.03.2022
Meine beiden Enkelsöhne Lias (links) und Leon auf dem Kolonnenweg in der Palinger Heide (06.03.2022). Ich werde ihnen hoffentlich später mal berichten können von der deutsch-deutschen Teilung
Anja und Manfred Krellenberg mit den beiden Enkelsöhnen Lias (rechts) und Leon auf dem Kolonnenweg in der Palinger Heide (06.03.2022).
Brücke über den Landgraben unweit Kleingartengelände Lübeck-Eichholz / An den Schießständen am 06.03.2022
Mai 1984: Angehörige der DDR-Grenztruppen - Grenzaufklärer - und eine Streife des Bundesgrenzschutzes (BGS) an der innerdeutschen Grenze im Raum nördlich Lübeck-Eichholz bei "Schneiders Wiesen". Grenzschutz und Zoll sprachen sich bezüglich der Dienstverrichtung ab und sorgten dafür, dass immer mindestens eine Streife im Einsatz war. Bei Tag und bei Nacht. Ob auf dem Priwall, in Lübeck-Schlutup / Lübeck-Eichholz oder im Raum Groß Grönau: Zoll und Bundesgrenzschutz waren unterwegs und verrichteten auch unter schwierigsten Wetterbedingungen ihren Dienst
1949 - Besetzung der Ostzonengrenze durch Grenzschutz (ZOLL)
1949 - Besetzung der Ostzonengrenze durch Grenzschutz (ZOLL)
Auszug aus einer Grenzlagemeldung aus dem Jahr 1954
Zollbeamter der Bundesrepublik Deutschland gibt einem DDR-Grenzsoldaten Feuer zum Anzünden einer Zigarette - Grenzraum bei Lübeck-Eichholz Anfang der 1960er-Jahre
Bundesdeutsche Zollbeamte im Gespräch mit DDR-Grenzsoldaten (vermutlich Anfang 1960er-Jahre)
Auszug aus einem Bericht eines in die Bundesrepublik geflüchteten DDR-Grenzpolizisten (1950er-Jahre)
1951 - Bezirksnachweis Zollgrenzkommissariat Lübeck-Ost
Grenzbereich Lübeck-Eichholz / Herrnburg Ende der 1970er-Jahre
Grenzbereich bei Herrnburg im Jahr 1988. Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
Bereich bei der Führungsstelle der DDR-Grenztruppen bei Herrnburg. BT 1375 im Jahr 1985
An der Abschrankung Lübeck-Eichholz im Jahr 1979. Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
Beobachtungsbunker bei Herrnburg. Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
Grenze bei Herrnburg im Jahr 1990. Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
Grenzsignalzaun bei Herrnburg im Dezember 1989
Schutzstreifenzaun (SSZ) bzw. Grenzsignalzaun (GSZ)
Durchlässe im Metallgitterzaun
Durchlasstor im Metallgitterzaun nordostwärts Abschrankung Lübeck-Eichholz
Metallgitterzaun (MGZ) bei Herrnburg
Minen-Sperrabschnitte gegenüber Lübeck
Hubschrauber 557 Typ Mi 2 der DDR-Grenztruppen im Luftraum bei Herrnburg
Luftfahrzeuge dieses Typs sowjetischer Bauart wurden von der DDR relativ häufig an der Grenze eingesetzt. Vielfach auch „Mi-8" und „Mi-24".
Bundesgrenzschutz und Grenzzolldienst hatten bei Sichtung die Aufgabe, diese Flüge an die Sprechfunkzentrale zu melden. Typ, Nationalität und Flugrichtung mussten genannt, Flughöhe und Abstand zur Grenze mussten geschätzt werden. Falls die Bordnummer des Hubschraubers zu erkennen war, hatte auch diese übermittelt zu werden.
Auch sowjetische Hubschrauber waren gelegentlich im Grenzraum unterwegs. Es kam sogar vor, dass diese die Grenze überflogen und den Luftraum der Bundesrepublik Deutschland verletzten. So am 26.08.1986, als eine "Mi 24" südlich von Lübeck-Schlutup westwärts flog
Blick über die Grenze in Richtung Lübeck Ende der 1960er-Jahre. Foto: Jochen Leuschel
Blick über die Grenze in Richtung Lübeck Ende der 1960er-Jahre. Foto: Jochen Leuschel
Bei der Gaststätte LANDHAUS in Lübeck-Eichholz um 1970
Bei der Gaststätte LANDHAUS in Lübeck-Eichholz um 1970
Bei der Gaststätte LANDHAUS in Lübeck-Eichholz um 1970
Bei der Gaststätte LANDHAUS in Lübeck-Eichholz um 1970
Beim Steinlager in Lübeck-Eichholz um 1970
Beim Steinlager in Lübeck-Eichholz um 1970
Beim Steinlager in Lübeck-Eichholz um 1970
Beim Steinlager in Lübeck-Eichholz um 1970
Beim Steinlager in Lübeck-Eichholz um 1970
Beim Steinlager in Lübeck-Eichholz um 1970
Lübeck-Eichholz um 1970
Lübeck-Eichholz um 1970
Lübeck-Eichholz um 1970
Bereich beim Steinlager in Lübeck-Eichholz um 1970
Bereich beim Steinlager in Lübeck-Eichholz
Beim Gut Brandenbaum um 1970
Bei Herrnburg um 1969/1970
Lübeck-Eichholz um 1970
Grenzübergang bei Herrnburg im Jahr 1950 (Fotosammlung Prehn)
Zollbeamter Friedrich Bartsch an der Grenze bei Lübeck-Eichholz (um 1950)
Bei der Grenzkontrollstelle Eichholz um Jahr 1950. Blickrichtung Herrnburg
Grenzkontrollstelle Eichholz um Jahr 1950. Blickrichtung Lübeck
Grenzkontrollstelle Eichholz um Jahr 1950.
Grenzkontrollstelle Eichholz um Jahr 1950.
Zollkontrolle bei der Grenzkontrollstelle Eichholz (um 1950)
1951 - Bezirksnachweis Grenzkontrollstelle Lübeck-Eichholz
Zeitungsartikel vom 06.02.1951 DER ZOLLGRENZSCHUTZ GRIFF ZU
Taschenbuch für den Zollgrenzschutz aus dem Jahr 1949 (zum Öffnen der PDF-Datei obiges Bild anklicken)
Zeitungsartikel aus dem Jahr 1952
Aufenthaltsgenehmigung für Hans Waack (Großvater meiner Mutter Elke Krellenberg, geb.Waack) aus dem Jahre 1958
Bericht LFP "Mit Vopos zu Mittag gegessen" aus dem Jahr 1959
Zeitungsartikel aus dem Jahr 1959
Bericht Lübecker Nachrichten vom 15.08.1961
Lübecker Morgen vom 28.10.1961
Nachbildung Brandenbaumer Tor in Lübeck-Eichholz im Jahr 1960
Nachbildung Brandenbaumer Tor in Lübeck-Eichholz (um Jahr 1960)
MACHT DAS TOR AUF
Bericht LÜBECKER MORGEN vom 12.08.1965
Bericht Lübecker Nachrichten vom 02.03.1967
1962 - erstmals Minen im Raum gegenüber Lübeck-Eichholz
Auszug aus einer "Postentabelle" der DDR-Grenztruppen. Ein DDR-Grenzsoldat, der im Grenzraum bei Herrnburg eingesetzt war und in die Bundesrepublik Deutschland flüchtete, brachte sie mit in den "Westen"
Bei der Abschrankung Lübeck-Eichholz
Bericht Lübecker Morgen vom 17.12.1963 betreffend Müllkippe Eichholz
Zeitungsartikel aus dem Jahr 1964
Zeitungsartikel aus dem Jahr 1964
DDR-Propagandablatt aus dem Jahr 1964
oben: Video (Link zu Youtube). Zum Öffnen/Anschauen das Bild anklicken
P3 mit Anlage AGA 500 bei Herrnburg (Fotosammlung Jochen Leuschel)
Zeitungsartikel Lübecker Nachrichten vom 02.03.1968
Zollbeamte an der Abschrankung Lübeck-Eichholz im Jahr 1968 - Foto: Rainer Andresen
DDR-Grenzsäule bei der Abschrankung Lübeck-Eichholz im Jahr 1968 - Foto: Rainer Andresen
Auf ihn kommt´s an - Zollbeamter
Beobachtungsturm bei Herrnburg gegenüber Abschrankung Lübeck-Eichholz im Jahr 1969. Fotosammlung Gerd Wilcken BUNDESGRENZSCHUTZ
Lübecker Nachrichten vom 04.10.1969
Der Ort, wo Wilhelm Droeger auf eine Mine trat - ostwärts Gut Brandenbaum
Der Ort, wo Wilhelm Droeger auf eine Mine trat - ostwärts Gut Brandenbaum
Gasse bei Herrnburg ostwärts Gut Brandenbaum. Fotosammlung Gerd Wilcken, BUNDESGRENZSCHUTZ
Zeitungsartikel aus dem Jahr 1967
Bei Herrnburg (vermutlich 1960er-Jahre). Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
Hundehütten im Grenzbereich bei Herrnburg. Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
Grenzbereich bei Herrnburg. Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
Herrnburg im Jahr 1985
Grenzbereich Lübeck-Eichholz / Herrnburg im Jahr 1985
Grenzbereich Lübeck-Eichholz / Herrnburg im Jahr 1985
Aus einem Grenzlagebericht betreffend Juli 1985
Auszug aus einer Grenzkarte - Bereich bei der Abschrankung Eichholz
Es gab kein "Niemandsland" an dieser Grenze. Entweder DDR-Gebiet oder Bundesgebiet!
Grenzstein
Minensprengung gegenüber Lübeck-Eichholz am 25.07.1979
Verlegung von Minen bei Herrnburg 1979
1981 - Bundesbürger trat auf DDR-Mine
1981 - Minenunglück an der Grenze be Lübeck-Eichholz / Herrnburg
DDR-Grenzsoldaten gegenüber Abschrankung Lübeck-Eiccholz im September 1979. Foto: Lothar Kröger
DDR-Grenzsoldaten gegenüber Abschrankung Lübeck-Eichholz um Jahr 1983/1984
Zeitungsartikel vom 24.12.1984. Zu den Zollbeamten gehörte auch ich, damals Zollassistent
DDR-Grenzsoldaten gegenüber Abschrankung Lübeck-Eichholz
hochwertige Optik kam gelegentlich unweit der Grenzlinie zum Einsatz: hier ein Carl Zeiss Asembi 80/500 Großfernglas auf Stativ
hochwertige Optik kam gelegentlich unweit der Grenzlinie zum Einsatz: hier ein Carl Zeiss Asembi 80/500 Großfernglas auf Stativ
DDR-Grenzsoldaten gegenüber Abschrankung Lübeck-Eichholz
DDR-Grenzsoldaten gegenüber Abschrankung Lübeck-Eichholz
Bei der Abschrankung Lübeck-Eichholz
Lübecker Nachrichten vom 18.01.1984
Grenzzwischenfall 1985
Unter Alkoholeinfluss an der Grenze bei Lübeck-Eichholz / Herrnburg
1986 - Nichtbeachtung Grenzverlauf
Auszug aus Grenzlagemeldung
1987 - Rundumleuchten abgebaut
"Feuerspucker" an der Abschrankung Lübeck Eichholz im Jahr 1987
Am 17.06.1987, am "Tag der Deutschen Einheit", war der „Feuerspucker" (siehe weiter oben) wieder an der Grenze. An diesem Tag betätigte er sich als auf dem Rücken liegender „Radfahrer". Zwar hatte ich dienstfrei, als er bei der Abschrankung Eichholz aufkreuzte, doch war ich gerade vor Ort und in der Lage, seine „Handlungen" fotografisch zu dokumentieren (auf dem s/w-Foto bin ich links zu sehen). Auch die DDR-Grenztruppe bzw. einer ihrer Angehörigen drückte auf den Auslöser der Kamera. Vom Wachturm, der sich gegenüber der Abschrankung Eichholz befand, hielt man die Darbietungen des "Radfahrers" mit einem Tele-Objektiv fotografisch fest
Eine am 03.03.1987 von Unbekannt über die DDR-Grenzsäule Nr. 82 (bei der Abschrankung Lübeck-Eichholz) gestülpte Unterhose. DDR-Grenzaufklärer versuchten an diesem Tage mehrmals, das Unterbekleidungsstück von der Säule (sie markierte nicht den Grenzverlauf, sondern stand mehrere Meter jenseits der Grenze auf DDR-Gebiet) zu entfernen. Da ich jedoch beim "Schlagbaum" Lübeck-Eichholz postierte, um diesen Moment mit der Kamera festzuhalten, warteten die DDR-Grenzsoldaten lieber bis zum Einbruch der Dunkelheit.
So ärgerten sich beide "Parteien": Ich, weil es mir nicht gelang, diese Situation aufs Negativ zu bannen, und die Grenzaufklärer, weil sie sich wegen des „lauernden" Zollbeamten genötigt sahen, stundenlang in Nähe der Grenzsäule auszuharren (s/w-Foto: Grenztruppen der DDR)
Nicht immer wurde der Grenzverlauf - wie hier bei der Abschrankung Lübeck-Eichholz - beachtet. Fotoaufnahmen Grentruppen der DDR
Tausende Besucher, welche an die Grenze kamen, um nach „drüben" zu schauen, zählten Zoll und Bundesgrenzschutz (BGS) in jedem Monat des Jahres. Ob aus dem Ausland oder der Bundesrepublik Deutschland kommend: Grenze und sichtbare Grenzsperranlagen der DDR zogen die Menschen zahlreich an. Oftmals wurden sie von Kräften des Zolls oder des BGS in den Grenzverlauf eingewiesen und mit vielen Informationen zum Thema „Grenze" versorgt. Die westdeutschen Grenzüberwachungsorgane waren stets darauf bedacht, dass „Nichtbeachtungen des Grenzverlaufs" (wie Zoll und BGS die Überschreitungen der Grenzlinie von West nach Ost bezeichneten) ausblieben. Zum einen, um die betreffende Person vor möglichen Folgen zu bewahren (z.B. Festnahme durch DDR-Grenztruppen, Verurteilung durch ein DDR-Gericht etc.), zum anderen um jegliche „Provokationen" zu vermeiden. Viel zu leicht konnten sich solche "Aktionen" zu einem schweren Grenzzwischenfall entwickeln. Im unteren Teil des oben gezeigten Bildes sind zwei männliche Personen zu erkennen, welche die Abschrankung Lübeck-Eichholz passiert haben und sich bereits auf dem Gebiet der DDR befinden. Soldaten der DDR-Grenztruppen, welche sich zu diesem Zeitpunkt auf dem nahegelegenen BT 11 („1376") befanden, hielten diese „Grenzverletzung" und nach DDR-Recht „strafbare Handlung" fotografisch fest
1988 - Grenzgänger West / Ost an der Abschrankung Lübeck-Eichholz
Bei der Abschrankung Lübeck-Eiccholz im Jahr 1985
Nach dem Fall der „Mauer"(9.11.1989) dauerte es nicht lange, bis der Wunsch, wieder einen Grenzübergang an der ehemaligen Straßenverbindung Lübeck- Eichholz/Herrnburg zu eröffnen, öffentlich geäußert wurde. Am 8.12.1989 wurde in Lübeck-Eichholz durch einen Zettelanschlag auf eine Veranstaltung in Herrnburg hingewiesen. Es war u.a. zu lesen:
- Entlastung des Bahnüberganges Lübeck-Herrnburg
- Entlastung des Straßenübergangs Selmsdorf-Schlutup
- Entlastung Lübecks von Kfz
- Besuch nahegelegener Sehenswürdigkeiten ohne Kfz
- Unterstützt uns Montag, d. 11.12.1989, 19.30 Uhr
Am Abend des 11. Dezember 1989 trafen etwa 150 Eichholzer und ein paar DDR-Bürger an der Abschrankung Eichholz ein. Einige von ihnen hatten Fackeln und Wunderkerzen mitgebracht. Was sich in Herrnburg tat, war von bundesdeutscher Seite kaum zu erkennen. Von zwei DDR-Bürgern kam schließlich die Mitteilung, dass in Herrnburg rund 200 Personen friedlich für die Öffnung eines Grenzübergangs demonstriert hätten; sie selbst wären dabei gewesen. Ein Oberstleutnant der DDR-Grenztruppen habe die Öffnung für Sonnabend, den 16.12.1989 zugesichert. Jubelschreie und lang anhaltender klatschender Beifall waren der „Lohn" für diese gute Nachricht.
Der im Bild zu sehende Zollbeamte mit Fernglas hieß Peter Cnotka. Er war mir stets ein sehr guter und angenehmer Kollege. Auch als aufsichtführender Beamter (aB) der Grenzaufsichtsstelle Eichholz und damit als mein Vorgesetzter. Durch einen tragischen Verkehrsunfall verlor er sein Leben. Ruhe in Frieden, lieber Peter (Bestattung auf dem Burgtor-Friedhof in Lübeck).
Auch an Gerd Uwe Bosselmann, links im Bild, möchte ich erinnern. Der in Berlin geborene Zollbeamte war sicherlich nicht nur mir ein angenehmer Vorgesetzter und Kollege. "Icke", wie er genannt wurde, war sehr oft mit seinem Audi (HL-AK 109) im Raum Lübeck unterwegs, um "Treffer" zu nehmen und zu kontrollieren, dass der Grenzdienst den Vorschriften entsprechend geleistet wurde. Er bekleidete beim Zollkommissariat Lübeck-Süd das Amt des BzbV (Beamter zur besonderen Verwendung). Gerd Uwe Bosselmann hat auf dem Friedhof Lübeck-Schlutup seine letzte Ruhestätte gefunden.
13.12.1989 - bei der Abschrankung Eichholz
13.12.1989 - gegenüber der Abschrankung Eichholz
Angehörige der DDR-Grenztruppen am 13.12.1989 bei Herrnburg
Arbeiten zur Wiedererrichtung eines Grenzübergangs zwischen Lübeck-Eichholz und Herrnburg
14.12.1989 - Arbeiten zur Wiedererrichtung eines Grenzübergangs zwischen Lübeck-Eichholz und Herrnburg
14.12.1989 - Arbeiten zur Wiedererrichtung eines Grenzübergangs zwischen Lübeck-Eichholz und Herrnburg
14.12.1989 - die Abschrankung Eichholz (1958 errichtet) wird abgebaut
14.12.1989 - die Abschrankung Eichholz (1958 errichtet) wird abgebaut
14.12.1989 - die Abschrankung Eichholz (1958 errichtet) wird abgebaut
14.12.1989 - die Abschrankung Eichholz (1958 errichtet) wird abgebaut
14.12.1989 - die Abschrankung Eichholz hat ausgedient
14.12.1989 - die Abschrankung Eichholz (1958 errichtet) wird abgebaut
14.12.1989 - die Abschrankung Eichholz (1958 errichtet) wird abgebaut
14.12.1989 - die Abschrankung Eichholz hat ausgedient
Abschrankung Eichholz am Boden - 14.12.1989
14.12.1989 - Das Schild AUCH DRÜBEN IST DEUTSCHLAND hat ausgedient
14.12.1989 - Das Schild AUCH DRÜBEN IST DEUTSCHLAND hat ausgedient
Arbeiten im Bereich Lübeck-Eichholz / Herrnburg am 13.12.1989
Bereich bei der Zollhütte Ecke Behaimring / Brandenbaumer Landstr. im Dezember 1989
Zoll und Bundesgrenzschutz erhalten Container für die Grenzabfertigung
Zoll und Bundesgrenzschutz erhalten Container für die Grenzabfertigung
Postenhaus an der Grenze bei Herrnburg im Dezember 1989
Lübeck-Eichholz 16.12.1989
Grenzöffnung Lübeck-Eichholz / Herrnburg 16.12.1989
Bundesdeutsche Zollbeamte auf DDR-Gebiet anlässlich Grenzöffnung zwischen Lübeck-Eichholz und Herrnburg am 16.12.1989
Grenzöffnung Lübeck-Eichholz / Herrnburg 16.12.1989
Grenzöffnung bei Lübeck-Eichholz / Herrnburg 16.12.1989
Grenzöffnung bei Lübeck-Eichholz / Herrnburg 16.12.1989
Grenzöffnung bei Lübeck-Eichholz / Herrnburg 16.12.1989
Lübecker Nachrichten vom 17.12.1989
Abschrankung Eichholz im Museum der Bundespolizeiakademie Lübeck
Weihnachten 1989 - an der Grenze bei Herrnburg
Bei der Grenzübergangsstelle in Herrnburg (Sammlung Peter Cnotka)
Bei der Grenzübergangsstelle in Herrnburg
Kleines Durchlasstor im Metallgitterzaun an der Grenze zwischen Herrnburg und Lübeck-Eichholz 1990
Durchlasstor im Metallgitterzaun an der Grenze zwischen Herrnburg und Lübeck-Eichholz 1990
Zollbeamte bei der Grenzkontrollstelle Eichholz an der Grenze zwischen Lübeck-Eichholz und Herrnburg. Ganz links im Bild ist der Zollsekretär Manfred Krellenberg zu sehen. 1989 / 1990
Bei der Grenzkontrollstelle Eichholz an der Grenze zwischen Lübeck-Eichholz und Herrnburg
Bei der Grenzkontrollstelle Eichholz an der Grenze zwischen Lübeck-Eichholz und Herrnburg 1990
Das war es nun ... Zollbeamter Peter Cnotka, aufsichtführender Beamter (aB) der Grenzaufsichtsstelle Eichholz, schließt symbolisch zum letzten Mal die Tür zum Abfertigungscontainer der Grenzkontrollstelle Eichholz. 1990
Letzte Tage an der Grenze. Zollbeamter Peter Cnotka bei Lübeck-Eichholz / Herrnburg 1990
Abschrankung Eichholz im Museum der Bundespolizeiakademie Lübeck
Am "alten Arbeitsplatz"... Manfred Krellenberg im Museum der Bundespolizeiakademie Lübeck an einem Teilstück der ehemaligen Abschrankung Lübeck-Eichholz
DDR-Beobachtungstürme 1376 (im Vordergrund) und 1375 bei Herrnburg. Januar 1990
BT 1376 bei Herrnburg gegenüber Abschrankung Lübeck-Eichholz
Blick aus der Kanzel eines Beobachtungsturms der DDR-Grenztruppen, welcher auch in den unterhalb dieses Fotos gezeigten Bildern zu sehen ist (Foto: Sammlung Grundmann, Grenztruppen der DDR), in Richtung Lübeck-Eichholz. Der doppelreihige Metallgitterzaun ist im Vordergrund des Fotos zu erkennen. Zwischen den Zäunen lagen Minen (bis 1984)
Umriss des BT 1376 bei Herrnburg am 04.01.1990
Der BT 1376 wird umgerissen. Herrnburg 04.01.1990
Der BT 1376 ist umgefallen. Herrnburg 04.01.1990
Umgerissener BT 1376 bei Herrnburg am 04.01.1990
Umgerissener BT 1376 bei Herrnburg am 04.01.1990
Umgerissener BT 1376 bei Herrnburg am 04.01.1990
Am Schutzstreifen bei Herrnburg 1989/1990
Am Schutzstreifen bei Herrnburg 1989/1990
Beim Landgraben am Ende der Brandenbaumer Landstr. Lübeck 06.03.2022
Durchgang nur erlaubt für Bundesgrenzschutz und Grenzzolldienst
Beim Landgraben am Ende der Brandenbaumer Landstr. Lübeck 06.03.2022
Am Ende der Brandenbaumer Landstr. Lübeck 06.03.2022
Landgraben bei der ehemaligen Abschrankung Lübeck-Eichholz am 06.03.2022
An der ehemaligen Grenze zwischen Herrnburg und Lübeck 06.03.2022
Bei der ehemaligen Abschrankung zwischen Herrnburg und Lübeck-Eichholz 06.03.2022
Hier, an der Ecke Behaimring / Brandenbaumer Landstr. befand sich eine Schutzhütte des Zolls. Aufnahme vom 06.03.2022
Hier, an der Ecke Behaimring / Brandenbaumer Landstr. befand sich eine Schutzhütte des Zolls. Aufnahme vom 06.03.2022
Hier, an der Ecke Behaimring / Brandenbaumer Landstr. befand sich eine Schutzhütte des Zolls. Aufnahme vom 06.03.2022
Hier, an der Ecke Behaimring / Brandenbaumer Landstr. befand sich links eine Schutzhütte des Zolls. Aufnahme vom 06.03.2022
Schutzhütte des Grenzzolldienstes unweit der Abschrankung Lübeck-Eichholz. Und was sah man(n), wenn man in diesem Gebäude „postierte"? Blickte man geradeaus, dann auf den „Behaimring". Schaute man nach links, erkannte man die Brandenbaumer Landstraße.
Rechts bzw. in Richtung „Grenze" sah man während der Dunkelheit einige Peitschenlampe der Lichtsperre, die es im Raum zwischen Bahnhof Herrnburg und Führungsstelle der DDR-Grenztruppen gab.
Zollbeamte bei der Schutzhütte des Zolls in Lübeck-Eichholz
Schutzhütte des Grenzzolldienstes unweit der Abschrankung Lübeck-Eichholz (fotografiert von DDR-Grenztruppe
Gefährliche Kinderspiele auf dem Gebiet der DDR
Zollbeamter Peter Cnotka beim Schaukasten bzw. Grenzmodell Lübeck-Eichholz Herrnburg. 1989/1990
Modell Grenze bei Lübeck-Eichholz Herrnburg unweit der Zoll-Schutzhütte Behaimring Lübeck-Eichholz
Hier, an der Ecke Behaimring / Brandenbaumer Landstr. befand sich links eine Schutzhütte des Zolls. Aufnahme vom 06.03.2022
Der Rosenhof im Behaimring Lübeck am 06.03.2022
Der Rosenhof im Behaimring Lübeck am 06.03.2022
Der Rosenhof im Behaimring Lübeck am 06.03.2022. Einige der damals dort wohnenden alten Menschen habe ich während meiner Grenzdienst-Zeit kennengelernt.
Gerberei Naujoks in Lübeck Behaimring 06.03.2022
Lübeck-Eichholz um 1970
Lübeck-Eichholz um 1970
Grenzraum beim Bahnhof Herrnburg um 1970
Lübeck-Eichholz um 1970
Unterbrochenes Bahngleis bei Herrnburg
BGS-Beamter und zwei Zollbeamte an der Grenze bei der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg
Grenzraum beim Bahnhof Herrnburg um 1970
Grenzbereich bei Herrnburg. Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
Grenzbahnhof Herrnburg
Grenzbereich bei Herrnburg im Jahr 1979
Auszug aus Grenzkarte betreffend Grenze bei Herrnburg
Grenzbereich bei Herrnburg Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
Grenzbereich bei Herrnburg Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
Oben: Bericht "Der Mann mit der Gasflasche hat Redeverbot" (PDF-Datei)
Zeitungsartikel der Lübecker Nachrichten betreffend Grenzkontrollstelle Moisling
Bei der Grenzkontrollstelle (GKSt) Moisling wurde auch ich zeitweise eingesetzt. Ein altes Backsteingebäude an der „Buntekuhbrücke" in Lübeck beherbergte diese kleine und gemütliche Dienststelle. Es gab die Schichten „B1", "B2" und "A". Wer B1-Dienst hatte, musste um 06.30 Uhr tätig werden. Ein Bundesbahn-Beamter, der in einem Büro nebenan saß, brachte sogleich die Papiere für den nächsten grenzüberschreitenden Zug. Früh morgens konnte es nur ein Güterzug sein, der entweder Lübeck in Richtung Herrnburg verlassen wollte oder der erste Güterzug, der an diesem Tag aus der DDR bzw. von Herrnburg kam. Gegen 07.30 Uhr hatte der Kollege, der B2-Dienst hatte, bei der GKSt Moisling zu erscheinen. Gemeinsam trat man dann später den Weg zum Lübecker Hauptbahnhof an, um den aus Stralsund kommenden Personenzug D 438 abzufertigen. Ein Kollege stand an der Absperrung und kontrollierte, der andere (der den B2-Dienst hatte) bestieg den Zug, um mit nach Hamburg Hauptbahnhof zu fahren. Er hatte nicht nur nach steuerpflichtigen Waren Ausschau zu halten, sondern war auch dazu da, um den Bundesbürgern, die aufgrund ihres Alters berechtigt waren, ihre gezahlten Visagebühren erstattet zu bekommen, entsprechendes Formular auszuhändigen. Man konnte froh sein, wenn man das in der Zeit (ca. 45 Minuten) schaffte, denn mitunter war der D 438 sehr voll.
Wer A-Dienst hatte, musste 14.30 Uhr bei der Dienststelle sein. Er war bis zum Dienstende (gegen 21.30 Uhr, hing vom letzten grenzüberschreitenden Zug ab) allein und musste in Eigenregie entscheiden, was zu tun war.
Am Nachmittag hatte der Kollege der A-Schicht zum Hauptbahnhof zu gehen, um den ausgehenden Personenzug (D 439) abzufertigen. Wenn der aus Richtung Köln über Hamburg in den Lübecker Hauptbahnhof einlief, blieben nur wenige Minuten Zeit, um vor allem den Gepäckwagen zu „inspizieren". Die Zollpapiere warfen gelegentlich Fragen auf. Manche Kiste musste auf meine Anordnung wieder ausgeladen werden, um (von anderen Kollegen) später überprüft zu werden. Es gab durchaus Fälle, wo moderne Technik/Teile für Computeranlagen in Richtung Osten gehen sollte(n), wo eine Ausfuhr nicht gestattet war. Anschließend eilte der Kollege wieder in Richtung GKSt Moisling. Es gab Tage, da fuhren nur wenige Züge; da ging es dann relativ „ruhig" zu. An anderen Tagen sah das anders aus und man hatte gut zu tun, die Papiere für den kommenden/abfahrbereiten Zug „fertig" zu bearbeiten, bevor der nächste Güterzug vom Bundesbahner angekündigt wurde. Wenn irgendetwas „unrund" lief oder „verdächtig" erschien, wurde dem Beamten der Bundesbahn gesagt: „Den Waggon XY will ich sehen, der muss aufgemacht werden". Dann liefen wir beide gemeinsam zum Güterzug. Bei Regenwetter nicht angenehm, aber danach ging es ja auch nicht. Und wenn ich dann Beschau machte, musste das natürlich protokolliert werden. War ich mir ob des Ergebnisses nicht sicher bzw. wenn ich vermutete, dass etwas „faul" sein könnte, bekam der Bundesbahn-Kollege von mir Anweisung, dafür Sorge zu tragen, dass entsprechender Waggon abgekoppelt wurde. Dann dauerte es in der Regel nicht lange, bis jemand von einer Firma anrief und sich beschwerte, dass die Ware beim Zoll „festhing".
Grenzkontrollstelle Moisling
Gebäude der ehemaligen Grenzkontrollstelle Moisling in Lübeck (beim Teutonenweg)
An der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg im Winter 1983/1984. Blick vom Hochstand des Grenzzolldienstes
An der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg 1985
Bei der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg Winter 1983/1984
Vom Hochstand des Grenzzolldienstes beim "Bahndamm" hatte man im Abschnitt der „Grenzaufsichtsstelle Eichholz" den besten Blick auf die Grenzsperranlagen der DDR. In den nächtlichen Stunden, wo es keinen grenzüberschreitenden Zugverkehr gab, war es für die Angehörigen der westdeutschen Grenzüberwachungsorgane besonders „ruhig". Für etwas Abwechslung sorgten dann oftmals nur die Fahrzeuge der DDR-Grenztruppen, die den Kolonnenweg befuhren. Und waren diese dann wieder dem Blickfeld des Beobachtenden entschwunden, kehrte wieder Stille ein. Ja, so eine mehrstündige Postierungszeit konnte sich gefühlsmäßig ganz schön in die Länge ziehen. Zwischen 2.00 und 05.00 Uhr morgens war es besonders „hart", sich voll und ganz auf seine dienstlichen Aufgaben zu konzentrieren. Fast jeder kam irgendwann an einen „toten" Punkt. Diesen zu überwinden und nicht einzunicken, war eine Herausforderung, der man sich immer wieder stellen musste
Lichtsperre bei Herrnburg
Robur LO im Grenzbereich bei Herrnburg 1983/1984
Ein DDR-Grenzsoldat geht zu Fuß auf dem Kolonnenweg. Hinter ihm fährt in Schrittgeschwindigkeit ein Fahrzeug der DDR-Grenztruppen (ein Robur LO). Auf dem Dach des Führerhauses ist ein Suchscheinwerfer montiert. Grenzraum bei Herrnburg nördlich Bahnlinie Lübeck-Bad Kleinen. Vor bzw. hinter dem zweireihigen MGZ sind Schilder zu erkennen. Diese warnen vor den Minen, welche zwischen den beiden Metallgitterzäunen liegen.
DDR-Grenzsoldaten mit LKW IFA W50 bei der Fütterung der im Schutzstreifen befindlichen Hunde. Die Aufnahme entstand im Jahr 1983 bei Herrnburg, nördlich der Bahnlinie Lübeck-Bad Kleinen
Hochstand des Grenzzolldienstes bei der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg (Foto: Christoph Arndt).
Der Hochstand des Grenzzolldienstes, welcher sich an der Bahnlinie Lübeck-Bad Kleinen nur wenige Meter von der Grenzlinie entfernt unweit von Herrnburg befand, war für die westdeutschen Grenzüberwachungsorgane zu jeder Tages-und Nachtdienstzeit Anlauf- und Postierungspunkt. Auch wenn dieser Hochstand nicht ständig besetzt war, so doch sehr oft. Eine gefühlte "halbe Ewigkeit" habe auch ich dort verbracht.
Auch am Abend des 9.11.1989 - dem Tag des "Mauerfalls" bzw. der Öffnung der innerdeutschen Grenze - war ich im Dienst. Ich hatte eine Zeit lang bei der Abschrankung Lübeck-Eichholz verbracht, als ich meine Streife fortsetzte. Mein Zollhund ARIE war dafür besonders dankbar, denn längere Zeit auf „einem Flecken" stehen, das mochte auch er nicht besonders gern.
Der Marsch in südliche Richtung zu unserem Beobachtungshochstand an der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg nahm einige Zeit in Anspruch. Während mein vierbeiniger Begleiter sich für die verschiedenen Düfte in „seinem" Revier interessierte und sich ganz dem Markieren „seines" Abschnittes widmete, beobachtete ich soweit es möglich war die Grenze, die auf DDR-Seite durch eine Lichtsperre beleuchtet wurde. Eine motorisierte DDR-Grenzstreife fuhr den Kolonnenweg entlang und wurde für eine Zeit lang sicht- und/oder hörbar. Das unentwegte Bellen der bemitleidenswerten „Leinenhunde", die im Schutzstreifen ihren Teil zur Sicherung der Grenze beizutragen hatten, begleitete uns durch die „Finnlandsiedlung". Kaum war „Am Teufelsmoor" durchschritten und das Ende der beleuchteten Straße erreicht, umhüllte mich völlige Dunkelheit. Ich verließ mich in dem vor uns liegenden kleinen Waldstück einige Augenblicke ganz auf meinen Hund. Nur noch wenige Meter, dann waren wir am hölzernen Beobachtungshochstand, welcher sich unweit der Grenzlinie befand, angekommen. Ein Blick nach Osten verschaffte mir schnell Gewissheit, dass auch hier alles seine gewohnte Ordnung hatte; besondere Vorkommnisse waren nicht festzustellen.Und so richtete ich mich auf eine ruhige Nacht ein und setzte in unregelmäßigen Zeitabständen das Fernglas vor die Augen. Herrnburg lag direkt vor mir und war für mich dennoch unerreichbar. Was für eine verrückte Welt: Es war machbar, dem australischen Sydney auf der anderen Seite unserer schönen Erde einen Besuch abzustatten, aber diesen nur wenige Meter entfernten Ort durfte ich nicht betreten. Und ich hätte doch so gern gewusst, wie es dort so aussieht, wie man dort so lebt, was man dort alles erleben kann.
Mir gingen viele Gedanken durch den Kopf. Was wäre eigentlich gewesen, wenn ich damals, an jenem Tag im Februar 1964, nicht in Lübeck, sondern ein paar Kilometer weiter östlich, in der DDR, zur Welt gekommen wäre? Wenn ich dort aufgewachsen und zur Schule gegangen wäre? Hätte mein Leben nicht vielleicht einen ähnlichen Verlauf genommen wie das jener Angehörigen der DDR-Grenztruppen, die sich mir gegenüber befanden?
Ich wartete auf den letzten grenzüberschreitenden Zug. Nachdem dieser schließlich den Grenzbereich durchfahren hatte, verließen normalerweise die beiden Soldaten, welche auf dem Beobachtungsturm beim Bahnhof Herrnburg Dienst verrichteten, „ihren" BT, um dann durch ein kleines Tor im Metallgitterzaun auf die Bahnlinie zu gelangen, wo von ihnen ein Draht (der bei genügender Berührung das Zünden von Signalpatronen nach sich zog) gespannt wurde. Aber an diesem Abend wartete ich vergeblich darauf. Äußerst „wachsam" war ich - wie bei allen bisher geleisteten Nachtdiensten, weil ich doch nur zu gut wusste, dass Menschen, welche aus der DDR flüchten wollten, oftmals den Schutz der Dunkelheit suchten, um ihr Vorhaben zu realisieren.
Plötzlich fing ARIE an zu bellen. Dann nahm auch ich Schrittgeräusche wahr. „Halt! Zoll!", rief ich. Schon sah ich die schemenhaften Umrisse eines aus Richtung Westen kommenden Menschen, der aufgrund seiner Uniform nun als Kollege vom Zoll erkennbar wurde. Es war der „BzbV", wie wir den „Beamten zur besonderen Verwendung" nannten. Ich wollte dem Vorgesetzten, Herrn Bosselmann, gerade Meldung erstatten, da kam er mir zuvor: „Herr Krellenberg, was machen Sie denn noch hier? Die Grenze ist doch offen!" Ich stand da wie vom Blitz getroffen. Grenze offen? Einfach unmöglich! Nein, ich konnte es zunächst nicht glauben und brauchte etwas Zeit, um zu realisieren, dass es sich nicht um einen Scherz, sondern um die Wahrheit handelte. Die Nachricht war überwältigend – die Grenze ist offen – unfassbar, Wahnsinn, einfach fantastisch!
Am Grenzübergang Lübeck- Schlutup/Selmsdorf hätten bereits etliche DDR-Bürger mit „Trabis" und "Wartburgs" die Grenze passiert, berichtete mir der BzbV. Und schon verabschiedete sich der Kollege wieder. Bevor er sein Auto bestieg, um wieder in Richtung Schlutup zu fahren, wo sich schon zahlreiche Menschen freudig umarmten, hatte er mich noch beauftragt, wieder den Schlagbaum Eichholz anzulaufen. Schließlich sei nicht auszuschließen, dass sich aufgrund der jetzigen Lage besondere Geschehnisse an dieser Abschrankung ereignen würden. Ein paar Minuten blieb ich noch an meinem Postierungspunkt und schaute nach „drüben“. Nichts ist nun mehr so wie es früher war, das wurde mir in diesen Augenblicken erst so richtig bewusst. Niemals in meinem bisherigen Leben habe ich Glücks- und Trauermomente zeitgleich und in solchem Maß verspürt! Als Deutscher empfand ich unendliche Freude über die Öffnung der Grenze und ich wollte sie jetzt mit allen, die mir in dieser Nacht noch über den Weg liefen, gerne teilen. Aber auf der anderen Seite ahnte ich, dass meine Tage als an der Grenze zur DDR Dienst verrichtender Zollbeamter gezählt waren und ich schon bald an einen anderen Dienstort versetzt würde.
Meine in all den Jahren bestehende Hoffnung, eine gelingende Flucht eines DDR-Bürgers zu beobachten und diesen dann hier in Empfang zu nehmen und hilfreich zur Seite zu stehen, diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Was würde es für meine Kollegen und mich zukünftig überhaupt noch in dem uns zugewiesenen Grenzabschnitt zu tun geben? Es schien mit einem Male vieles so sinnlos geworden zu sein und die sich nun in mir immer breiter machenden „Ängste" waren, wie sich schon recht bald heraus stellen sollte, durchaus berechtigt.
Angehörige der DDR-Grenztruppen bei der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg im Winter 1983/1984
DDR-Grenzaufklärer an der Grenze Bahnline Lübeck-Herrnburg 1983/1984
DDR-Grenzaufklärer und Zollbeamter Manfred Krellenberg an der Grenze Bahnline Lübeck-Herrnburg 1983/1984.
Arbeiten an der Grenze bei Herrnburg (1984). DDR-Grenzsoldaten bewachen die Arbeiter
An der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg um 1984
Wo die innerdeutsche Grenze war: Manfred Krellenberg an der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg im Jahr 2009
Wo die innerdeutsche Grenze war: an der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg am 01.06.2009
Minen bzw. Minendetonation bei Herrnburg
Ungefähr 1.322.700 Stück Erd- und Bodenminen hatte die DDR seit 1961 an bestimmten Bereichen der ca. 1378 Kilometer langen Landgrenze verlegt. Im Raum gegenüber von Lübeck geschah das erstmals im August 1962. Zu den Minenopfern, die schließlich zu beklagen waren, gehörte sogar ein Elch (im Herbst 1970 bei Herrnburg).
Die 1962 verlegten Holzkastenminen vom Typ PMD-6 verrotteten jedoch relativ schnell und wurden - soweit noch vorhanden (nicht wenige waren zuvor durch Schneelast oder Tiere bereits explodiert) - schließlich
gesprengt, um Platz zu schaffen für jene Sprengstoffträger, die aufgrund ihres Materials (Plastik bzw. Duroplastik oder Polyäthylen) eine längere Lebensdauer garantierten. Zwischen 1968 und 1979 verlegten speziell ausgebildete Angehörige der DDR-Grenztruppen Minen der Typen PMN, PMP-71 und PPM-2 im Grenzraum Herrnburg.
1970 - Minen zerrissen einen Elch bei Herrnburg
Warnschild betreffend Minensprengungen
Minen-Räumpanzer T 55 beim Sprengen von Minen bei Herrnburg im Jahr 1984
Als Gegenleistung für den der DDR im Jahre 1983 gewährten Milliardenkredit war von bundesdeutscher Seite u.a. gefordert worden, die an der innerdeutschen Grenze befindlichen Bodenminen und die Selbstschussanlagen zu beseitigen. Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Erich Honecker, stimmte den Bedingungen zu. Als 1984 ein Fernschreiben von „drüben" kam, in dem mitgeteilt wurde, dass im hiesigen Raume Sprengarbeiten an der Grenze durchgeführt würden, waren im Grenzraum gegenüber Lübeck bereits umfangreiche Arbeiten am Schutzstreifen- bzw. Grenzsignalzaun durchgeführt worden bzw. noch in Ausführung.
Zu den Kräften, die nun seitens von BGS und Zoll dazu eingeteilt wurden, die Sprengarbeiten zu beobachten und die Zahl der detonierten Minen festzustellen, gehörte auch ich. In dem mir zugeteilten Grenzabschnitt (Raum Lübeck-Eichholz) konnte ich zunächst aber nur hören, dass Minen explodierten; aufgrund der vielen Bäume bzw. des dichten Buschwerks war vom „Boden" aus so gut wie nichts zu erkennen. Ich musste warten, bis der Panzer, der „drüben" zum Zwecke der Minensprengung zum Einsatz kam, den Raum Herrnburg erreichte.
Als es endlich soweit war, konnte auch ich beobachten, wie sich dunkle Wolken vom Boden aus in die Luft erhoben. Große Mengen Staub und Dreck wurden von den detonierten Minen aufgewirbelt. Vor allem der Pulverdampf nahm dem Panzerfahrer bereits nach kurzer Zeit die Sicht, so dass er halten und pausieren musste. Dann legte er wieder den Vorwärtsgang ein und nahm die nächsten 20 Meter in „Angriff".
Der Minengürtel im Raum gegenüber Lübeck war insgesamt rund 10 Kilometer lang. Ca. 40.000 Detonationen stellten Bundesgrenzschutz und Zoll in diesem Gebiet letztlich fest. Als der Minenräumpanzer vom Typ „T 55" seine Arbeit getan hatte, suchten Pioniere der DDR-Grenztruppen nach eventuell noch vorhandenen Minen. Mit Sondierstangen stocherten sie vorsichtig in der Erde herum und wurden gelegentlich fündig. Diese Minen wurden dann einzeln gesprengt.
Minen-Räumpanzer T 55 beim Sprengen von Minen bei Herrnburg im Jahr 1984
Minen-Räumpanzer T 55 beim Sprengen von Minen bei Herrnburg im Jahr 1984
Sprengung der Minen im Raum Herrnburg 1984
Sprengung der Minen im Raum Herrnburg 1984
Errichtung eines neuen und höheren Metallgitterzaunes bei Herrnburg nach Sprengung der Minen
Bereich nördlich der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg. Links im Bild: der DDR-Beobachtungsturm (BTv FP) / Führungsstelle 1375
Landwirtschaftliche Arbeiten westlich des Metallgitterzauns bei Herrnburg.
Mochte das Gebiet vom Metallgitterzaun bis zur eigentlichen Grenzlinie im jeweiligen Grenzabschnitt auch relativ klein erscheinen, so summierte sich dieser Raum bezogen auf die gesamte Grenzlänge doch zu einer riesigen Fläche. Verständlich, dass die DDR bestrebt war, dieses Gebiet weitgehend zu nutzen. Da die erforderlichen Arbeiten in der Regel von Angehörigen der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) ausgeführt wurden, stellten die DDR-Grenztruppen oftmals Bewachungskräfte ab. Die Soldaten hatten dann u.a. sicherzustellen, dass die eingeteilten Arbeitskräfte das Territorium der DDR nicht verließen. Manchmal wurde Trassierband gespannt, um deutlich zu machen: bis hierhin und nicht weiter! Wer dann die „rote Linie" überschritt, hatte u.a. mit der Anwendung der Schusswaffe zu rechnen
Grenzbereich bei Herrnburg im Jahr 1985
Grenzbereich bei Herrnburg im Jahr 1985
LKW KRAZ beim Beobachtungsturm unweit Bahnhof Herrnburg
Kabelbunker beim BT(v) 1377 unweit Bahnhof Herrnburg (02.07.1988). Errichtung eines Sicherheitsbauwerks für die Technik des GSSZ / GSZA80. Einbau in einem Kanaltrog. Raum Herrnburg, unweit des BTv nördlich der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg
Beim BT(v) 1377 unweit Bahnhof Herrnburg
Beobachtungsturm der DDR-Grenztruppen beim Bahnhof Herrnburg nördlich der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg. Im unteren Foto sind Rundumleuchten (Rul) zu erkennen, die beim BTv ("1377") installiert worden sind. Die rote oder die grüne Rul blitzte auf, wenn beim dort befindlichen Grenzsignalzaun "Alarm" ausgelöst wurde. Zusätzlich ertönte ein Signalhorn. Später wurde der "stille Alarm" eingeführt; Rundumleuchten und Signalhörner wurden daraufhin nicht mehr benötigt und demontiert.
Beim BT(v) 1377 unweit Bahnhof Herrnburg
Beim BT(v) 1377 unweit Bahnhof Herrnburg
Auszug aus meiner "Stasi-Akte" betreffend Einreise in die DDR
Gebäude beim ehemaligen Grenzsignalzaun unweit Bahnhof Herrnburg
Beim Bahnhof Herrnburg im Jahr 2017
Beim Bahnhof Herrnburg 30.09.2017
Beim Bahnhof Herrnburg 30.09.2017
Beim Bahnhof Herrnburg 30.09.2017
An der ehemaligen Grenze bei der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg 30.09.2017
Dieser BTv (Beobachtungsturm viereckig) stand beim Bahnhof Herrnburg und wurde von mir am 15.05.1988 fotografisch abgelichtet. Ich befand mich im D-Zug 438, welcher gerade aus dem Bahnhof Herrnburg in Richtung Grenze bzw. Lübeck fuhr. Meinen langjährigen Brieffreund Jens Behrens hatten meine Frau und ich in Stralsund besucht, als ich auf der Rückfahrt nach Lübeck das oben gezeigte Bild fertigte. Ich ging dabei ein hohes "Risiko" ein, denn das Fotografieren von Bahnhofs- und Grenzanlagen war laut den DDR-Gesetzen streng verboten. Was wäre passiert, wenn das Ausfahrtsignal plötzlich auf "Halt" gestellt worden wäre und der Zug noch vor Erreichen der Grenzlinie hätte stoppen müssen? Aber es ging letztlich alles gut...
... und so kann auch das nachfolgend gezeigte Bild vom Bahnübergang Herrnburg hier veröffentlicht werden. Vor der Schranke steht ein Mann in der Uniform der DDR-Grenztruppen, wahrscheinlich zu den PKE (Passkontrolleinheiten) gehörend. Bei dem LKW handelt es sich um einen IFA W 50 der DDR-Grenztruppen.
Beim Bahnhof Herrnburg im Jahr 1988 (aus dem in Richtung Lübeck fahrenden Zug heraus fotografiert)
Unweit Bahnhof Herrnburg. Blickrichtung Lübeck. 1990
Beobachtungsturm der DDR-Grenztruppen beim Bahnhof Herrnburg im Jahr 1988
Durchlasstor im Metallgitterzaun beim Beobachtungsturm der DDR-Grenztruppen beim Bahnhof Herrnburg im Jahr 1988
An der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg 07.07.1988
An der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg 07.07.1988
Streckenläufer der Reichsbahn und zwei DDR-Grenzsoldaten direkt an der Grenze bei der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg
Streckenläufer der Reichsbahn und zwei DDR-Grenzsoldaten an der Grenze bei der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg
Streckenläufer der Reichsbahn und zwei DDR-Grenzsoldaten an der Grenze bei der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg (1983/1984)
Beim Bahnhof Herrnburg im Jahr 1990
Beim Bahnhof Herrnburg im Jahr 1990
DDR-Beobachtungsturm BT 1377 nördlich der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg im Jahr 1990
Grenzbereich bei Herrnburg im Jahr 1985
Grenzbereich bei Herrnburg im Jahr 1985
Grenzbereich bei Lübeck-Eichholz / Herrnburg im Jahr 1982
Grenzbereich südlich Herrnburg im Jahr 1988. Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
Kolonnenweg südlich der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg. Foto: Karsten Pelzer
Raum Teufelsmoor mit Blick in Richtung Herrnburg (um 1970)
Raum Teufelsmoor mit Blick in Richtung Herrnburg (um 1970)
Grenzbereich bei Herrnburg im Jahr 1985
Grenzbereich bei Herrnburg im Jahr 1985
Beobachtungsturm südlich Bahnline Lübeck-Herrnburg. Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
Der BT 1378 südlich der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg
Blick von Herrnburg in Richtung BT 1378, welcher südlich der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg steht (1990)
Schreiben von DDR-Grenzsoldaten zum Jahreswechsel 1989 / 1990 - abgelegt auf Bundesgebiet beim Hochstand des Grenzzolldienstes an der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg
Herrnburg im September 2017
Fliegenpilz am 30.09.2017 an der ehemaligen innerdeutschen Grenze bei Herrnburg
Grüner Kreis mit Zahl: Standorte von DDR-Beobachtungstürmen
Grüner Kreis mit Zahl: Standorte von DDR-Beobachtungstürmen
Fotocollage "BT 11"
Fotoarbeit "BT in der Nacht"
Fotoarbeit AM SCHUTZSTREIFEN
Fotoarbeit Opfer der Grenze VERGESST UNS NICHT
Nacht an der Grenze
Rote Rundumleuchte im Betrieb
Alarmauslösung am Grenzsignalzaun - eine rote Rundumleuchte und ein Signalhorn sind in Betrieb gegangen (grafische Darstellung /Fotomontage). Scheinwerfer leuchten den Schutzstreifen ab. Wer oder was hat den Alarm ausgelöst? Ein Mensch oder vielleicht nur ein Tier? In Kürze wird eine Alarmgruppe der DDR-Grenztruppen erscheinen, um die vor Ort befindlichen Grenzposten zu unterstützen - .... ja, so war es einmal, als die innerdeutsche Grenze noch existierte und es den "stillen Alarm" noch nicht gab. Die Alarmauslösung mittels Rundumleuchten und dem Ertönen von Signalhörnern hatte den Nachteil, dass nun auch der "Republik-Flüchtige" gewarnt war und sicherlich versuchte, schnellstmöglich von hier wegzukommen. Auch die bundesdeutschen Grenzüberwachungsorgane wie Grenzzolldienst und Bundesgrenzschutz konnten - sofern in der Nähe - jetzt ein besonderes Augenmerk auf diesen Grenzabschnitt legen und Zeuge dessen werden, was sich an der Grenze ereignete.
Fotoarbeit AM SCHUTZSTREIFEN
Schild "Achtung! Nach 50 m Zonengrenze"
Zoll an der innerdeutschen Grenze
Grenzbereich südlich Herrnburg bzw. beim Abzugsgraben Herrnburg um 1970. Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
An der Wakenitz, beim Beginn des Grenzzuges „f" des Grenzabschnitts „2", endete der Bezirk der Grenzaufsichtsstelle(n) Eichholz. Hier, bei den „13 Pfählen", war das Gebiet teilweise sehr sumpfig und ließ manche Grenzbegehung zu einem „Abenteuer" werden.
Diese „Grenzbegehungen" gab es regelmäßig. Dabei galt es, den gesamten Abschnitt der Grenzaufsichtsstelle unmittelbar an der Grenzlinie abzugehen und zu kontrollieren, ob alle Grenzmarkierungen noch intakt und an Ort und Stelle waren. Vor allem südlich der Bahnlinie Lübeck-Eichholz/Herrnburg wird es teilweise sehr sumpfig, insbesondere in Nähe der Wakenitz. Doch galt es, auch dort zu schauen, ob die sogenannten „13 Pfähle" noch dort standen, wo sie hingehörten. Es war ein Abenteuer! Manchmal musste man von einer Baumwurzel zur nächsten hüpfen, um nicht wegzusacken. Und die Gefahr des „Nicht-Treffens" war groß! Wer glaubte, dass er das nicht tun müsse, weil vor ihm augenscheinlich fester Boden war, wurde oftmals eines Besseren belehrt. Ein „falscher" Schritt ... und man sank ein in den Sumpf! Ein ordentliches Fluchen bei dem Kollegen, den es traf! Und ein schadenfrohes Lachen bei den Kameraden, die (noch) auf festem Boden standen! Man(n) sah aus wie ein „Schwein"! Die Uniform total verdreckt, dazu durchnässt! Nun, hier in der „Wildnis" sah das keiner, außer uns. Aber auf dem Rückweg zur Grenzaufsichtsstelle, die ja innerhalb der „Zivilisation" lag, war es für den verdreckten Beamten peinlich, sich so in der Öffentlichkeit zeigen zu müssen
Grenzpfahl
Katalog der grenzbildenden Gewässer im Raum Lübeck (zum Öffnen der PDF-Datei obiges Bild anklicken)
Bei Absalonshorst (um 1970)
Grenzbereich bei Habershorst im Jahr 1985
Beobachtungsturm östlich Habershorst. Fotosammlung Gerd Wilcken, Bundesgrenzschutz
Grenzraum Lenschower Tannen um 1970
Grenzraum Lenschower Tannen um 1970
Grenzraum bei Grönau Au um 1970
Grenzraum bei Grönau Au um 1970
Grenzraum bei Grönau Au um 1970
Steighilfen zum Überwinden des Metallgitterzauns
Bei Nädlershorst um 1965. Fotosammlung Gerd Wilcken BUNDESGRENZSCHUTZ
Bei Nädlershorst um 1968/1969. Fotosammlung Gerd Wilcken BUNDESGRENZSCHUTZ
Im unteren Teil des Bildes ist der Fluss "Wakenitz" zu erkennen.
Unweit von hier ertrank in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai 1958 der damals 18-jährige "fahnenflüchtige" Gefreite Helmut Hohlstein in der Wakenitz.
Den Tod durch Ertrinken fand auch Siegfried Selke. Der Angehörige der DDR-Grenztruppen starb am 1.Juni 1966 in der Wakenitz beim Versuch, an das westliche Ufer des Flusses zu gelangen.
Grenzraum Nädlershorst / Lenschow um 1970
Bei Lenschow (um 1970)
Grenzraum Nädlershorst / Lenschow um 1970
Das zu Mecklenburg/DDR gehörende Dorf Lenschow fiel im Jahr 1975 den Grenzsicherungsmaßnahmen der DDR zum Opfer; es wurde geschleift. Nähere Informationen siehe auch hier: http://www.lenschow-in-memoriam.de/aktuell.html Auch die bei Nädlershorst befindliche Wochenendsiedlung und das beliebte Fährhaus, eine Gaststätte, existieren zwischenzeitlich nicht mehr; sie wurden im Zuge der Schaffung von Naturausgleichsflächen für die Autobahn A 20 abgerissen. Vor Ort entstand im Jahr 2008 eine neue Brücke über die Wakenitz.
Brücke über Wakenitz beim ehemaligen Nädlershorst. Aufnahme vom 27.07.2024
Unweit der Brücke über Wakenitz beim ehemaligen Nädlershorst. Aufnahme vom 27.07.2024
Grenzraum Nädlershorst
Schutzhütte des Zolls bei Nädlershorst
Zollbeamte - darunter der links im Bild befindliche Herr Peter Cnotka - an der Grenze bei Nädlershorst
Schild an der Autobahn A 20 in Höhe der Wakenitz 07.05.2024
Führungspunkt / Führungsstelle der DDR-Grenztruppen unweit Schattin bzw. im Raum gegenüber von Nädlershorst. Es handelt sich hier um den BTv (FP) "1481". Fotosammlung Gerd Wilcken BUNDESGRENZSCHUTZ
Grenzraum Nädlershorst im Jahr 1985
Zur Erinnerung an Lenschow. Aufnahme vom 27.07.2024
Zur Erinnerung an Lenschow. Aufnahme vom 27.07.2024
Zur Erinnerung an Lenschow. Aufnahme vom 27.07.2024
Zur Erinnerung an Lenschow. Aufnahme vom 27.07.2024. Bild aus oben gezeigtem Schaukasten
Zur Erinnerung an Lenschow. Aufnahme vom 27.07.2024
Bei der Erinnerungsstätte für Lenschow. Aufnahme vom 27.07.2024
Zur Erinnerung an Lenschow. Aufnahme vom 27.07.2024
Grenzraum bei Groß Grönau um 1970
Grenzraum bei Groß Grönau um 1970
Grüner Kreis mit Zahl: Standorte von DDR-Beobachtungstürmen
Raum Schattin im Jahr 1985
Aus Grenzlagemedung vom April 1984
Fotosammlung Peter Schröter, Grenzaufsichtsstelle Groß Grönau (ZOLL)
Grenzbereich bei Ziegelhorst um 1970
Grenzbereich bei Ziegelhorst um 1970
Bei Rothenhusen um 1970
Brücke bei Rothenhusen um 1970
Bei Rothenhusen um 1970
Bei Rothenhusen um 1970
Bei Rothenhusen um 1970
Beim Fährhaus Rothenhusen um 1970
Bei Rothenhusen, an der Nordspitze des Ratzeburger Sees, endete der Bezirk der Grenzschutzabteilung Küste 1 und des Zollkommissariats Lübeck-Süd. In diesem Bereich gab es damals mehrere Fluchtversuche aus der DDR, die teilweise erfolgreich verliefen.
Für die Überwachung des sich anschließenden Grenzabschnittes zeichneten von Seiten der Bundesrepublik Deutschland nun Angehörige der Grenzschutzabteilung Küste 2 und des Zollkommissariats Ratzeburg verantwortlich
Kaserne der DDR-Grenztruppen in Utecht um 1970
Fährhaus Rothenhusen am 18.05.2021
Betreffend der Wakenitz siehe auch https://mannys-schiffsfotos.de/Bilder-Kategorien/Wakenitz
Kaserne der DDR-Grenztruppen in Utecht um 1970
Grenzraum beim Ratzeburger See
Visitenkarte Zollkommissariat Lübeck-Süd
Erkennungsblatt des BGS betreffend Uniformen / Rangabzeichen von Angehörigen der DDR-Grenztruppen
Erkennungsblatt des BGS betreffend Fahrzeuge der DDR-Grenztruppe
Erkennungsblatt des BGS betreffend Land-und Luftfahrzeuge NVA/ DDR-Grenztruppe bzw.Warschauer Pakt
Erkennungsblatt des BGS betreffend Luftfahrzeuge Warschauer Pakt
Fahrzeuge vom Typ G5 (Aufnahme vom Juni 2011) kamen zu meiner Dienstzeit an der innerdeutschen Grenze (1983-1990) nur noch relativ selten zum Einsatz. Viel öfter waren LKW Ural und KraZ zu sehen
LKW KRAZ westlich des Schutzstreifenzauns unweit der Bahnlinie bei Herrnburg
Fahrzeuge vom Typ UAZ 469 (Aufnahme vom Juni 2011) kamen zu meiner Dienstzeit an der innerdeutschen Grenze (1983-1990) immer öfter zum Einsatz. Geländewagen vom Typ P3 (unteres Foto), die Anfang der 1980er-Jahre noch sehr häufig auf dem Kolonnenweg unterwegs waren, wurden im hiesigen Grenzraum dann immer seltener gesichtet.
P3 der DDR-Grenztruppen westlich des Metallgitterzauns bzw. des Grenzzauns I (Fotosammlung Klaus Armstroff)
Bundesgrenzschutz
Bundesgrenzschutz BGS Sonderwagen 1 in Lübeck
Bundesgrenzschutz BGS Sonderwagen 1 in Lübeck
Bundesgrenzschutz BGS Sonderwagen 1 in Lübeck
Bundesgrenzschutz BGS Sonderwagen 1 in Lübeck
Bundesgrenzschutz
Bundesgrenzschutz Fahrzeug BG 20-899
Bundesgrenzschutz Fahrzeug BG 20-899
Bundesgrenzschutz Fahrzeug BG 20-899 Auto Union DKW-Munga in Lübeck
Bundesgrenzschutz Fahrzeug BG 20-899
"Kommissarin" Anja hat den Täter bereits im Blick...
Bundesgrenzschutz Fahrzeug Mercedes BG 15-535 in Lübeck
Krankenwagen BUNDESGRENZSCHUTZ BG 27-290 in Lübeck
Bundesgrenzschutz BGS Kräder Motorräder in Lübeck
Bundesgrenzschutz BGS Hubschrauber ALOUETTE in Lübeck
Bundesgrenzschutz BGS Hubschrauber ALOUETTE in Lübeck
Bundesgrenzschutz BGS Hubschrauber BELL UH 1 D in Lübeck
Bundesgrenzschutz BGS Hubschrauber BELL UH 1 D in Lübeck
Bundesgrenzschutz BGS Hubschrauber BELL UH 1 D in Lübeck
Bundesgrenzschutz BGS Hubschrauber BELL UH 1 D in Lübeck
Bundesgrenzschutz BGS Hubschrauber BELL UH 1 D in Lübeck
Hubschrauber Bundesgrenzschutz in Lübeck
Hubschrauber BELL UH 1D Bundesgrenzschutz in Lübeck
Bundesgrenzschutz BGS Fahrzeug Mercedes in Lübeck
Bundesgrenzschutz BGS Fahrzeug HANOMAG in Lübeck
Bundesgrenzschutz BGS Fahrzeug VW T 1 mit Kennzeichen BG 25-340 in Lübeck
Bundesgrenzschutz BGS Fahrzeug VW T1 mit Kennzeichen BG 25-340 in Lübeck
Bundesgrenzschutz BGS Tarnbekleidung
Uniformen BGS
Kübelwagen des BGS anlässlich Jubiläum Bundespolizei in Lübeck
Neben der Grenzdokumentations-Stätte in Lübeck-Schlutup und dem Museum der Bundespolizei-Akademie in Lübeck-St.-Hubertus (siehe obige Fotos) ist auch das Grenzhus Schlagsdorf mit der sehr interessanten Außenanlage sehr empfehlenswert.
Grenzhus Schlagsdorf und Außenanlage
Unweit Grenzhus Schlagsdorf 22.09.2019
Mechower See im September 2019
Beim Mechower See (Kartenaufnahme vom September 2019)
Unweit Grenzhus Schlagsdorf 04.08.2018
Unweit Grenzhus Schlagsdorf 04.08.2018
Nachfolgend ein paar Bilder aus "meinem" ehemaligen Grenzabschnitt, den ich jahrelang (1983-1990) ala Angehöriger des Zolls (Grenzaufsichtsstelle Eichholz) bestreifte:
Lübeck. Brandenbaumer Landstraße unweit Ecke An den Schießständen am 06.03.2022
Lübeck. Brandenbaumer Landstraße unweit Ecke An den Schießständen am 06.03.2022
REWE Markt am 06.03.2022. Unweit von hier befand sich damals die Zwingeranlage für Lübecker Zollhunde.
Hier, an der Ecke Guerickestr. / Gutenbergstr. befand sich das Zollkommissariat Lübeck-Süd. Aufnahme vom 06.03.2022
Hier, an der Ecke Guerickestr. / Gutenbergstr. befand sich das Zollkommissariat Lübeck-Süd. Aufnahme vom 06.03.2022
Lübeck. Gutenbergstraße Höhe Polyester-Zentrale am 06.03.2022
Lübeck. Gutenbergstraße am 06.03.2022
Lübeck. Hans Sachs Str. Ecke Gutenbergstr. am 06.03.2022
Lübeck. Hans Sachs Str. Ecke Brandenbaumer Landstr. am 06.03.2022
Lübeck. Hans Sachs Str. unweit Brandenbaumer Landstr. am 06.03.2022
Lübeck. Hans Sachs Str. unweit Brandenbaumer Landstr. am 06.03.2022
Lübeck. Brandenbaumer Landstr. am 06.03.2022
Lübeck. Brandenbaumer Landstr. Ecke Hans-Sachs-Strasse am 06.03.2022
Lübeck. Beim Bahnübergang Brandenbaumer Landstrasse Ecke An den Schießständen. 06.03.2022
Lübeck Behaimring 14 am 06.03.2022
Gut Brandenbaum in Lübeck Behaimring 06.03.2022
Gut Brandenbaum in Lübeck Behaimring 06.03.2022
Gebäude beim Zollkommissariat Lübeck-Süd im Jahr 1987
Zollkommissariat Lübeck-Süd in der Guerickestraße Ecke Gutenbergstraße
Das Zollkommissariat (Lübeck-) Süd befand sich in Lübeck, Guerickestr.2-4.
Im "Stabsgebäude" befanden sich das Zollkommissariat und (durch weitere Türen getrennt) die Grenzaufsichtsstellen "F" (Funksprechzentrale - die Funkerei arbeitete jedoch in der Curtiusstr. in einem Gebäude des Hauptzollamts Lübeck-Ost. In der Guerickestr. hatten die "Funker" einen Raum, da diese gelegentlich auch auf Grenzstreife gingen bzw. gehen mussten), GASt (mot) Lübeck-Süd, GASt S Lübeck-Süd, GASten Eichholz I und II bzw. zum Ende des Bestehens des ZKom Süd die GASt Eichholz.
In den anderen "Baracken" gab es u.a. das Ausbildungszentrum für Zollanwärter mit GASt A (Ausbildung) und Wohneinheiten-/Zimmer für die Azubis bzw. für Lehrgangsteilnehmer.
In den Räumen des Kommissariates gab es ein stationäres Funkgerät (Rufname: Baldur 2). Ansonsten diverse Handfunkgeräte auf den einzelnen Grenzaufsichtsstellen (bei den GASten Eichholz HFG mit Rufnamen "Baldur 2/54", "Baldur 2/55", "Baldur 2/56", "Baldur 2/73").
Garagen vorhanden gewesen für die VW-Transporter. Folgende Dienstwagen des ZKom Süd bzw. für dienstliche Zwecke genutzte damalige Fahrzeuge sind in meiner Erinnerung:
VW-Transporter T 3, HL-54, GASt Lübeck-Süd, Funkname des eingebauten 2-Meter-Band-Gerätes: "Baldur 2/6".
VW Golf II, HL-35, Zollkommissar und Vertreter, Funkname "Baldur 2/1"
Audi HL-AK 109, Beamter zur besonderen Verwendung (BzbV), Funkname "Baldur 2/2"
Opel Kadett, HL-115, Zollhundelehrwart und Vertreter, Funkname "Baldur 2/3"
VW-Transporter T 3, HL-43, GASt A Lübeck, Funkname "Baldur 2/5"
VW-Transporter T 2, HL-29, GASt S Lübeck-Süd, Funkname "Baldur 2/10"
VW-Transporter T 3, HL-179, GASt Lübeck-Süd, Funkname "Baldur 2/7"
VW-Passat, grün, HL-113, GASt Priwall, Funkname "Baldur 2/9"
oben: Organisation Zollkommissariat Lübeck-Süd 28.02.1990
Gebäudeteile beim Zollkommissariat Lübeck-Süd in Lübeck Guerickestrasse Ecke Gutenbergstrasse
Gebäudeteile beim Zollkommissariat Lübeck-Süd in Lübeck Guerickestrasse Ecke Gutenbergstrasse
Zoll. Ausbildungsstätte in Lübeck-Eichholz
Sperranlagen an der Grenze zur DDR im November 1989
DDR-Grenzsperranlagen
Hundelaufanlagen
Zollhundeschule Bleckede
VW-Bus des Zolls - fotografiert von DDR-Grenzaufklärer
Zoll-Fahrzeug VW Golf II, Kennzeichen HL-35, an der innerdeutschen Grenze bei Lübeck. Ein DDR-Grenzaufklärer fertigte damals dieses Bild. Der "Auswertungsvermerk" ist nicht den Tatsachen entsprechend. Der Dienstwagen gehörte nicht zur "mot.Gast.-Lübeck" (gemeint war die motorisierte GASt Lübeck-Süd), sondern wurde vom Leiter des Zollkommissariats Süd bzw. dem Vertreter des Leiters des ZKom Süd gefahren. Scheinbar war das dem Soldaten, der den "Auswertungsvermerk" zum Foto schrieb, nicht bekannt.
Zollbeamter Manfred Krellenberg in ziviler Kleidung - fotografiert von DDR-Grenzaufklärer
Zollbeamter Manfred Krellenberg - fotografiert von DDR-Grenzaufklärer
Dienstplan der Grenzaufsichtsstelle Eichholz (ZOLL) vom 16-31.10.1989 . Ich hatte folgenden Dienst zu verrichten:
16. Oktober 1989: Teilnahme am Dienstsport
17. Oktober 1989: „V“ (Vormittags)-Streifendienst (bzw. "Grenzaufsichtsdienst"). Zu beginnen in der Zeit zwischen 06.00 und 08.00 Uhr.
17. Oktober 1989: „VM“(Vor-Mitternacht)-Streifendienst. Zu beginnen zwischen 18.00 und 20.00 Uhr
19. Oktober 1989: „N“ (Nachmittags)-Streifendienst. Zu beginnen zwischen 12.00 und 14.00 Uhr
20. Oktober 1989: „B2“-Dienst bei der Grenzkontrollstelle Moisling (u.a. Dienst im Interzonenzug "D 438" von Lübeck nach Hamburg)
21. Oktober 1989: „A“-Dienst bei der Grenzkontrollstelle Moisling (14.30 Uhr bis ca. 21.30 Uhr)
22. Oktober 1989: „N“ (Nachmittags)-Streifendienst
23. Oktober 1989: „VM“ (Vor-Mitternacht)-Streifendienst Ü 13
„Ü 13“ bedeutete, dass man Dienstanfang und Ende abzustellen hatte auf jene Zeit, wo der Zoll nach vorheriger Absprache mit dem BGS im entsprechenden Überwachungsraum präsent zu sein hatte.
25.Oktober 1989: „NM“ (Nach-Mitternacht)-Streifendienst. Dienstbeginn zwischen 23.00 Uhr und 01.00 Uhr
27. Oktober 1989: Schießen (ob nun Training mit Pistole P6, MPi 5 oder Gewehr G3 entzieht sich meiner Erinnerung)
28. Oktober 1989: dienstfrei
29. Oktober 1989: dienstfrei
30. Oktober 1989: dienstfrei
31. Oktober 1989: Teilnahme an Zollhunde-Übung
Einstige "Gegner" und nun freundlich gegenüber stehend: Oberstleutnant a.D. Hajo Ulrich (links) und Manfred Krellenberg bei der Außenanlage des Grenzhus Schlagsdorf
Auf Grenzstreife
Der Wecker kommt nicht zum Einsatz. Noch bevor er mich aus meinen Träumen reißen kann, stelle ich ihn aus. Wieder mal habe ich ihn nicht gebraucht. Es ist 02.45 Uhr an diesem Tag im Jahre 1987. Für die einen ist es „mitten in der Nacht", für die anderen „früh am Morgen". Wie man es auch betrachtet: es ändert nichts an der Tatsache, aufstehen zu müssen. Nein, ich habe kein Problem damit – ein „Morgenmuffel" bin ich nicht! Was nicht heißen soll, dass ich nicht gern länger schlafe.
Um 03.40 Uhr habe ich meine Dienststelle, die Grenzaufsichtsstelle I Eichholz in Lübeck, Guerickestraße 2-4, erreicht. Alle Räumlichkeiten sind dunkel; es ist kein anderer Kollege da. Ich schließe die Eingangstür hinter mir wieder ab; sicher ist sicher. Stahlrute, Pistole, Munition, Signalpfeife, Verbandmaterial und Streifen-/Erkennungsmappe sind dem Spind zügig entnommen. Ab geht es zur sogenannten „Lade-Ecke“. Schon ist die 9 mm-Faustfeuerwaffe vorschriftsgemäß durchgeladen und kann in das Holster gesteckt werden.
Jetzt wird ein frischer Akku in eines der aus dem Schrank geholten Funkgeräte getan. Ich schaue auf den am „schwarzen Brett" befindlichen Zettel, der Aufschluss darüber gibt, wie die einzelnen Streifen sich bei der Sprechfunkzentrale während des laufenden Monats zum Dienstbeginn anzumelden haben. „Zigarettenmarke", ist zu lesen.
„Baldur von Baldur 2/55 kommen", sage ich, nachdem ich die Sprechtaste des eingeschalteten Geräts (FUG 10a) gedrückt habe. „Baldur 2/55 von Baldur kommen", höre ich und antworte daraufhin mit der Nennung von bekannten Glimmstängeln. „Verstanden, Ende Baldur". Der Kollege hat es „gut"; in etwas mehr als zwei Stunden hat er Feierabend – und für mich fängt der Dienst erst an. Aber nein, so will ich es nicht sehen, schließlich gehe ich gern auf Streife. Auf „Patrouille" entlang der innerdeutschen Grenze – zwischen dem Lübecker Stadtteil Eichholz und der Ortschaft Herrnburg, welche sich auf der mecklenburgischen Seite dieser Trennlinie zwischen West und Ost befindet.
Mit meiner Unterschrift im Dienstbuch bin ich offiziell im Dienst. In einer viertel Stunde, wohlgemerkt. Nicht bereits jetzt, gegen 03.45 Uhr, denn der Frühdienst, der für heute angesetzt ist, darf laut bestehender Regelung nicht vor 04.00 Uhr begonnen werden. Und ist dieser Dienst angetreten, hat man(n) ganze 10 Minuten Zeit, um sich vorzubereiten. Dann muss die Dienststelle in Richtung Grenze verlassen werden. „Trödler" sollen so etwas „auf Trab" gebracht und daran erinnert werden, dass die warmen und trockenen Diensträume nicht dazu da sind, um hier länger zu verweilen.
Nun, aus diesem Grunde bin ich auch heute bereits sehr früh hier, um mir jene Zeit nehmen zu können, die ich für eine gute Dienstvorbereitung benötige. Ich brauche nicht hetzen und lese mir die letzten Meldungen, die meine Kollegen in den Streifenmeldeblock geschrieben haben, sorgfältig durch. So wie es sich darstellt, ist wirklich Außergewöhnliches nicht dabei; lediglich die routinemäßigen Streifenfahrten/-gänge von den Angehörigen der DDR-Grenztruppen wurden dokumentiert.
Dann kann es ja nun gleich losgehen. Nein, doch noch nicht – zuvor muss ich mich entscheiden, wie lange mein Frühdienst gehen soll. Wenigstens fünf Stunden sind Pflicht, länger als acht Stunden nicht erlaubt, sofern besondere Vorkommnisse dies nicht rechtfertigen. Ich trage „11.30 Uhr" als voraussichtliches Dienstende in die vorgesehene Spalte des Dienstbuchs ein. Die Anzahl der während des Monats zu leistenden Tag- und Nachtdienststunden will schließlich erfüllt sein. Im Dienstbuch werden nun auch eine „Anlaufzeit" und eine „Postierungszeit" eingetragen. Vorgesetzte wollen/sollen/müssen wissen, wo bzw. wann sie mich in meinem zu überwachenden Grenzbezirk antreffen können, falls sie das zu tun gedenken. Nun gut. 07.00 Uhr werde ich, sofern nichts „dazwischen“ kommt, an der Abschrankung Lübeck-Eichholz anzutreffen sein. Und mindestens in der Zeit zwischen 09.00 bis 09.30 Uhr beabsichtige ich, am Hochstand des Grenzzolldienstes bei der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg zu postieren. Wenn, ja wenn alles normal verläuft. Aber was ist schon „normal" an dieser Grenze! „Sie" ist dermaßen unnatürlich, dass sie zu jeder Tages- und Nachtzeit etwas ganz „Außergewöhnliches" darstellt. Kann es einen interessanteren Arbeitsplatz geben?
Bevor ich aufbreche, kontrolliere ich, ob auch wirklich alles dabei ist, was ich benötige. Das Fernglas ist umgehängt, aber die Taschenlampe fehlt noch. Wenn es auch bald hell wird, so regiert doch noch die Dunkelheit. Die dienstlich gelieferte schwache „Funzel" bleibt im Schrank. Ich greife lieber auf meine privateigene starke Halogen-Lampe zurück, falls Licht gebraucht wird. Die Fotokamera-Ausrüstung möchte auch noch mit - eine „Spiegelreflex“ mit 500 mm-Teleobjektiv.
Da ich einer Grenzaufsichtsstelle angehöre, die lediglich zu Fuß und/oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, will gut überlegt sein, was man(n) alles mit sich führt. Die Kollegen, denen ein Dienstkraftwagen zur Verfügung steht, brauchen sich diesbezüglich weniger Gedanken zu machen. Ich schon! Jedes Gramm zusätzliches Gewicht macht sich bemerkbar. Und dennoch: was sein muss, muss sein. Dazu gehören auch die hohen Lederstiefel, die ich trage – zu jeder Jahreszeit. Nein, mit gewöhnlichen Halbschuhen gehe ich nicht los. Sollen die anderen Kollegen es ruhig machen, wenn sie das für angemessen halten. Ich denke da etwas anders drüber und weiß, dass ich eventuell auch dort entlang muss, wo es in das „Gelände" geht. Sollte ich Pech haben und auf eine Schlange treten, so würde mich ein eventueller Biss wahrscheinlich nicht schädigen. Allein schon aus diesem Grund sind die schweren Stiefel für mich unverzichtbar. Ich trage sie, auch im Sommer bei über 30 Grad im Schatten!
Fünf Minuten nach Vier. Ich verlasse die Räume der Grenzaufsichtsstelle I Eichholz, die sich im Gebäude des Zollkommissariats Lübeck-Süd befinden. Erste Anlaufstation ist der Hundezwinger im Kleingartengelände bei der Straße „An den Schießständen". In ungefähr 10 Minuten werde ich ihn erreicht haben. Doch heute dauert es etwas länger. Am Lebensmittelmarkt, welcher sich an der Ecke Gutenbergstraße/Hans-Sachs-Straße befindet, sehe ich eine rote Alarmleuchte blitzen. Nun, wahrscheinlich Fehlalarm. Dennoch schaue ich mir das Gebäude näher an. Mit der starken Halogen-Taschenlampe leuchte ich in das Innere des Geschäfts hinein – und sehe zwei Männer, die sich darin befinden. Einbrecher! Sekunden später wird meine Funkleitzentrale informiert. Es dauert keine drei Minuten, da rauscht der erste „Peterwagen" heran. Ich verlasse diesen Ort, nachdem die Personen vorläufig festgenommen und in das Polizeiauto verbracht worden sind. Der Tag fängt ja „gut" an, denke ich.
Kurz vor Erreichen des massiven Gebäudes, wo einige Zollhunde des Zollkommissariats Lübeck-Süd untergebracht sind - auch meiner - höre ich plötzlich laute Geräusche. Mit fürchterlichem Krach flitzen ungefähr 20 Meter vor mir zwei Wildschweine aus dem Gebüsch und suchen das Weite. Spätestens jetzt wäre auch die größte „Schlafmütze" wach gewesen! Ja, das war ein gehöriger Schrecken! Glück gehabt, dass diese Situation glimpflich verlief, denn mit „Schwarzkitteln" ist nicht zu spaßen.
Als ich jene Tür aufschließe, die mich noch von meinem Diensthund ARIE trennt, fällt aller Ballast von mir ab – endlich bin ich wieder mit meinem vierbeinigen Freund vereint, sind wir zusammen und können wieder gemeinsam auf Streife gehen. Das freudige Gebell meines privateigenen Diensthunds lässt keinen Zweifel daran, dass auch ARIE so denkt. Mit einem „Affenzahn" saust er umher und springt mich immer wieder an, so glücklich ist er. Ja, das bin auch ich! Es gibt kaum Schöneres, als diese Momente, die auf diese Weise zum Ausdruck bringen: WIR GEHÖREN ZUSAMMEN!
„Komm, mein Freund; ich mache jetzt erst mal deinen Zwinger sauber“, sind meine weiteren Gedanken. Soweit es überhaupt möglich ist, soll er sich hier einigermaßen wohl fühlen. Dass seine Schlafstätte gut gepolstert ist, gehört für mich dazu. Der Wassernapf wird neu gefüllt und das Trockenfutter, das er später zusammen mit seinem geliebten „Pansen" erhält, jetzt soweit vorbereitet, dass es nachher, bei Dienstschluss, servier-fertig ist. Die anderen Hunde, die sich in dieser Zwingeranlage befinden, tun mir leid. Auch sie möchten endlich raus, möchten sich bewegen. Ach, ich würde sie gern alle mitnehmen! Aber leider darf sich jetzt nur mein ARIE freuen. Alle anderen Tiere müssen sich noch etwas gedulden, bis auch ihr „Herrchen" erscheint und sie „holt". Möge es recht bald geschehen.
Gute fünfzehn Minuten später erreichen ARIE und ich den Behaimring. Keine Menschenseele weit und breit zu sehen, obwohl hier viele Leute wohnen.
Man sagt, dass die Zöllner alle „Sträucher in ihrem Beritt" kennen – ja, so ist es tatsächlich. Wer fast täglich in einem relativ kleinen Bereich unterwegs ist, weiß, wie es dort aussieht und was dort hingehört. Das ist der Vorteil des Zolls! Im Gegensatz zu den Beamten des Bundesgrenzschutzes, die nur wenige Male im Monat in den Grenzdienst gehen und dann einen meist viel größeren Bereich zu bestreifen haben, so sind die Angehörigen des Zolls doch viel besser mit den Örtlichkeiten vertraut.
Schon ist der Bereich an der Abschrankung Lübeck-Eichholz erreicht. Wenngleich es auch zu dämmern beginnt, so ist es doch noch ziemlich dunkel. Das, was ich sehe, ist nicht viel. Wie gut, dass ich mich auf meinen Zollhund verlassen kann. Er ist so viel mehr als „nur" Diensthund – er ist mein bester Freund! Sollte dort, wo wir uns jetzt gemeinsam hinbewegen, etwas sein, so wird er es anzeigen; ich muss nur darauf achten, wie er sich verhält. Wenn er etwas im „Blick“ hat, dann lässt er es mich wissen!
Ihn bei mir zu haben, ist im Grunde genommen viel wertvoller als die Anwesenheit eines menschlichen Kollegen. Hunde nehmen gewisse Dinge wahr, die wir Menschen nicht oder erst viel später registrieren würden. Ein Zollbeamter, der allein mit seinem „Beschützer" unterwegs ist, ist in der Regel eine viel wertvollere Streife, als ein Trupp von Zoll- oder Bundesgrenzschutz-Beamten ohne Hund. Während es bei mehreren Leuten wohl kaum ausbleibt, dass man sich miteinander unterhält (was von „gegnerischen" Kräften auf relativ große Entfernung hörbar ist, insbesondere während der Nacht), so sind Zöllner und Zollhund ein Team, das sich auch ohne „Geplapper“ versteht. Und wer etwas mitbekommt, ohne zuvor wahrgenommen worden zu sein, ist der Gewinner.
ARIE ist entspannt. Nichts deutet darauf hin, dass sich unmittelbar vor mir Grenzsoldaten auf dem „vorgelagerten Hoheitsgebiet" der DDR befinden. Vermutlich die nächsten sind Jene, die ich nun durch mein Fernglas betrachte. Sie postieren auf dem Beobachtungsturm „1376“, wie der „BT", welcher gegenüber des sogenannten „Schlagbaum Eichholz" steht, von Seiten des Zolls und BGS bezeichnet wird. Ihre Umrisse sind in meinem Nachtglas nur schemenhaft zu erkennen. Und doch sind es Menschen – wie ich. Mit all ihren Sorgen und mit all ihren Wünschen und Hoffnungen. Es sind Deutsche, Landsmänner – auch wenn sie auf der anderen Seite dieser Grenze dienen. Aber diese Soldaten haben einen Auftrag, der in bestimmten Bereichen „konträr“ zu meinem steht. Würden wir aufeinander schießen bei Eintritt bestimmter Situationen? Ich befürchte ja!
Nordöstlich meines Standpunkts rauscht eine „LK 3-Stern-Rot" in den Himmel. Was mag sie bedeuten? Was ist drüben los – was ist der Grund für die Abgabe dieses Leuchtsignals? Es ist sehr schwer, die Entfernung zu schätzen, von wo aus die Leuchtkugel(n) abgeschossen wurden. Auf jeden Fall ist es erforderlich, jetzt zu beobachten, was sich „drüben" tut, was sich dort nun ereignet. Um auf die ungefähre Höhe des „LK-Verschusses" zu kommen, wechsle ich meinen Standort und betrete das sogenannte „Denkmalschutzgebiet", das sich nördlich der Abschrankung Eichholz befindet. Doch ich sehe und höre nichts und das große FRAGEZEICHEN bleibt bestehen.
Die Dienstanweisungen sind verpflichtend und veranlassen mich, meiner Funksprechzentrale Kenntnis zu geben über dieses Vorkommnis. Ich bleibe vor Ort und beobachte/"lausche" weiter, doch hat durch diesen Funkspruch spätestens jetzt auch die Gegenseite Gewissheit darüber, dass sich eine Streife des Zolls im Raum Lübeck-Eichholz befindet - sofern die in Selmsdorf befindlichen Funkaufklärer der DDR-Grenztruppen nicht „schlafen“.
Obwohl nichts mehr zu vernehmen ist, verbleibe ich mit meinem Hund unweit der Grenzlinie. Das ist meine Aufgabe, hierzu fühle ich mich verpflichtet. Mag es auch den einen und anderen Kollegen geben, der nun die Ruhe finden würde, um es sich in einer Schutzhütte „gemütlich" zu machen; auf mich trifft das nicht zu.
Die Streifentätigkeit der DDR-Grenztruppen wird nicht verstärkt. Und dennoch will der Gedanke nicht weichen, dass da „etwas" ist bzw. gewesen sein könnte – dass sich irgendwo dort, nicht allzu weit von mir entfernt, eine Tragödie vollzieht, von der ich keine Kenntnis erhalte. Das nehme ich mit. Auch im Jahr 2019 werde ich all das, was ich im Laufe meiner Grenzdienstzeit erleb(t)e, nicht vergessen haben. Tief brennt sich Manches ein!
Die „Anlaufzeit" halte ich ein. Punkt 07.00 Uhr bin ich an jener Abschrankung, welche im Jahr 1958 von westdeutscher Seite errichtet wurde, um kenntlich zu machen: bis dort und nicht weiter; hier ist die Grenze. Wer das ignoriert, begibt sich in Gefahr, kann von Kräften der DDR-Grenztruppen festgenommen werden. Und eine Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe durch ein Gericht der DDR könnte die Folge sein.
Gegen 08.00 Uhr trifft eine andere Zollstreife ein und löst uns ab. Wenngleich es auch keine Pflicht ist, diesen Raum rund um die Uhr zu besetzen, so ist es doch von Vorteil, eine Streife des Zolls oder Bundesgrenzschutzes vor Ort zu haben. Viel zu viel hat sich bei diesem Besucher-Schwerpunkt bereits ereignet.
Nach Lageberichterstattung und kurzer Unterhaltung mache ich mich auf in Richtung Bahnlinie Lübeck-Herrnburg. Mein vierbeiniger Freund markiert hin und wieder „seinen" Abschnitt, während ich gelegentlich nach „Osten" blicke und versuche, alles im Griff zu behalten. Dann wird der Hochstand an der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg erreicht. Von hier aus hat man einen guten Überblick auf das Geschehen im hiesigen Grenzraum - den besten im mir zugeteilten Abschnitt.
Gegen 09.30 Uhr sehe ich, wie ein Streckenläufer der DDR-Reichsbahn sich in Begleitung von zwei Grenzsoldaten auf dem Gleis auf die Grenzlinie zubewegt. Kurz vor der Grenze bleiben die Soldaten stehen. Der Streckenläufer der Reichsbahn überquert allein die Grenze, um das unweit der Grenze, aber auf Bundesgebiet befindliche Vorsignal zu begutachten/kontrollieren.
„Guten Morgen", sage ich und nehme zum Gruß die rechte Hand an meine Dienstmütze, als wir uns gegenüberstehen. Ein angedeutetes Kopfnicken und ein Zwinkern in seinen Augen sind seine Antwort. Ja, ich weiß, „viel mehr" ist nicht drin. Weder für den Reichsbahner, noch für die beiden DDR-Grenzsoldaten. Aber das allein bedeutet mir schon sehr viel und lässt mich glauben, dass uns im tiefsten Innern mehr verbindet, als trennt.
Die Zeit ist gekommen, um wieder in Richtung „Schlagbaum Eichholz" zu marschieren. Der Kollege, der dort postiert, möchte auch mal fort von hier und sich „bewegen". Während dieser sich nun aufmacht, um den Grenzbereich Richtung Schlutup zu bestreifen, übernehmen ARIE und ich hier die Wache. Dass es gut ist, „präsent" zu sein, beweisen die vielen Besucher, die zum Ende der Brandenbaumer Landstraße kommen. Mancher Bus fährt heran und „speit" Menschen aus, die sich einen Eindruck von Jenem verschaffen möchten, was sich an Ort und Stelle tut. Nun heißt es, die angekommenen Gäste zu begrüßen, Grenzinformationsmaterialien zu verteilen, in den Verlauf der Grenze einzuweisen, etwas zur Entstehung der Grenze zu sagen, regionale Grenzgeschichten zu erzählen und als „Fotomotiv“ zu dienen. Während die Kameras klicken, höre ich zum x-ten Male den Begriff "Niemandsland". Ja, auch dazu bin ich hier: um den Grenzbesuchern zu erläutern, dass es ein solches nicht gibt. Doch nicht zuletzt stehen mein Diensthund und ich hier, um dafür zu sorgen, dass nichts passiert und keiner durch Unachtsamkeit oder leichtsinniges Handeln zu Schaden kommt. „Nichtbeachtungen des Grenzverlaufs" bleiben aus und die Leute kehren zufrieden zu den Bussen zurück. Ich schaue auf die Uhr und sehe, dass es auch für ARIE und mich Zeit ist, zu gehen. Gleich ist „Feierabend“.
Doch „Schluss" ist noch lange nicht. Viel zu tief hat sich das im Laufe der Jahre Erlebte in die Seele eingegraben, als dass ich wirklich „abschalten“ könnte. Sie, die Grenze, wird mich begleiten – in vielen Träumen, auch über den 9. November 1989 und 3. Oktober 1990 hinaus. Und meine Freunde ARIE und ARCO, die sind immer dabei.
Lieferschein für Dienstpistole nebst Zubehör
Zollanwärter Manfred Krellenberg mit Trainingsjacke des Zolls im Jahr 1981
Pistolen vom Typ Heckler&Koch HK 4 im Kaliber 7,65 mm gehörten einige Jahre zur Standardbewaffnung des Grenzzolldienstes
Pistole HK 4
Ich wurde Anfang 1982 an dieser Waffe ausgebildet, ebenso an der SIG SAUER P 6 (P 225), Kaliber 9 x 19 Parabellum. Die HK 4-Pistole im Kaliber 7,65 mm Browning war mit der verwendeten Munition verhältnismäßig "schwach", da die Geschosse nur relativ geringe Stoppwirkung hatten.
Die Energieabgabe der 9mm-Geschosse aus der Pistole "SIG SAUER P6" war größer, entsprechend die Stoppwirkung. Nachteilig war jedoch, dass auch aus dieser Waffe lediglich die für den Zoll gelieferten Vollmantelgeschosse abgefeuert wurden. Mit Einführung der nächsten (aktuellen) Zoll-Dienstpistole und sogenannter "Action"-Munition wurde die Geschoss-Energieabgabe nochmals erheblich gesteigert und die Möglichkeit geschaffen, einen "Angreifer" im Falle der Notwehr sehr schnell "handlungsunfähig" zu machen.
Schießen mit dem Gewehr G 3 - Zollbeamter Krellenberg auf dem Schießstand in Stockelsdorf Lohstrasse (um 1985)
Während meiner Zugehörigkeit zum Zollkommissariat Lübeck-Süd (1983-1990) wurde auch mit dem Gewehr G3 geschossen. Dazu fuhren wir zum Schießstand des Bundesgrenzschutzes nach Stockelsdorf in die Lohstraße (später in die "Wüstenei", Schießstand der Bundeswehr). Jeder Waffenträger des Grenzaufsichtsdienstes hatte damals mit dem G3 mindestens 20 Schuss jährlich abzugeben. Aufgrund dieser geringen Schusszahl kann man erkennen, dass das Gewehr "G3" nur eine untergeordnete Rolle beim Zoll spielte. Mit der Pistole SIG SAUER "P 6" (Zivil-Bezeichnung: "P 225") und der Maschinenpistole "Mpi 5" von Heckler & Koch wurde wesentlich öfter geschossen (1-2 mal im Monat).
Mit dem Gewehr "G3" wurde auf der 100 Meter-Bahn trainiert. Hier gab es mehrere Übungen: liegend schießend, kniend schießend, „angestrichen" (an einem Holzpfahl oder irgendetwas anderem angelehnt) oder freihändig schießend. Am Ziel bzw. den Scheiben befand sich unterhalb der Schussbahn ein sogenannter Deckungsstand. Hier waren zwei Beamte, die einen Stahlhelm trugen (Wehrmachtsform), um am Kopfbereich gegen eventuelle Splitter geschützt zu sein. Sie hatten ein Funkgerät bei sich, mit dem sie sich mit dem Stand, wo die Aufsichtskräfte und der Schütze befindlich waren, verständigen konnten. Wenn der Schütze seine Übung beendet hatte, erhielten die Leute im Deckungsstand Mitteilung darüber. Die Scheiben wurden nun nach „unten" gefahren und ausgewertet. Das Ergebnis wurde dann mittels Funkspruch dem „Schreiber" mitgeteilt. Dann wurden die Schusslöcher zugeklebt und die Scheibe wieder nach oben gebracht. Funkspruch, dass Scheiben wieder klar zum Beschuss sind.
Manfred Krellenberg mit Maschinenpistole Mpi 5 (Hersteller: Heckler & Koch) an der Grenze zur DDR
Vergleichsschießen des Zollkommissariats Lübeck-Süd mit der Pistole "P6". Als ich am 10.11.1989 die Urkunde mitsamt Pokal für den "2. Platz" erhielt, war die Verleihung "nebensächlich" - anlässlich der Grenzöffnung am Vorabend waren wir "Grenzer" mit den Gedanken ganz woanders...
Zoll bzw. Zollgrenzschutz
Waffen Grenzzolldienst / Zollgrenzdienst
Den "Zoll-Karabiner 52" habe ich persönlich nicht mehr kennengelernt, da dieser zu meiner Zeit bereits bei der Bundeszollverwaltung ausgemustert worden war (Anfang der 1970er-Jahre). Die dienstälteren Kollegen berichteten mir, dass der Rückstoß des Gewehres - auf der Konstruktion des Wehrmachtskarabiners 98 basierend - "gewaltig" war.
Für relativ kurze Zeit gab es für die Beamten des Grenzzolldienstes diese Pelzmütze im Angebot der Zollkleiderkasse. Einige Male habe ich diese während sehr frostiger Nachtdienste getragen.
Krawatten des Zolls
Sportschuh mit Zollemblem
"Ski-Mütze" des Zolls
Arbeitsmütze des Zolls
Zoll-Mütze für MKG (Mobile Kontrollgruppen)
Zoll-Mütze für MKG (Mobile Kontrollgruppen)
Mütze des Landzolldienstes (Sommerausführung)
Zollbeamter Manfred Krellenberg und Zollhund ARCO (1986)
Zollhund ARCO an der Grenze bei der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg
Zollhundeschule Bleckede
Bei der Zollhundeschule Bleckede am 06.09.2018
Bei der Zollhundeschule Bleckede am 06.09.2018
Bei der Zollhundeschule Bleckede am 06.09.2018
Bei der Zollhundeschule Bleckede am 06.09.2018
Bei der Zollhundeschule Bleckede am 06.09.2018
Bei der Zollhundeschule Bleckede am 06.09.2018
Bei der Zollhundeschule Bleckede am 06.09.2018
Bei der Zollhundeschule Bleckede am 06.09.2018
Bei der Zollhundeschule Bleckede am 06.09.2018
Bei der Zollhundeschule Bleckede am 06.09.2018
Zollhundeschule / Diensthundeschule Bleckede für ZOLL und BUNDESPOLIZEI
An der Elbe im Raum Bleckede 06.09.2018
Video auf youtube: https://www.youtube.com/watch?v=qpie7EL8D3Q&t58s
Video auf Youtube:
Bei Boizenburg März 1989. Bild-Extraktion aus obogem Video
Bei Boizenburg März 1989
Angeln im Lankower See (Auszug aus Grenzlagebericht)
Auszug aus Grenzlagebericht
Auszug aus Grenzlagebericht
Auszug aus Grenzlagebericht
DDR-Stempel im Reisepass von Manfred Krellenberg
DDR-Stempel im Reisepass von Manfred Krellenberg
DTSB der DDR
Mitgliedsbuch FDJ
DSF Gesellschaft für deutsch-sowjetische Freundschaft
DDR
DDR
Entwickung des Grenzaufsichtsdienstes (ZOLL) an der Grenze zur DDR
Hauptzollamt Lübeck-Ost 1971
Hauptzollamt Lübeck-Ost
Geschenk für Oberregierungsrat Richard Koal, Vorsteher Hauptzollamt Lübeck-Ost, von der Grenzaufsichtsstelle Hollenbek anlässlich des 40. Dienstjubiläums von Richard Koal
Zur Erinnerung an den ehemaligen Vorsteher des Hauptzollamts Lübeck-Ost, Herrn Richard Koal. Im Nachlass Koals, welcher der Grenzdokumentations-Stätte Lübeck-Schlutup e.V. am 03.10.2023 übergeben wurde, befindet sich u.a. ein Geschenk der Grenzaufsichtsstelle (GASt) Hollenbek anlässlich Koal´s 40. Dienstjubiläum.
Das Foto von Richard Koal fertigte ein Angehöriger der DDR-Grenztruppen, vermutlich ein Grenzaufklärer. Ich habe dieses Bild zusammen mit anderen Bildmaterialien nach der Wende von einem DDR-Grenzaufklärer erhalten. Auch der Oberfähnrich lebt zwischenzeitlich nicht mehr.
Grenzkontrollstelle (GKSt) Gudow-Autobahn
Zollkommissariat Ratzeburg
Zollkommissariat Ratzeburg
Zollkommissariat Büchen
Ehemaliges Hauptzollamt Lübeck, zuvor Hauptzollamt Lübeck-West (Fotoaufnahme vom 29.04.2024). Links der Alt-Bau, rechts der Neu-Bau.
Stempel Haupt-Zoll-Amt Lübeck 1908
1868
1868
1868
1871
1871
24.10.1871
Kragenspiegel der Bundeszollverwaltung (bis 1972)
1951 - Bezirksnachweis Zollgrenzkommissariat Lübeck-Ost
1951 - Bezirksnachweis Grenzkontrollstelle Lübeck-Eichholz
VW-Transporter des Grenzzolldienstes an der innerdeutschen Grenze bei "Hoheleuchte" (unweit Ratzeburger See). Fotosammlung Lothar Kröger
Zollbeamter G.H. mit VW-Transporter T2 "RZ-259" der Grenzaufsichtsstelle (GASt) mot. II Ratzeburg an der innerdeutschen Grenze unweit Mechower See. Aufnahme aus dem Jahr 1979. Fotosammlung Lothar Kröger
Zollbeamter G.H. bei einem Schaukasten des Zollkommissariats Ratzeburg unweit des Mechower Sees. Fotosammlung Lothar Kröger
Zollbeamter G.H. des Zollkommissariats Ratzeburg. Fotosammlung Lothar Kröger
Zollbeamter Lothar Kröger (links) mit einem Kollegen an der innerdeutschen Grenze bei Dutzow im Jahr 1979. Fotosammlung Lothar Kröger
Zollbeamte an der innerdeutschen Grenze bei Dutzow im Jahr 1979. Fotosammlung Lothar Kröger
VW-Transporter des Zolls an der innerdeutschen Grenze bei Wietingsbek. März 1979. Fotosammlung Lothar Kröger
Grenze bei Wietingsbek. Datum der Aufnahme unbekannt. 1960er-Jahre
Grenze bei Dutzow. Datum der Aufnahme unbekannt. 1960er-Jahre
Zollboot Hecht
Zoll-Fahrzeug in der zwischenzeitlich nicht mehr aktuellen grün-weißen Farbgebung
Zoll-Fahrzeuge in der zwischenzeitlich nicht mehr aktuellen grün-weißen Farbgebung
Zoll-Fahrzeug in der zwischenzeitlich nicht mehr aktuellen grün-weißen Farbgebung
Einladung aus Anlass des Tages der Deutschen Einheit
Einladung aus Anlass des Tages der Deutschen Einheit
Tag der Deutschen Einheit 2019 in Kiel
Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Tag der Deutschen Einheit 2019 in Kiel
Ministerpräsident Daniel Günther beim Tag der Deutschen Einheit 2019 in Kiel
Sandmalerei beim Tag der Deutschen Einheit 2019 in Kiel
Folgender Film wurde beim Festakt in Kiel den geladenen Gästen präsentiert. Einige von mir gefertigte Videoszenen (anlässlich der Grenzöffnung beim Grenzübergang Lübeck-Schlutup aufgenommen) sind im Filmbeitrag enthalten https://www.youtube.com/watch?v=ZZNJldz1-vM
Aus einer Publikation für Angehörige der DDR-Grenztruppen: wie der bundesdeutsche Grenzzolldienst zu betrachten ist
Blick aus einem ROBUR LO - an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz bei Sorge 01.06.2019
Kolonnenweg an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz bei Sorge 01.06.2019
Kolonnenweg an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz bei Sorge 01.06.2019
ROBUR LO beim Kolonnenweg an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz bei Sorge 01.06.2019
ROBUR LO beim Kolonnenweg an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz bei Sorge 01.06.2019
ROBUR LO auf dem Kolonnenweg an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz bei Sorge 01.06.2019
ROBUR LO an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz bei Sorge 01.06.2019
ROBUR LO an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz bei Sorge 01.06.2019
Beobachtungsturm der DDR-Grenztruppen an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz bei Sorge 01.06.2019
ROBUR LO an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz bei Sorge 01.06.2019
Als wir mit dem Robur LO an der ehemaligen innerdeutschen Grenze entlang fuhren, kamen wir auch dort vorbei, wo Heiko Runge am 8.12.1979 sein noch so junges Leben verlor.
Er starb bei einem Fluchtversuch. Unweit der Stelle ist heute eine "Gedenktafel" befindlich.
Frank, der uns am 1. Juni 2019 im "Ello" durch den damaligen Grenzraum "kutschierte", erzählte uns nähere Einzelheiten. Wir erfuhren u.a., dass es diesbezüglich ein Video gibt, wo er, Frank, als "Grenzer" mitspielt. Zu sehen bei youtube unter https://www.youtube.com/watch?v=PkM3zchztr8
ROBUR LO an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz bei Sorge 01.06.2019
ROBUR LO an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz bei Sorge 01.06.2019
Zum Gedenken
An der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz bei Sorge 01.06.2019
ROBUR LO an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz bei Sorge 01.06.2019
Robur LO bei der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge am 01.06.2019
Robur LO bei der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge am 01.06.2019
Manfred Krellenberg vor Robur LO im Raum Sorge 01.06.2019
Robur LO bei der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge am 01.06.2019
Ich war 15 Jahre jung, als ich mich zum ersten Mal mit dem Aufgabenfeld eines Zollbeamten befasste. Die Tätigkeiten des Grenzzolldienstes (GZD), insbesondere des Grenzaufsichtsdienstes (GAD) an der Grenze zur DDR, interessierten mich sehr. Die extreme Unnatürlichkeit dieser Grenze war es, die mich so außergewöhnlich faszinierte; sie übte einen besonderen Reiz auf mich aus und ließ mich 1980 den Entschluss fassen, mich beim Zoll zu bewerben.
Glücklich war ich, an einer „Bewerberauslese“ teilnehmen zu können. Wir waren ca. 25 junge „Männer“ an jenem 24.11.1980, als es in den Räumlichkeiten des Hauptzollamts (HZA) Lübeck- Ost in der Curtiusstraße 19 um „Alles oder Nichts“ ging…
Zunächst ein „Diktat“, dann erfolgte eine Aufsatz-Arbeit. Nach Auswertung wurden einige Namen aufgerufen; sie hatten wohl zu viele „Fehler“ gemacht und konnten wieder gehen.
Bei „Mathe“ hatte ich große Sorgen, denn auf diesem Gebiet hatte/habe ich „Schwächen“; mit „Mengenlehre“ und anderem „Zeug“ stand ich schon sehr früh auf „Kriegsfuß“. Doch welch Erleichterung: man wollte wohl nur prüfen, ob die Grundrechenarten beherrscht werden.
Als nach der Mittagspause zum Beginn der „mündlichen Prüfung“ gerufen wurde, war unsere Runde nochmals kleiner geworden. Ja, die „Rechenarbeit“ hatte scheinbar noch den einen und anderen Mitbewerber vor zu große Herausforderungen gestellt.
Der Vorsteher des HZA Lübeck-Ost, Oberregierungsrat Jensch, ließ es sich nicht nehmen, dem zweiten Teil der „Bewerberauslese“ beizuwohnen. Allgemeinwissen war nun gefragt und man war als „Bewerber“ gut beraten, sich mit der „Zeitgeschichte“ halbwegs auszukennen. Ich gebe zu, dass ich alle der gestellten Fragen nicht hätte beantworten können. Gedanklich rutschte ich mit dem gerade Befragten klein in den Stuhl - ja, so einen „kläglichen“ Eindruck hätte ich wohl jetzt auch gemacht, hätte man mich aufgefordert, auf die gestellte Frage einzugehen…
Just als jemand nicht in der Lage war zu sagen, was der Bundeskanzler für Aufgaben hat, nutzte ich die Gunst des Augenblicks, blickte den HZA-Vorsteher an und hob die Hand. Meine Antwort, die er nun einforderte, war „richtig“ bzw. entsprach wohl voll und ganz seinen Erwartungen.
Und ich wurde in dieser mündlichen Prüfung kein weiteres Mal „genötigt“, mein „Allgemeinwissen“ unter Beweis zu stellen…
Von den Bewerbern an diesem Tag sah ich letztlich nur einen „Kollegen“ wieder. Alle anderen hatten es entweder nicht geschafft oder entschieden sich schließlich nicht für den „mittleren Grenzzolldienst“.
Viel Glück hatte ich „damals“. Ja, ich weiß das sehr zu schätzen! Tiefe Dankbarkeit ist in mir, auch wenn ich heute manchmal unzufrieden mit dem bin, was „ist“. Und dieses „Glück“, das wünsche ich auch allen anderen jungen Leuten, die sich um Einstellung in den Zolldienst bemühen.
Vielleicht fragt sich Mancher, warum ich mich nicht beim Bundesgrenzschutz (BGS, heute Bundespolizei) bewarb. Nun, ich hatte mich zuvor darüber informiert, dass der einzelne BGS-Beamte nicht täglich Grenzstreife gehen bzw. fahren konnte, da die Polizei des Bundes schon damals auch andere Aufgaben zu bewältigen hatte, u.a. Schutzmaßnahmen bei Demonstrationen. Ich zog den regelmäßigen Grenzdienst (beim Zoll) den (beim BGS) möglichen Konfrontationen mit „Krawallmachern" vor und hoffte zudem, in naher Zukunft einen Diensthund an meiner Seite zu haben. Möglichkeiten, „meinen" Traum zu verwirklichen, bot zu jener Zeit nur der Zoll und so war es schließlich ein großes Geschenk.
Im August 1981 begann die zweijährige Ausbildung mit einem dreimonatigen Einführungslehrgang an der Zollschule Rupprechtstegen. Hier galt es zunächst, sich mit den originären Aufgaben der Bundeszollverwaltung vertraut zu machen. Die zollamtliche Überwachung des Warenverkehrs über die Grenze mit allen daraus resultierenden Aufgaben und Tätigkeiten – das war wichtigstes Thema des Unterrichts. Welche immens große Bedeutung der Zoll als Einnahmeverwaltung des Bundes hat, das wurde uns Zollschülern hier erst so richtig bewusst. Mancher Unterrichtsstoff gestaltete sich zuweilen aber ziemlich „trocken" und wollte nur mit „Nachdruck" im Gedächtnis haften bleiben.
Die erste "Aufsichtsarbeit" im Fachgebiet "Recht des Grenzzolldienstes und Grenzdienstkunde" galt es am 22.09.1981 für mich und die anderen Zollanwärter bei der Zollschule Rupprechtstegen zu meistern. Siehe nachfolgende PDF-Datei
Diensteinführung
Vereidigung
Zollschule Rupprechtstegen
Einführungslehrgang bei der Zollschule Rupprechtstegen
Gleichwohl wissend, dass ich einen Großteil des Erlernten als Aufsichtsdienstbeamter an der Grenze zur DDR nicht mehr benötigen würde, so musste ich mir im Laufe der nächsten 24 Monate doch alle wichtigen Kenntnisse aneignen, um die Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Dazu gehörte auch die erfolgreiche Teilnahme an den "Unterstützenden Techniken":
Am 5. Januar 1982 begann für meine Kollegen und mich des Einstellungsjahrgangs 8/1981 (bzw. des entsprechenden Einführungslehrgangs in der Zollschule Rupprechtstegen) jene Schulung „UT“, womit hauptsächlich das Erlangen der notwendigen Kenntnisse in allem, was mit „Waffen“ des Zolls in Zusammenhang hing, verbunden war.
Der 6-wöchige Lehrgang, welcher wenige Zeit zuvor beim Zoll noch als „LSW“ bezeichnet worden war, führte uns Zollanwärter nach Schlossgattendorf in den Bereich des seinerzeitigen Hauptzollamts Hof.
Nicht nur „Waffenkunde“ stand auf dem Plan, sondern auch andere Dinge wie z.B. Erste Hilfe, Sport, waffenlose Selbstverteidigung mussten absolviert werden.
Das Kennenlernen und das Schießen mit den damaligen Waffen der Zollverwaltung standen im Vordergrund des Lehrgangs, welcher bis zum 19.2.1981 dauerte.
Wir waren wohl eine der wenigen Gruppe beim Zoll, die sowohl an der „alten“ Pistole HECKLER & KOCH HK 4 als auch der in Einführung begriffenen „neuen“ SIG SAUER P 6-Kurzwaffe ausgebildet wurden. Die 7,65 mm-Pistole HK 4 hatte ihre letzten Monate in der BZV, bevor das Zeitalter der 9mm-Pistolen in der Bundeszollverwaltung begann.
Wir Zollanwärter hatten gewisse „Mindestanforderungen“ beim Schießen und in der Handhabung der beiden Pistolen zu erfüllen. Wer das nicht schaffte, bekam nicht jenes Dokument ausgehändigt, das ihm die erfolgreiche Teilnahme am entsprechenden Lehrgang bescheinigte.
Doch waren auch gewisse „Ergebnisse“ beim Schießen mit der HECKLER & KOCH-Maschinenpistole zu erzielen. Viel konnte/kann man mit der "Mpi 5" eigentlich nicht „falsch“ machen, denn die Waffe war /ist einfach zu händeln und es ist relativ leicht, damit ins „Schwarze“ zu treffen.
Nicht nur „Einzelfeuer“ stand auf dem Ausbildungsplan; auch diverse Feuerstöße aus dieser vollautomatischen Maschinenwaffe wurden absolviert.
Ferner wurde das Selbstladegewehr HECKLER & KOCH „G 3“ uns Zollanwärtern bis ins kleinste Detail nahegebracht. Wie man es in die Einzelteile auseinander und wieder zusammen baut, damit schießt und trifft, wurde uns genauso gelehrt wie das bei der „HK 4“, „P 6“ und "Mpi 5“ der Fall war. Und wie man das „G 3“ „richtig“ in die Schulter ziehen muss, wurde jenem Zollanwärter spätestens dann klar, wenn er sich zuvor „blaue Ringe“ um seine Augen geholt hatte, weil er es eben nicht für nötig gehalten hatte, das Gewehr kräftig in die Schulter einzuziehen… (der „alte“ Zollkarabiner ZK 52 war da nochmals eine andere Hausnummer; dieser war noch wesentlich stärker im Rückschlag).
Trotz aller „blauen“ Wunder – das Schießen mit den Waffen hat viel Spass bereitet. Wie viele tausend Schuss Munition haben wir wohl während dieses Lehrgangs "verballert"?
Auch die Handhabung der Leuchtpistole LP 4 wollte gelernt/gelehrt sein. Wir Zollanwärter fuhren dazu auf eine „Nachtübung“ und ein jeder von uns bekam die Gelegenheitl zu spüren, wie groß doch die Kräfte des Rückschlags waren nach Durchziehen des Abzugs. Ein schönes „Feuerwerk“, welches wir damals „produzierten“!
In Wunsiedel konnten wir bei der dortigen Polizeistation das im Hause befindliche Schießkino benutzen. Verschiedene Situationen wurden auf der Film-Leinwand dargestellt. Und wir Zollanwärter waren nun gefordert, innerhalb von Sekundenbruchteilen zu entscheiden, ob die Waffe zum Einsatz gebracht werden darf/durfte. Und falls ja, wie/wo hätten die abgebenen Schüsse/Treffer gelegen?
Die Wochen vergingen wie im Flug. Das Erlebte bleibt jenen Kollegen, die damals dabei waren, sicherlich in Erinnerung. Der Lehrgang „UT“, so kurz er auch war, hinterließ vermutlich Spuren im Berufsleben jedes einzelnen Teilnehmers. Und so „unbedeutsam“ diese im Nachhinein auch von manchen Kollegen betrachtet werden mögen: diese Schritte wurden "gegangen" und sie sind Teil unseres "ICHs" in der Bundeszollverwaltung.
Als ich Ende Juni 1983 die Ernennungsurkunde zum Zollassistenten ausgehändigt bekam, war ich unendlich froh und dankbar!
Kurz zuvor hatte ich erfahren, wo ich zukünftig meinen Dienst verrichten sollte: ich war wunschgemäß zur Grenzaufsichtsstelle (GASt) I Eichholz versetzt worden, wo ich bereits am 26. Juli 1983 meinen Dienst aufnehmen sollte.
Festsetzung des Allgemeinen Dienstalters (ADA)
Ich hatte das Gefühl, auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen, da ich fortan jenes machen konnte, wozu ich ganz besonders große Lust hatte (im Gegensatz zu einigen anderen Kollegen, die – obwohl im Norden Deutschlands unweit der dänischen Grenze zu Hause – sich nunmehr genötigt sahen, Abschied von der Heimat zu nehmen und statt originäre Zollaufgaben nun vom Bundesgrenzschutz übertragene grenzpolizeiliche Aufgaben an der Grenze zur DDR wahrzunehmen. Für diese Kameraden brach nun die Welt zusammen).
Für mich fing mein Berufsleben jetzt erst richtig an. Der „aB" – so bezeichneten wir den "aufsichtführenden Beamten" der Grenzaufsichtsstelle – nahm sich meiner an und wies mich in den kommenden Tagen in den zu überwachenden Grenzabschnitt ein. „Kalle" Schöning´s überaus freundschaftliche und kameradschaftliche Art machte es mir leicht, sich bei dieser Dienststelle einzuleben. Nicht unerheblichen Anteil hatten daran auch die anderen Kollegen der beiden GASten Eichholz; sie nahmen mich herzlich in ihren Kreis auf und sorgten dafür, dass ich mich bei ihnen wohl fühlte.
Die nächsten Wochen ging es ausschließlich auf Doppelstreife, meist mit Maschinenpistole "MPi 5" (Heckler & Koch) ausgerüstet.
Erst als sichergestellt war, dass ich mit dem Grenzabschnitt voll vertraut war, erhielt ich die Erlaubnis, den Grenzaufsichtsdienst allein und „nach Ermessen" zu verrichten. Wobei das „Ermessen" natürlich einen begrenzten Umfang hatte! War im Dienstbuch ein „Fr" (Frühdienst) vorgegeben, so konnte ich meinen Dienstbeginn zwischen 04.00 und 06.00 Uhr bestimmen. Bei „V" (Vormittagsdienst) war es mir freigestellt, bereits um 06.00 Uhr oder erst um 08.00 Uhr in Richtung Grenze auszurücken. Bei „N" (Nachmittagsdienst) konnte ich zwischen 12.00 und 14.00 Uhr wählen, wobei der Beginn des Dienstes während dieser 2-stündigen-Ermessensspielräume jeweils alle zehn Minuten (später dann abgeändert in 15-Minuten-Takt) erfolgen konnte. Auch war es mir weitgehend möglich, zu entscheiden, wie lange meine Dienstschicht dauern sollte. Minimum waren 5 Stunden, Maximum in der Regel 8 Stunden (bei besonderen Vorkommnissen konnte davon natürlich abgewichen werden). Man musste aber darauf achten, dass man das jeweilige Monatsdienstmaß, also die zu leistenden Tag-und Nachtdienststunden, auch annähernd erfüllte.
Um die 50 Nachtstunden (Dienstverrichtung zwischen 20.00 und 06.00 Uhr) musste jeder von uns monatlich an der Grenze verbringen. Diese Nachtschichten (es gab die "VM"-Schicht, Dienstbeginn zwischen 18.00 und 20.00 Uhr sowie die "NM"-Schicht, Dienstbeginn zwischen 23.00 Uhr und 01.00 Uhr) forderten dem Körper Manches ab. Erst 19-jährig, machte sich das bei mir aber noch nicht bemerkbar.
Leider konnte ich das meiste Wissen, das ich mir während der gerade erst abgeschlossenen Berufsausbildung angeeignet hatte, gleich „über Bord" werfen. Hier waren nun ganz andere Dinge gefragt, Sachen, über die wir in den Zollschulen nicht unterrichtet worden waren. Jetzt waren Kenntnisse über die DDR-Grenztruppen und deren Bewaffnung wichtig, ebenso musste ich mich nun mit den verschiedenen Landfahrzeug- und Hubschraubertypen des „Ostens" auskennen. Die einzelnen Wegepunkte im bundesdeutschen Grenzabschnitt galt es nun ebenso „im Kopf" zu haben wie die Bezeichnungen der Grenzsperranlagen der DDR. So hatte beispielsweise jeder Beobachtungsturm eine eigene Nummernbezeichnung, die es bei der Abwicklung des Funk- und Schriftverkehrs zu nennen galt. Glücklicherweise hatte ich mit dem Erlernen dieser „Materie" keinerlei Schwierigkeiten, da ich mich für alles, was mit dieser Grenze zusammen hing, sehr interessierte. Mag es auch so manchen Kollegen gegeben haben, der den Dienst hier absolut langweilig fand, so gelang es mir in all den Jahren, die ich hier Dienst verrichten durfte, immer wieder Neues zu entdecken.
Und in der Tat lag doch eine ganze Menge Spannung in diesem Raum; war hier doch nicht nur die Trennlinie zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, sondern auch zwischen NATO und Warschauer Pakt. Hier prallten zwei große Blöcke aufeinander - Systeme, die einander nicht wohlgesonnen waren. Das Verhalten der DDR-Grenzsoldaten, die (befehlsgemäß) nicht einmal den ihnen dargebotenen Tagesgruß bei einer Begegnung an der Grenze erwiderten, verstärkte noch den Eindruck, dass man sich hier weniger als „Landsmänner" betrachtete, sondern vielmehr als „Gegner". Ein Aufeinandertreffen hatte einen ganz besonderen Reiz, manchmal war es sogar etwas unheimlich, wenn man sich plötzlich auf wenige Meter Entfernung gegenüber stand.
Wurde die Funksprechzentrale „Baldur" des Hauptzollamtes Lübeck-Ost bereits über die „normale" Streifentätigkeit der DDR-Grenztruppe laufend von uns Grenzaufsichtsdienstbeamten unterrichtet (z.B. „um 08.13 Uhr eine Zwei-Mann-Greso-Kradstreife auf dem bKW von Nord nach Süd den BT 1376 passierend"), so musste die Leitstelle natürlich auch sofort in Kenntnis gesetzt werden, wenn DDR-Grenzaufklärer in Erscheinung traten. Handelte es sich um bereits bekannte Soldaten der Grenztruppe, so waren diese in unserer „GAK"-Kartei mit einer Nummer versehen worden und wir meldeten dann z.B., dass der Hauptmann „Nr. 1" und Fähnrich „Nr. 7" unweit der DDR-Grenzsäule gegenüber Schlagbaum Eichholz postieren würden, bewaffnet mit Pistole Makarov und MPi Kalaschnikow Modell..., ausgerüstet mit Fernglas, Funkgerät UFT 771, Fotokamera Praktika mit Teleobjektiv usw.
Konnten wir westdeutschen Grenzer die DDR-Grenzsoldaten allein schon aufgrund ihres Standortes, ihrer Tätigkeit und ihrer Uniform als „zum Osten gehörig" identifizieren, so war es äußerst schwer, Personen aufzuspüren, die auf westdeutschem Territorium für die „Gegenseite" arbeiteten und hier bestimmte Dinge „aufzuklären" hatten. Regelmäßig wurden wir angewiesen, auch in dieser Hinsicht besonders wachsam zu sein. Sobald es da geringste Zweifel gab, ob die bei „XY" angetroffene Person wirklich nur ein „harmloser Spaziergänger" war, wurden die Personalien überprüft. Das wussten natürlich auch die entsprechenden Dienststellen in der DDR ... und hatten jene Leute zuvor dermaßen „vorbereitet", dass sie in der Regel einer normalen Kontrolle standhalten konnten.
Dass auch in meinem zu überwachenden Grenzabschnitt in dieser Hinsicht noch viel mehr los war, als wir damals ahnten, das erfuhr ich nach der „Wende" von einem ehemaligen Oberstleutnant, der in Herrnburg bei den DDR-Grenztruppen diente. Er bestätigte, dass gelegentlich Schleusungen vorgenommen worden sind und zeigte mir Fotos von einem Tunnel im Bereich der Palinger Heide, der es ermöglichte, Personen unterirdisch die Grenzsperranlagen passieren zu lassen und diese dann bis kurz vor die Grenzlinie zu bringen.
Es war an einem schönen Herbsttag, als meine aus Lübeck-Eichholz stammende Freundin (die am 10.2.1987 meine Ehefrau wurde) und ich wieder mal den Entschluss fassten, mit unseren Hunden an der Grenze spazieren zu gehen. Frisch verliebt und in unserer Freizeit befindlich, waren wir darauf bedacht, möglichst abseits der Wege zu gehen, um unter uns und damit ungestört zu sein.
Wir hatten eigentlich nur noch Augen für uns, als es plötzlich im dichten Buschwerk zu knacken anfing. Was kam da auf uns zu? Ein Wildschwein? Ein schlechtes Gefühl beschlich uns, denn ein Mensch konnte sich doch eigentlich unmöglich hierher „verirren"! Und dann sahen wir uns – zeitgleich. Meine ungläubigen und schreckhaften Blicke spiegelten sich in den Augen jenes Mannes wider, der da nun plötzlich vor uns stand. Es war ein Herr zwischen 50 und 60 Jahren, durchaus seriös aussehend, aber man konnte die „Panik" spüren, die er scheinbar hatte. Mit eiligen Schritten schoss er förmlich an uns vorbei, die braune Aktentasche, die er trug, mit festem Griff haltend.
Was mochte ihr Inhalt sein? Ich ahnte, was „Sache" war. „Der kommt direkt von drüben", dachte ich angesichts der nahen Grenze. Was folgte, war ein Griff in meine Jackentasche. Verdammt, den Dienstausweis, den ich ansonsten immer bei mir hatte, konnte ich nicht spüren; er lag zu Hause in der Wohnung. Wie gerne hätte ich jetzt gesagt: „Halt, Zoll! Bitte weisen Sie sich aus!" Aber ich konnte mich nicht als Amtsträger zu erkennen geben. Eine einfache Zivilperson war ich, ohne „besondere Rechte". Und mein Zollhund ARCO, den ich bei mir hatte, trug kein Zollhund-Kenngeschirr. Er war ebenso „privat" unterwegs wie ich. Ihn zum Einsatz bringen durfte ich nicht, denn der gemeinsame Grundlehrgang an der Zollhundeschule Bleckede war noch nicht absolviert.
Und gerade jetzt hätte ich so gerne gerufen: „Halt, Zoll! Halt, oder ich setze den Hund ein!"
Nein, sich als Zöllner zu „outen", wäre sicher nicht ratsam gewesen, schließlich hatte ich weder Dienstpistole noch Funkgerät dabei. Was blieb übrig, als diesen Mann an uns vorbei zu lassen? Schlecht habe ich mich gefühlt, denn eine gründliche Personenkontrolle (insbesondere durch „gewisse" Dienststellen) wäre unzweifelhaft von Nöten gewesen! Wir konnten nichts anderes tun, als dem Mann möglichst unauffällig zu folgen. Und dann war er plötzlich weg, wie vom Erdboden verschluckt. Mein Verdacht, dass ich / wir jemanden angetroffen hatte(n), der kurz zuvor von Ost nach West über die Grenze geschleust worden war, wurde erhärtet, da der Ort der „Begebenheit" unweit jener Stelle war, wo der „Stasi-Tunnel" sich befand.
Nachtdienst an der Grenze – und mal wieder die „NM-Tour" (die Nach-Mitternacht-Schicht). Gut beraten war man, in den Stunden zuvor zu Hause etwas Ruhe und Schlaf gefunden zu haben, um nicht Gefahr zu laufen, frühzeitig die „Segel zu streichen", insbesondere bei Postierungen in den Schutzhütten. Und wer es sich dort allzu „gut" gehen ließ und den Heizbrenner ständig in Betrieb hatte, dem konnte die Wärme ganz schön zusetzen. Man musste daher immer für genügend Sauerstoffzufuhr sorgen. Da ich ohnehin nicht zur Kategorie der „Stubenhocker" gehörte und mitbekommen wollte, was sich „draußen" tat, verließ ich bereits nach kurzer Zeit den geschützten Ort, nahm meinen Hund und ging mit ihm „Patrouille". Es galt, „gute" Arbeit abzuliefern. Und die konnte man nach meinem Verständnis hauptsächlich direkt an der Grenze leisten. Hier sah man(n) was von „drüben" – und hier hörte man(n) jene Geräusche, welche den in den Hütten „postierenden" Kollegen eventuell entgingen. Nicht nur die Stimmen der Tierwelt waren interessant, sondern auch die gesprochenen Worte des „Gegners", die man hin und wieder gut vernehmen konnte. Bei bestimmten Bedingungen sogar auf relativ große Entfernung. Die Grenzaufklärer, die manchmal auch nachts „feindwärts" Dienst taten und sich nur wenige Meter entfernt von mir befanden, waren darauf bedacht, ihre Anwesenheit nicht zu verraten – aber die vielen anderen Soldaten (oftmals Wehrdienstleistende) unterhielten sich und schwatzten sich gelegentlich den „Frust vom Leib". Manches Wort konnte ich gut hören. Das Vernommene wies mich immer wieder darauf hin, dass drüben auch "nur" deutsch gesprochen wurde – unsere Muttersprache! Dennoch betrachteten wir uns als Gegner und hätten bei Eintritt bestimmter Situationen vielleicht sogar aufeinander geschossen.
Dass es „knallte", kam nicht selten vor. Dann hieß es, besonders aufmerksam zu sein und zu beobachten, was sich „drüben" tat. Oftmals waren es Handleuchtzeichen, die in die Höhe zischten. Was hatten sie zu bedeuten? Auch aus Langwaffen wurde hin und wieder gefeuert. Meistens wird Wild das Ziel gewesen sein. Aber da ich es nicht genau wusste, musste ich damit rechnen, dass nicht auf ein Tier, sondern auf einen Menschen geschossen worden war. Umso schärfer „spitzte" ich dann meine Ohren. Aufgrund des vielen Buschwerks war nur bedingt sichtbar, was sich auf der „anderen Seite" tat. Dennoch war es zumeist hörbar, wenn sich die Streifentätigkeit bei den Grenztruppen der DDR erhöhte. Was und ob tatsächlich etwas „los" war, entzog sich leider oftmals der Kenntnis von Zoll und BGS.
Herbst 1983: Ich schaue – wie schon so viele Male zuvor - nach „drüben", blicke in das Grenzgebiet der DDR. „Das" ist Teil meiner Aufgaben, welche ich hier – an der Trennlinie zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokratischen Republik – als Angehöriger des Grenzzolldienstes zu erfüllen habe.
„Ruhig" ist es; besondere Vorkommnisse kann ich nicht erkennen. Der Beobachtungsturm der DDR-Grenztruppen, welcher sich mir gegenüber befindet, ist – fast wie immer – mit zwei Grenzsoldaten besetzt. Unterhalb des "BT" steht ein Fahrzeug vom Typ Robur, Modell „LO".
Alltag an der Grenze.
Doch wie „grau" ist dieser Tag wirklich? Ich erkenne nicht die „Brisanz" dieser Stunden an jenem Tag im November 1983. Und im Nachhinein betrachtet bin ich dankbar und froh, dass ich von all „dem", was sich in den „oberen Etagen" von NATO und WARSCHAUER PAKT gerade „tut", keine Kenntnis habe. Siehe hierzu
https://www.deutschlandfunk.de/geschichte-das-gefaehrlichste-jahr-im-kalten-krieg.1148.de.html?dram:article_id=287682
„Able Archer" („geschickter Bogenschütze“) war in diesen Stunden etwas gewesen, zudem ich auf seinerzeitigem Befragen aufgrund Unwissenheit wohl nur mit den Schultern gezuckt hätte.
Die Motoren der Flugzeuge, welche auch auf dem Gebiet der DDR mit laufenden Motoren bereit standen, um nach Erteilung entsprechenden Befehls in Richtung Bundesrepublik Deutschland zu starten, hörte ich nicht. Und ich sah auch nicht jene Atombomben / nuklearen Sprengsätze, welche sie mitführten.
Unsere Erde, unsere Welt, stand am Rande der Vernichtung.
Bereits in der Nacht zum 26. September 1983 war es zu einer Fehlfunktion des sowjetischen Raketenfrühwarnsystems gekommen. Fälschlich wurde ein Angriff mit fünf Interkontinentalraketen vom Gebiet der USA aus gemeldet. Das besonnene Handeln eines sowjetischen Oberstleutnants verhinderte einen nuklearen Gegenschlag. Während die Menschheit bzw. alles auf Erden befindliche Leben haarscharf an einer Katastrophe von größtem Ausmaß vorbeischlidderte, befand ich mich zeitweise an der innerdeutschen Grenze und meldete meiner Funkleitzentrale fleißig die Fahrzeuge der DDR-Grenztruppen, welche "drüben" zu sehen waren. "Keine besonderen Vorkommnisse" hieß es wahrscheinlich am Ende jener Tage im Herbst 1983 beim Lübecker Zoll und Bundesgrenzschutz...
Es war noch dunkel, als mein Kollege Wilhelm Steffen und ich am Morgen des 16.Januar 1984 an der Abschrankung Eichholz eintrafen. Zu einer Doppelstreife eingeteilt, hatten wir uns vorgenommen, hier kurz nach dem „Rechten" zu schauen, um dann das Denkmalschutzgebiet zu durchqueren und weiter in Richtung Schwedenschanzen zu marschieren.
Schnee bedeckte den Boden. Es knirschte bei jedem unserer Schritte unter unseren Füßen. Solange man in Bewegung blieb, spürte man die Kälte nicht so sehr. Gut, dass mein Kollege und ich geplant hatten, nicht schon jetzt eine längere Postierung einzulegen. Vor Ort schien alles in Ordnung. Wir waren kurz davor, den Bereich an der Abschrankung wieder zu verlassen, als ich meine Taschenlampe zückte und routinemäßig den Bereich hinter dem Schlagbaum ausleuchtete. „Schau mal – da sind Fußspuren im Schnee", sagte ich zu meinem Kollegen, nachdem die Lichtstrahlen auf die Abdrücke gefallen waren. So wie es aussah, hatte ein Mensch die Grenzlinie passiert und sich in Richtung Metallgitterzaun begeben. Wir versuchten festzustellen, ob es auch Spuren gab, die wieder in Richtung Bundesrepublik führten, konnten hier bzw. in der näheren Umgebung aber nichts entdecken.
Es war genau 07.26 Uhr, als ich zum Funkgerät griff und die Sprechtaste drückte. „Baldur von Baldur 2/56 kommen", kam es über meine Lippen. Mit erregter Stimme berichtete ich der Funkleitzentrale von unserer Sichtung. Klar war, dass wir nun von unserer Tagesplanung abweichen mussten, denn wir hatten jetzt weisungsgemäß vor Ort zu bleiben und zu beobachten, ob sich „drüben" etwas tat. Nachdem es hell geworden war, kam ein Hubschrauber des Bundesgrenzschutzes angeflogen. Er blieb eine Zeit lang über uns in der Luft stehen. Von „oben" war zu erkennen, dass jemand das Minenfeld, welches zwischen den beiden Metallgitterzäunen lag, durchquert hatte. Da das Erdreich offensichtlich unversehrt war, hatte er dabei keine Mine zur Detonation gebracht.
Bevor wir uns nähere Gedanken darüber machen konnten, wie das möglich gewesen sei, kam nun diesseits des MGZ ein Geländewagen der DDR-Grenztruppen angefahren. Einer der Insassen stieg auf den „P3" und fotografierte aus dieser Position heraus die im Minenfeld zu sehenden Spuren. Zusammen mit anderen Grenzsoldaten kam er dann zur Grenzlinie, um auch hier „Beweise" zu sichern.
Was sich nun genau ereignet hatte, erfuhren wir schon kurze Zeit später - kehrte der „Grenzgänger" doch noch am selben Tag in die Bundesrepublik zurück.
Über 1.322.700 Stück Erd- und Bodenminen hatte die DDR seit 1961 an bestimmten Bereichen der ca. 1378 Kilometer langen Landgrenze verlegt. Im Raum gegenüber von Lübeck geschah das erstmals im August 1962. Zu den Minenopfern, die schließlich zu beklagen waren, gehörte sogar ein Elch.
Die 1962 verlegten Holzkastenminen verrotteten jedoch relativ schnell und wurden - soweit noch vorhanden (nicht wenige waren zuvor durch Schneelast oder Tiere bereits explodiert) - schließlich gesprengt, um Platz zu schaffen für jene Sprengstoffträger, die aufgrund ihres Materials (Plastik bzw. Duroplastik oder Polyäthylen) eine längere Lebensdauer garantierten.
Zwischen 1968 und 1979 verlegten speziell ausgebildete Angehörige der DDR-Grenztruppen Minen der Typen PMN, PMP-71 und PPM-2 im Grenzraum Herrnburg.
Als Gegenleistung für den der DDR im Jahre 1983 gewährten Milliardenkredit war von bundesdeutscher Seite u.a. gefordert worden, die an der innerdeutschen Grenze befindlichen Bodenminen und die Selbstschussanlagen zu beseitigen. Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Erich Honecker, stimmte den Bedingungen zu. Bevor ein Fernschreiben von „drüben“ kam, in dem mitgeteilt wurde, dass im hiesigen Raume zwischen April und August 1984 Sprengarbeiten an der Grenze durchgeführt würden, waren umfangreiche Arbeiten am Schutzstreifen- bzw. Grenzsignalzaun durchgeführt worden.
Zu den Kräften, die nun seitens von BGS und Zoll dazu eingeteilt wurden, die Sprengarbeiten zu beobachten und die Zahl der detonierten Minen festzustellen, gehörte auch ich. In dem mir zugeteilten Grenzabschnitt konnte ich zunächst aber nur hören, dass Minen explodierten; aufgrund der vielen Bäume bzw. des dichten Buschwerks war vom „Boden“ aus so gut wie nichts zu erkennen. Ich beneidete die Besatzungen der Grenzschutz-Hubschrauber, die von oben aus alles sehr gut sehen konnten. Es galt für mich, zu warten, bis der Panzer, der „drüben“ zum Zwecke der Minensprengung zum Einsatz kam, den Raum Herrnburg erreichte.
Als es endlich soweit war, konnte auch ich beobachten, wie sich dunkle Wolken vom Boden aus in die Luft erhoben. Große Mengen Staub und Dreck wurden von den detonierten Minen aufgewirbelt. Vor allem der Pulverdampf nahm dem Panzerfahrer bereits nach kurzer Zeit die Sicht, so dass er halten und pausieren musste. Dann legte er wieder den Vorwärtsgang ein und nahm die nächsten 20 Meter in „Angriff“.
Während ich eine Strichliste führte und so versuchte, die Zahl der Minen festzustellen, welche während meiner örtlichen Verweildauer zur Detonation gebracht wurden, waren die Kollegen vom BGS fleißig dabei, auf ihre Handzähler zu drücken. Das Ergebnis, das schließlich auf ihren „Countern“ stand, deckte sich aber nicht immer mit „meinen“ Zahlen. So nahmen wir die „Mitte“ und brachten diese Zahl dann zu Protokoll. Der Minengürtel im Raum gegenüber Lübeck war insgesamt rund 10 Kilometer lang. Ca. 40.000 Detonationen stellten Bundesgrenzschutz und Zoll in diesem Gebiet letztlich fest. Als der Minenräumpanzer vom Typ „T 55“ seine Arbeit getan hatte, suchten Pioniere der DDR-Grenztruppen nach eventuell noch vorhandenen Minen. Mit Sondier-Stangen stocherten sie vorsichtig in der Erde herum und wurden gelegentlich fündig. Diese Minen wurden dann einzeln gesprengt. Zugegeben: auch ich habe geglaubt, dass der „Abschnitt“ nun wirklich „sauber“ wäre. Doch sah die Wahrheit anders aus, wie eine nach der deutschen „Wiedervereinigung“ erfolgte Nachsuche ergab: Zu den 111 Minen, die man im Raum von Lübeck bis zur Elbe noch gefunden hat, gehörte auch jene, die nur wenige Meter neben der Straße lag, welche Lübeck-Eichholz und Herrnburg verbindet.
Dass mal etwas nicht "Alltägliches" passieren möge, habe ich manches Mal gehofft, wenn ich in den Dienst ging. Nun, während der Tagesdienste gab es eigentlich oft was zu sehen (und entsprechend zu „melden"): Arbeiten an den Grenzsperranlagen, Grenzsoldaten auf dem vorgelagerten Hoheitsgebiet der DDR, Hubschrauber, Nichtbeachtungen Grenzverlauf durch Bundesbürger etc.
In den Nachtstunden sah das natürlich „anders" aus. Man(n) konnte kaum etwas von "drüben" erkennen, soweit nicht Lichtsperren einen Teil des Schutzstreifens erhellten. Und wenn die Augen „nur" noch Dunkelheit wahrnehmen, kommt ganz schnell Müdigkeit auf. Nun, bis 2 -3 Uhr war ich in der Regel „fit" – aber dann bekam auch ich schwere Augenlider. Um nicht Gefahr zu laufen, einzunicken, bin ich gar nicht erst längere Zeit in Schutzhütten geblieben. Habe meinen Hund genommen und bin – auch wenn es manchmal schwer fiel – trotz herrschender schlechter Wetterbedingungen Streife gegangen.
Ich erinnere mich an eine „NM"-Tour (Nach-Mitternacht-Schicht, 23.00 – ca. 06.00 Uhr), wo ich kurz nach 05.00 Uhr morgens glaubte, es gleich „geschafft" zu haben. Ich war körperlich schon "angeschlagen" und sehr müde. Dachte nur noch ans Bett… und dann, als ich gerade den Schlagbaum Eichholz verlassen wollte, nordöstlich meines Standorts eine LK (Leuchtkugel) "3-Stern-Rot" in die Höhe schoss. Bedeutete diese "LK" GRENZALARM? Ich wusste es nicht und konnte es nicht ausschließen.
Der schon im Auge gehabte Feierabend war nun dahin – statt den Heimweg zum Zollkommissariat einzuschlagen, galt es der Stelle, wo die Leuchtkugel(n) hochging(en), näher zu kommen und zu beobachten/lauschen, ob sich drüben etwas tut. Andere Streifen, auch in Lübeck-Schlutup, waren nicht unterwegs. Nun waren mein Diensthund und ich gefragt…. Und so liefen wir noch einmal los in Richtung Wald, wo schon bald (wieder) das Grunzen von Wildschweinen zu vernehmen war. "Besondere Vorkommnisse" waren aber nicht mehr festzustellen.
Wieder mal die NM-Tour (die nach Mitternacht-Schicht). Ich befand mich mit meinem Hund bei der Abschrankung Lübeck-Eichholz und wollte mich gerade in die dort befindliche GZD-Hütte begeben, um hier einen „kleinen Snack" und heißen Tee einzunehmen, als mich über Funk die folgende Aufforderung erreichte: „Baldur 2/56, wenn möglich, sofort über Draht kommen!". Nun, das war möglich; die nächste öffentliche Telefonzelle war nur etwa 150 m entfernt.
Und ich erfuhr, dass ein Mädel die Absicht hegte, Suizid zu begehen. Ihre Schwester hatte einen „Abschiedsbrief" gefunden und seinem Inhalt nach musste davon ausgegangen werden, dass das im Behaimring wohnende Mädchen sich im nahen Wald (Grenzbereich Lübeck/Herrnburg) erhängen wollte. Und nun sollten sich alle in der Nähe befindlichen Streifen an der Suche nach dieser jungen Frau beteiligen. Und so traf es auch mich. Als Zollhundführer bekam ich die Aufgabe übertragen, zusammen mit ZH-Führern aus Groß Grönau und Lübeck-Schlutup das Waldstück zwischen Behaimring (Lübeck-Eichholz) und Lübeck-Schlutup zu „durchkämmen". Nicht auf den Hauptwegen des Waldes (dort suchten Nicht-Hundeführer, auch der Landespolizei), sondern mitten drin. Mein Zollhund ARIE und ich taperten dann mitten zwischen den Bäumen, außerhalb der Wege, durch den Wald… in tiefster Nacht und tiefster Dunkelheit. Mögen doch bitte die Batterien der Taschenlampe „Saft" genug haben und nicht den „Geist" aufgeben, dachte ich. Und so ging es Meter um Meter voran. Die Schatten, die meine „Funzel" warf, waren unheimlich genug. Und so manches Mal meinte ich etwas zu erkennen, das einer aufgehängten Person glich…. ach, es war gruselig! Die Minuten wurden zu Stunden, die Stunden zu „Ewigkeiten". Ich sah nicht nur „Leichen", sondern auch Wildschweine, die es hier doch in größerer Zahl gab. Schweißdurchtränkt beendete ich die Nachtschicht, ohne das gesuchte selbstmordgefährdete Mädel entdeckt zu haben. Ja, ich war am Morgen „fix und fertig".
Und was hörte ich dann ein paar Tage später? Dem Mädchen ging es (glücklicherweise) gut; es hatte besagte Nacht bei einer Freundin verbracht und sich dort „ausgeheult"…
Im Laufe meiner Dienstzeit an der Grenze zwischen Lübeck-Eichholz und Herrnburg habe ich auch das Vergnügen gehabt, in der Silvester-Nacht Streife laufen zu dürfen. Mir wurden dann vom Zollkommissariat Lübeck-Süd ganz viele Leuchtpatronen mitgegeben. Alles Patronen, die aufgrund der bisherigen Lagerzeit nun allmählich verbraucht werden mussten. Nun, das hat sehr viel Spaß gemacht. Einmal ging eine durch Wind abgetriebene Leuchtkugel (LK) über DDR-Gebiet herunter. Da hatte ich schon ein mulmiges Gefühl.
Als der Dienst dann am Morgen des 1. Januar zu Ende ging und ich "ableisten" wollte/musste (durch Unterschrift im Dienstbuch), da habe ich nicht mehr die Kraft gehabt, den Kugelschreiber zwischen den Fingern zu halten. Kein Gefühl mehr in der Hand - verursacht durch den Rückschlag der Leuchtpistole, die ich rund 200 Mal abgefeuert hatte. Die Unterschrift habe ich dann später nachgeholt, wobei ich dann auch die vollkommen verdreckte Leuchtpistole gereinigt habe (lange habe ich gebraucht, um diese wieder in blitzeblankem Zustand zu bekommen....).
Heiligabend - Manches Mal war dann auch ich im Dienst, ob nun freiwillig oder nicht. Hatte sich gar keiner der Kollegen gemeldet, um Streife zu gehen, wenn Andere feiern, wurde „Jemand" für den Dienst am 24. Dezember (bzw. Weihnachten, Silvester etc.) bestimmt. Den „Ledigen" wurde es eher zugemutet, das Heim gegen die Einsamkeit an der Grenze einzutauschen, als den Verheirateten bzw. Familienvätern. Und so traf es auch mich!
Um es vorwegzunehmen: ich bedaure nicht, zu diesen Zeiten „draußen" gewesen zu sein, wenngleich es auch eine gewisse „Härte" darstellte. Zugegeben: es wurde mir schon sehr schwer ums Herz, wenn ich meinen Dienst an der Grenze versah, während in meiner Nähe „Bescherung" war und Präsente ausgetauscht wurden. Manchmal konnte ich sogar in das eine und andere Wohnzimmer schauen, wenn ich die Straßen in Grenznähe bestreifte und meine Blicke in die Fenster wanderten. Und ich freute mich mit ihnen, vor allem mit den Kindern! Wie sie da vor dem „Weihnachtsmann" standen, ihr „Gedicht" aufsagten und voller Erwartungen auf Geschenke waren. Ich schlüpfte gedanklich in die „kleinen Wesen" und sah mich selber als Kind vor meinen lieben Eltern stehen. Um schon im nächsten Moment zu realisieren: ich bin ein Zollbeamter, der seinen Dienst jetzt an dieser Grenze versehen muss, während „alle Welt" feiert. Ja, ich fühlte mich dann sehr einsam und spürte Traurigkeit in mir - welche in manchem Jahr abgelöst wurde von einem Lächeln, das vom Herzen kam. Ein älteres Ehepaar aus Lübeck-Schlutup ließ es sich nicht nehmen, am Abend des 24. Dezember die Grenze zu bereisen und den angetroffenen Grenzstreifen ein Geschenk zu machen. Was für ein wundervolles Gefühl, nicht vergessen worden zu sein! Das Paket Marzipan, das ich erhielt, war an und für sich schon so viel wert, dass ich voller Freude strahlte. Aber dieses Gefühl der Verbundenheit, das diese Leute mir in diesen Augenblicken des Treffens vermittelten, ist nicht bezahlbar. Liebes Ehepaar aus Schlutup: ich kenne Ihren Namen leider nicht mehr. Aber lassen Sie mich hier und auf diesem Wege DANKE sagen für Ihren Besuch, für Ihre nette Geste, für das Gefühl, nicht ganz alleine gewesen zu sein an diesen Heiligabenden.
Unweit der Abschrankung Eichholz befand sich ein Altenheim. So mancher seiner Bewohner war schon sehr verwirrt. Nicht selten kam es vor, dass der Grenzverlauf ignoriert wurde. Meist ist alles klar gegangen. Es gab auch Situationen, wo DDR-Grenzaufklärer die alten Leute dann an die Hand nahmen, um sie uns Zöllner oder BGS-Beamten zu übergeben. Einer der Heimbewohner ist mir in besonderer Erinnerung geblieben. Körperlich angeschlagen, aber geistig fit, war er besonders im Sommer oft an der Grenze und unterhielt sich mit uns Grenzbeamten. Irgendwann muss er wohl mal nach einer alten Zollmütze gefragt haben. Einer unserer Kollegen ließ sich beschwatzen und schenkte ihm so ein ausrangiertes Teil. Und „Opa“ freute sich darüber! Verwunderung kam dann auf, als er diese Mütze nicht nur zum Angucken benutzte…
Viele Busse kamen jeden Tag zum Ende der Brandenbaumer Landstraße gefahren, um Besuchergruppen an die Grenze zum Schlagbaum Eichholz zu bringen. In der Regel wurden diese Menschen dann von Kräften des Zolls oder BGS in den Grenzverlauf eingewiesen. So eine „Unterweisung“ konnte schon mal eine gute halbe Stunde dauern, je nachdem, welches Interesse die Grenzbesucher zeigten. Es gab jedoch Zeiten, wo Zoll oder BGS nicht vor Ort waren. Das mussten sie ja auch nicht; schließlich betrieben diese Bundesbehörden eine „Grenzüberwachung“ und nicht „Grenzsicherung“ (wie die Grenztruppen der DDR). Und diese Zeiten ohne Zoll/BGS nutzte „Opa" nun aus, um sich mit der alten speckigen Zollmütze auf dem Kopf vor die Besuchergruppen zu stellen und „Geschichten" zu erzählen. Und das konnte er! Die Leute hörten ihm zu, wie er „vom Leder“ zog und sie ließen sich den Wind des „kalten Krieges" spürbar um die Ohren wehen. Als der Vortrag dann beendet war, nahm der „Grenzreferent", wie wir diesen älteren Herrn nannten, die Dienstmütze vom Kopf und bat um Spenden. Auch wenn nur einige Leute etwas gaben, so füllte sich die Mütze mit Münzen. Manchmal sah ich noch, wie er seinen „Lohn" zählte … und dann ging es ab zum nächsten Laden, wo er das Geld in Bier „umtauschte“.
Trotz der Tatsache, dass die meisten der von mir zwischen 1983 und 1990 geleisteten Dienste für mich schließlich relativ ruhig verlaufen sind, fand ich die Streifentätigkeiten stets sehr spannend. Man musste jederzeit aufmerksam sein, Augen und Ohren weit offen halten. Ich brauchte kein Radio (dessen Benutzung im Dienst ohnehin verboten war), um mich nachts wach zu halten, dafür hatte ich viel zu großen Respekt: Zum einem vor den Vorgesetzten, die einen oftmals und in unregelmäßigen Zeitabständen aufsuchten (und letztlich kontrollierten) und zum anderen natürlich vor meiner Aufgabe, die eine bestmögliche Erfüllung forderte. Die Anspannung, die ich insbesondere bei den Nachtdiensten verspürte, half mir, die dunklen Stunden gut zu überstehen und die Müdigkeit weitgehend zu unterdrücken. Hatte ich trotzdem mal einen „toten" Punkt erreicht, so war ich sogleich wieder vollkommen fit, wenn ich plötzlich ein Geräusch vernahm. Und davon gab es viele. Welchen „Lärm" ein umher schleichender Igel verursachen kann, das wusste ich bereits im Laufe der ersten Nachtschicht!
Einen gehörigen Schrecken musste ich manches Mal während meiner Postierungen an der Bahnlinie Lübeck-Herrnburg erleben, wenn die Ruhe der Nacht jäh unterbrochen wurde durch eine Rotte Wildschweine, die sich mit fürchterlichem Getöse daran machte, über den Wasser führenden Landgraben nach hüben oder drüben zu wechseln. Obwohl mir klar war, dass ich mich nicht in einer gefährlichen Lage befand, da ich auf einem Hochstand postierte, so pochte das Herz in solchen Momenten doch sehr „hochtourig". Und dann gab es die Begegnungen mit dem wilden Borstenvieh während des Streifenmarsches, meistens auf dem Weg zwischen dem Gasthaus „Waldkrug" und den „Kleinen Schwedenschanzen", wo mein zu überwachender Grenzabschnitt endete. Dieses Zusammentreffen barg immer große Gefahren in sich, besonders in jener Zeit, wo die „Schwarzkittel" Nachwuchs (Frischlinge) dabei hatten. Ein Angriff hätte unter schlimmsten Umständen tödlich ausgehen können.
Auch nicht besonders angenehm war es, wenn Nebel oder andere Bedingungen die eigenen visuellen oder akustischen Wahrnehmungen zum Teil erheblich beeinträchtigten. Ein ausgesprochen schlechtes Gefühl verspürte ich, nachts bei stürmischem Wetter durch den Wald zu gehen. Wären mir Menschen entgegen gekommen, ich hätte sie wohl erst bemerkt, wenn sie direkt vor mir erschienen wären. Es hätte sich auch jemand für mich unhörbar von hinten nähern können, denn das starke Rauschen der sich im Winde bewegenden Blätter/Äste und das Knarren der Baumstämme hätten jegliche Schrittgeräusche übertönt. Hier hieß es, sich ganz auf den Hund zu verlassen.
Und es gab sicherlich auch Schöneres, als bei extremer Kälte / Hitze, starkem Regen oder Gewitter durch die Gegend zu streifen – das ging oftmals ganz schön aufs Gemüt! Selbst eine nur 5-stündige Streife konnte dann zu einer kleinen Ewigkeit mutieren. Ja, es gab Momente, da hatte man die „Schnauze voll" und wünschte, man könnte recht bald wieder heim.
Aber ich erlebte auch sehr viele schöne Tage und Ereignisse - sie bestärkten mich in meiner Auffassung, den richtigen Beruf gewählt zu haben. Dazu zähle ich u.a. die teils sehr anregenden und interessanten Gespräche mit den in- und ausländischen Grenzbesuchern, die meist noch sehr unerfahren waren, was das Thema „Grenze" anbelangte. Wenn diese dann nach einer ausführlichen Grenzeinweisung wieder in Richtung Stadtzentrum gingen oder fuhren und ihr Wissen erweitert hatten, so freute ich mich mit ihnen.
Ja, wir „Grenzer" waren gern gesehen, nicht nur bei den vielen Gästen aus aller Welt, sondern auch bei der hiesigen Grenzbevölkerung. Diese Anwohner wussten die Präsenz des Zolls und BGS sehr zu schätzen, weil ihre Sicherheit durch die vielen Grenzstreifen erheblich erhöht wurde. Und auch mir gelang es hin und wieder, vom rechten Wege Abgekommene auf frischer Tat zu ertappen und diese schließlich der Landespolizei zu übergeben.
Noch kein Zollhundführer war ich, als mein Streifenpartner und ich (beide damals Zollassistenten zur Anstellung) in der Schutzhütte bei der Abschrankung Lübeck-Eichholz postierten. Kurz nach 02.30 Uhr morgens hörten wir es klirren. Wir nahmen unsere Ferngläser und schauten in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Und wir sahen zwei Personen, welche eine rund 150 Meter entfernte Telefonzelle beschädigten. Sie zerdepperten die Zelle sowohl von drinnen als auch draußen. Mein Kollege und ich verließen eiligst die Zollhütte und begaben uns im Laufschritt zu den „Bösewichten“. Auf halbem Wege riefen wir den Straftätern „Halt Zoll!“ zu. Unsere Aufforderung wurde jedoch nicht beachtet. Große Mühe hatten wir, den Tätern auf den Fersen zu bleiben. Aber wir schafften es trotz der mitgeführten Ausrüstung, den Abstand zu ihnen zu verkürzen. Sie wollten gerade in einem der Mehrfamilienhäuser im Huntenhorster Weg verschwinden, als wir sie eingeholt hatten. Wohl auch aufgrund der Maschinenpistole, die wir dabei hatten, packte sie die Angst; sie nahmen sofort die Hände hoch und ließen sich von uns widerstandslos festnehmen.
Aber ich konnte mich auch für den Dienst in der Natur begeistern: Morgens den Sonnenaufgang ganz bewusst zu erleben und die vielen Tiere zu beobachten, die hier im „grünen Band" Deutschlands im Schutz des Grenzgebietes ihre Heimat hatten (bzw. immer noch haben), das alles war überaus schön und faszinierend. Ob nun z.B. Fuchs, Dachs, Ringelnatter oder der hübsche Eisvogel: sie konnten hin und wieder ganz aus der Nähe betrachtet werden. Wer sich für Fauna und Flora interessiert, der wurde hier fündig und innerlich tief befriedigt.
So schön die Naturbeobachtung auch ist, so musste sie jedoch sofort beendet werden, wenn die „Lage" es erforderte. Relativ häufig kam es vor, dass unkundige und/oder übermütige (teilweise auch alkoholisierte) Menschen aus der Bundesrepublik die Grenze überschritten und sich auf DDR-Gebiet begaben. Sie mussten mit ihrer Festnahme durch DDR-Grenzsoldaten, insbesondere in Grenznähe befindlichen Grenzaufklärern und einer eventuellen Verurteilung durch ein DDR-Gericht rechnen. Es wurde dann seitens der Zoll- und/oder Bundesgrenzschutzbeamten versucht, diese Personen zur sofortigen Rückkehr auf das Bundesgebiet zu bewegen, wo sie dann nach Überprüfung ihrer Personalien eingehend in den Grenzverlauf eingewiesen wurden, um einen Wiederholungsfall zu vermeiden.
Viel aufregender waren jene Fälle, bei denen es um die Überwindung der Grenze von Ost nach West ging. Meistens haben wir westdeutschen Grenzer nichts von den Bestrebungen dieser DDR-Bürger mitbekommen, da sie in der Regel noch im Hinterland oder dem ca. 5 km tiefen Sperrgebiet von Kräften der Volks- oder Transportpolizei, der Grenztruppen oder ihren freiwilligen Helfern an der erfolgreichen Durchführung ihrer Bemühungen gehindert wurden. Nur ein kleiner Prozentanteil von ihnen schaffte es in den sogenannten „Schutzstreifen", der von westlicher Seite teilweise eingesehen werden konnte. Und die Chance, die Sperranlagen zu überwinden und die letzten Meter bis zur eigentlichen Grenzlinie unverletzt und erfolgreich zurückzulegen, war für diese Menschen ausgesprochen gering. Umso schneller schlug mein Herz, wenn ich Zeuge eines Grenzalarms wurde! Ein solcher ereignete sich meist während der Nachtstunden. Was für eine Aufregung in meinem Innern, wenn ich plötzlich das Ertönen eines Signalhorns hörte und eine rote oder grüne Rundumleuchte signalisierte, dass irgendetwas oder irgendwer den Alarm ausgelöst haben musste. Es dauerte dann auch nicht lange, bis sich eine rege Streifentätigkeit bei der DDR-Grenztruppe entwickelte und ihre Angehörigen alles taten, um einen „Grenzdurchbruch" zu verhindern.
Fotoarbeit GRENZALARM
Es gibt Dinge, die brennen sich für immer in die Seele ein –diese damalige Trennlinie zwischen Ost und West hat es bei mir geschafft. In manchem Traum befinde ich wieder an „meiner" Grenze, zusammen mit meinen Schäferhunden ARCO und ARIE. Sie leben längst nicht mehr, sind jedoch auf diese Weise für mich immer noch gegenwärtig.
Fühle ich mich bezüglich des Falls des „Eisernen Vorhangs" nun als Gewinner oder Verlierer? Sowohl als auch, lautet meine Antwort. „Verloren" habe ich meinen Traum-Beruf, denn ich bin damals nur wegen des für mich sehr interessanten Dienstes an der Grenze zur DDR zum Zoll gegangen. Es war nicht einfach für mich, den Wegfall meines Aufgabenfelds zu akzeptieren, dafür war ich zu sehr mit dem Herzen bei der Sache. Und so brauchte ich eine längere Zeit, um mich im Hamburger Freihafen zurechtzufinden. Nun waren wieder die Kenntnisse im Zollrecht gefragt - Wissen, das mir im Laufe der vergangenen Jahre abhandengekommen war oder welches ich nun nicht mehr gebrauchen konnte, da sich auf der gesetzlichen Schiene Manches geändert hatte. Ich musste meinen dienstlichen Wissensstand vollkommen erneuern – ein „Upgrade" oder bloßes „Update" (wie man heute im „IT-Zeitalter" zu sagen pflegt) hätte nicht ausgereicht. Dennoch war für mich das neue Tätigkeitsfeld ein ganz anderer Beruf, mit dem ich mich zunächst nicht so recht anfreunden konnte. Ja, ich trauerte der Vergangenheit hinterher. Wahrscheinlich ging es manchen damaligen Berufssoldaten der DDR-Grenztruppen ähnlich; auch von ihnen fielen einige in ein „tiefes Loch", aus dem ein Wiederaufstieg dann gar nicht so einfach war. Es bedurfte schließlich nicht unerheblicher psychischer Kraft, um wieder mit aufrichtiger Freude in den (neuen) Berufsalltag zu starten.
Insofern bin ich ein Gewinner der „Wende", denn ich habe gelernt, dass man sich den Veränderungen stellen und diese meistern muss. Wie wichtig es ist, neue Erfahrungen zu sammeln und sich geistig weiter zu entwickeln, das hat mich jene Zeit nach dem Fall der Grenze gelehrt. Trotz dieser „Erkenntnis" hat mich das Thema „Grenze" bis heute nicht losgelassen. Wenn meine Zeit es erlaubt, kehre ich gerne mal wieder in den ehemaligen Grenzraum zurück und schwelge in Erinnerungen. Dann gehe ich auch dort spazieren, wo einstmals die Soldaten der DDR-Grenztruppen entlang patrouillierten. „Sperrzone" und „Schutzstreifen" gibt es glücklicherweise nicht mehr. Wir alle, welche die Freiheit für eines der wertvollsten Güter im Leben halten, haben durch den Wegfall dieser so unmenschlichen Grenze gewonnen. Und dafür sollten wir immer dankbar sein!
Meine erste Streife an der Grenze zur DDR
Einen kurzen „Sonderurlaub“ hatte ich zuvor genossen, als ich am Dienstag, den 26.7.1983 meinen Dienst bei der Grenzaufsichtsstelle I Eichholz antrat. Die Ausbildung zu einem Beamten des mittleren Grenzzolldienstes war mit dem Bestehen der letzten Prüfungen in der vergangenen Woche abgeschlossen worden. Zwei Jahre Ausbildung, zuletzt in den Räumlichkeiten der Zollschule Bad Gandersheim, lagen hinter mir als ich nun meinem Wunsch bzw. meiner Bewerbung entsprechend meinen Dienst an der Grenze zur DDR aufnahm.
Die Grenzaufsichtsstelle (GASt) I Eichholz war im Zollkommissariat Lübeck-Süd in der Guerickestr.2-4 befindlich. Auf dem Areal befand sich nicht nur das eigentliche Kommissariats-Gebäude; es gab dort noch einige weitere „Baracken“, in denen auch Zollanwärter ausgebildet und untergebracht wurden.
Als Zollanwärter fühlte ich mich nicht mehr, obwohl ich eigentlich noch einer war. Gewiss, ich hatte die Ausbildung absolviert und alle Prüfungen bestanden – aber den Rang „Zollassistent zur Anstellung“ verdiente ich erst ein paar Tage später, ab 1. August 1983.
Und als „Zollanwärter bzw. abgekürzt „ZAnw“ unterschrieb ich den „Lieferschein“, als ich von Zollsekretär B. meine persönliche Ausrüstung in Empfang nahm. Da hielt ich sie nun in meinen Händen, die 9mm-Pistole SIG SAUER „P 6“ mit der Seriennummer 608043.
Zwei Magazine und 12 Patronen dazu, ferner den dazugehörigen Pistolenkarton mitsamt „Anschuss-Bild“ und Kurzbeschreibung. Ich quittierte mit meiner Unterschrift gleichzeitig den Empfang von Pistolenholster, Ersatzmagazin-Etui sowie Stahlrute mit Holster.
Die Räumlichkeiten der Grenzaufsichtsstelle I und II Eichholz hatte ich mir im Einzelnen noch gar nicht genau angeschaut, als ich diese erstmalig verließ, um Grenzaufsichtsdienst zu verrichten – „GAD“ an der Grenze im Raum zwischen dem Lübecker Stadtteil Eichholz und den mecklenburgischen Ortschaften Herrnburg und Palingen.
Karl-Heinz Schöning, der aB (aufsichtsführende Beamte) der GASt I Eichholz, ließ es sich nicht nehmen, persönlich seinen neuesten und jüngsten „Mann“ in den Grenzbereich einzuweisen. Wir gingen nach Verlassen der „GASt“ bzw. des „ZKom-Bereiches“ die Guerickestraße entlang in Richtung der Kleingartenanlage, welche sich ganz in der Nähe befand. Hier auf dem Gelände gab es einen Zollhundezwinger. Und in ihm befand sich u.a. Zollhund HASSO, welcher meinem „aB“ gehörte. Der Schäferhund begleitete uns nun auf den Weg in Richtung Grenze.
Der Bereich der Kleingärten war durchschritten, als wir den „Heiweg“ erreichten. Wir querten die Straße Kirschenallee / An den Schießständen und begaben uns in das Waldgebiet des Wesloer Forsts.
Nach rund einer viertel Stunde Fußmarsch kamen wir zum "FKK-Gelände", das sich an seinem ostwärtigen Ende genau am Landgraben und damit an der Grenzlinie zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokratischen Republik Deutschland befand. Hier war der nördlichste Punkt „meines“ Grenzabschnittes, den ich zukünftig zu bestreifen bzw. zu „überwachen“ hatte. „Links“ davon bzw. nördlich vom FKK-Gelände waren andere Kollegen für die Grenzüberwachung zuständig, für den Zoll betreffend die Kollegen der GASten Schlutup-Nord und Schlutup-Süd bzw. der GASten (mot) Lübeck-Süd und „A“ (Ausbildung). Nur wenn es mal von Nöten war, den Bereich nördlich des FKK-Geländes zu bestreifen (z.B. wenn keine Zollstreife in diesem Raum unterwegs war und Ereignisse – z.B. bei Anzeichen für „Grenzalarm“ – es erforderlich erscheinen ließen, nach dem „Rechten“ zu schauen) sollten wir Angehörigen der GASten Eichholz uns dorthin begeben. Im „Normalfall“ war der Bezirksbereich zu beachten bzw. einzuhalten. Die „Kleinen Schwedenschanzen“, die sich nördlich des FKK-Geländes anschlossen, ließen wir deshalb nicht nur sprichwörtlich „links liegen“.
Und so nutzte ich die Gelegenheit, jenen Schlüssel auszuprobieren, den ich am Morgen dieses Tages bekommen hatte. Ja, „er“ passte. Und so traten wir, die Doppelstreife mit Zollhund, in jenen Raum, wo „Freikörper-Kultur“ betrieben wurde.
Ob wir „Nackte“ sahen, entzieht sich meiner Erinnerung. Aber ich weiß, dass wir unweit des Grenzgrabens weiter in südliche Richtung – Richtung Lübeck-Eichholz – gingen. Vorbei an einigen Wohnwagen, welche nun den „Nackedei-Freunden“ als Unterkunftsbereich dienten.
Hätte ich zu dieser Zeit bereits gewusst, dass ganz in der Nähe ein Tunnel auf DDR-Seite war, der u.a. zum Schleusen von Personen genutzt wurde, so hätte ich fortan ein wesentlich größeres Augenmerk auf diese Örtlichkeit gelegt und mich dort öfter mal „auf die Lauer“ gelegt…
Als wir kurze Zeit später den Hochstand des Grenzzolldienstes bei „Schneiders Wiesen“ erreichten und uns dort für eine Weile niederließen, um zu „postieren“, fragte ich mich zum ersten Male, ob dieser „Punkt“ geeignet ist, um dort längere Zeit zu verweilen. Aufgrund der Bäume, die unweit des Landgrabens / Grenzgrabens im Laufe der Jahre in die Höhe gewachsen waren und die Sicht nach „drüben“ nahmen, konnte man(n) eigentlich nur „hören“, wenn auf DDR-Seite ein Fahrzeug den Kolonnenweg entlang fuhr – visuell wahrzunehmen war eigentlich kaum etwas, sofern es sich nicht um abgefeuerte Leuchtkugeln oder um patrouillierende Hubschrauber des „Warschauer Pakts“ handelte.
Hmm – ziemlich „langweilig“ hier, dachte ich und hoffte, dass wir baldmöglichst die Streife in Richtung Lübeck-Eichholz fortsetzen würden. Und es kam der Moment des Aufbruchs. Jedenfalls wusste ich nun, welche „Nummerbezeichnung“ dieser Hochstand des Grenzzolldienstes hatte. Diese Nummer mussten wir am Ende der Streife im Dienstbuch vermerken und Auskunft darüber geben, wie lange wir uns dort aufgehalten hatten.
Weiter ging es in südliche Richtung. Der Weg führte uns mal etwas näher und mal etwas ferner vom Grenzgraben entlang. Dann erreichten wir den Behaimring und nach Durchschreiten desselben den Bereich an der Abschrankung Eichholz.
Ob ich mir zu diesem Zeitpunkt bereits bewusst war, dass ich hier fortan den Großteil meiner Zeit als Angehöriger der Grenzaufsichtsstelle (I) Eichholz verbringen würde, weiß ich nicht mehr. Da bereits eine andere Streife des Grenzzolldienstes hier, am Ende der Brandenbaumer Landstraße, postierte, verließen wir nach „Kontaktaufnahme“ und „Plausch“ diesen „Besucher-Schwerpunkt“. Entlang des Landgrabens führte unser weiterer Streifenweg zur Bahnlinie Lübeck-Herrnburg. Hier hatte der Grenzzolldienst einen weiteren Hochstand gebaut / aufgestellt. Und von diesem Punkt aus konnte man den hiesigen Grenzbereich ganz besonders gut in Augenschein nehmen.
Während unserer Dauer der Postierung sahen wir einige Streifen der DDR-Grenztruppen und diese waren gemäß Anweisung zu „melden“. Erstmalig nahm ich das Funkgerät zur Hand, um der Zoll-Sprechfunkzentrale BALDUR von unseren Beobachtungen zu berichten.
Den gesehenen „Robur LO“ meldete ich genauso wie die Kradstreife, welche auf dem Kolonnenweg entlang fuhr. Dass diese Weise der „Berichterstattung“ nicht unbedingt zu unserem Vorteil war, ahnte ich damals noch nicht. Ich wusste nicht von der Existenz der Funkaufklärer der DDR-Grenztruppen, welche vom nahen Selmsdorf aus den Sprechfunk der bundesdeutschen Grenzüberwachungskräfte abhörten, auswerteten und ggf. an andere Stellen meldeten. Dass meine Funksprüche auch geeignet waren, um meinen /unseren jetzigen Standort halbwegs zu bestimmen, war mir in diesen Momenten nicht wirklich bewusst…
Drei Züge sahen wir vom Grenzzolldienst-Hochstand aus die Grenzlinie passieren: einen Güterzug, der von Lübeck kommend den Grenzbahnhof Herrnburg ansteuerte, einen weiteren Güterzug, welcher gerade Herrnburg verlassen hatte und Richtung Bundesrepublik fuhr sowie den Personenzug „D 438“, welcher mit zahlreichen Passagieren unterwegs war, um von Stralsund kommend bis Köln zu fahren und im Lübecker Hauptbahnhof einen Teil der Reisenden im „Westen“ abzusetzen.
Der weitere Streifenweg führte uns in Richtung des Flusses Wakenitz. Vorbei an Karpfenteichen, in deren Nähe Schlangen (Ringelnattern und auch Kreuzottern) vermehrt beobachtet werden konnten. Nach „unwegsamem“ Marsch gelangten wir dann an den südlichsten Punkt unseres zugeteilten Grenzabschnittes: hier befanden sich die „13 Pfähle“. Hölzerne Pfähle, welche vor Ort den Grenzverlauf markierten. Sumpfiges Gelände, das weniger zum Verweilen einlud. Nach Einweisung in diesen Grenzraum begaben wir uns wieder in Richtung Bahnlinie. Auf dem Weg dorthin zeigte mir „Kalle“ eine aus Stroh errichtete „Hütte“. Relativ klein und flach war sie und möglicherweise hätte ich diese gar nicht entdeckt, wenn mein „aB“ mich nicht zu ihr geführt hätte. Wir gingen zu ihr hin und setzten uns hinein. Vielleicht hatte ein Jäger diese mal gebaut, um von dort aus das Gelände zu beobachten und Tiere zu erlegen.
Nun saßen wir im Stroh. Was Kalle mir alles erzählte, kann ich heute nicht mehr sagen/schreiben. Aber ich weiß, dass ich mir schon damals sicher war, dass ich in dieser Strohhütte während meiner zukünftigen Nachtstreifen nicht postieren würde. Was sollte ich hier und allein bei Dunkelheit? Nein, das war mir doch etwas zu „unheimlich“ und selbst mit einem Zollhund an meiner Seite würde es kein „Vergnügen“ sein, sich in diesem Raum länger aufzuhalten.
Nachdem wir Zollhund HASSO wieder in seinem „Zuhause“ abgeliefert und verpflegt hatten, erreichten Kalle und ich die Räumlichkeiten der Grenzaufsichtsstelle I Eichholz. Zwar hatten wir „Spektakuläres“ nicht gesehen und letztlich nur routinemäßige „08/15“-Meldungen gen Zentrale BALDUR abgesetzt, so hatten mich doch eine Vielzahl von neuen Informationen innerlich stark beschäftigt und bewegt.
Sicher war ich mir, meinen „Traumberuf“ gefunden zu haben. Als äußerst „spannend“ empfand ich diesen „Arbeitsplatz“. Dass ich diesen lediglich ein paar Jahre behalten konnte/durfte, steht auf einem anderen Blatt. Aber auf diesem wurde/wird auch deutlich, dass das „Leben“ weiterging/ weitergeht und es hinter dem Horizont immer „Neues“ zu entdecken gibt…
"That´s Life“!
Meine heutigen dienstlichen Aufgaben / Tätigkeiten haben nichts mehr mit Jenem zu tun, warum ich einst zum Zoll ging. Mehr als 25 Jahre bin ich nunmehr im Sachgebiet "Vollstreckung" tätig. Gleichwohl es auch in diesem Bereich jeden Tag aufs Neue eine "Herausforderung" ist, sich den Aufgaben zu stellen, so ist es doch etwas gänzlich "Anderes" im Vergleich zu damals.
Stockelsdorf, 10.06.2020
Heute kam eine „alte“ Umlaufmappe wieder mal in meine Hände. „Oberfinanzdirektion Kiel“ steht oben drauf geschrieben.
In Erinnerungen schwelgend, wurde mir doch etwas schwer ums Herz. „Mein Gott“, so dachte ich, was waren das „damals“ doch für Zeiten – und wo sind all die Jahre geblieben? Was hatte/hat eigentlich „Bestand“? Was alles gibt es längst nicht mehr, obwohl ich doch so fest davon überzeugt war, dass es für die "Ewigkeit" gemacht worden war?
„Oberfinanzdirektion Kiel“ (OFD Kiel) – dort hatte ich mich im Jahr 1980 um Einstellung in den mittleren Grenzzolldienst (GZD) beworben. Froh war ich, dass ich auf mein Schreiben positive Nachricht erhielt und ich für eine „Bewerberauslese“ vorgesehen wurde. Im Hauptzollamt Lübeck-Ost, in der Curtiusstrasse befindlich, nahm ich zusammen mit anderen Mitbewerbern am entsprechenden „Verfahren“ teil und ich konnte mich glücklich schätzen, hier alle „Hürden“ nehmen zu können; die OFD Kiel teilte mir wenig später mit, dass ich „Erfolg“ hatte (was noch keinen Anspruch auf „Einstellung“ begründete).
Ich dachte nicht im Entferntesten daran, dass es die Oberfinanzdirektion Kiel eines Tages nicht mehr geben könnte!
Weitere „Hindernisse“ meisternd (Gesundheits-Check beim Gesundheitsamt in Eutin) durfte ich Zollschüler werden. Die Zollschule Rupprechtstegen, wo wir Zollanwärter drei „harte“ Monate verbrachten (schön waren sie trotzdem!), war temporär unser "Hauptquartier". Wir „Kerle“ hatten viel zu lernen. Zu bedenken, dass diese Zollschule einige Jahre später nicht mehr existieren würde, gehörte allerdings nicht zu unseren Aufgaben…
Das Hauptzollamt Flensburg, zu dem ein Teil der Zollschüler gehörte (auch ich), bildete sozusagen das „Dach“ der „Nord(zoll)lichter“. Und die im Hause befindliche Grenzaufsichtsstelle A (Ausbildung) war nun unsere Stammdienststelle.
Hätte mir damals jemand zu erzählen versucht, dass weder das Hauptzollamt Flensburg noch die „GASt A Flensburg“ das Zeug dazu haben/hatten, noch viele Jahre zu bestehen ... ich hätte wohl den „Glauben“ verloren!
Das ehemalige Hauptzollamt Flensburg in der Waldstraße
In der Dorotheenstraße 22 in Flensburg erhielten wir Zollanwärter eine Unterkunft (1 Zimmer für monatlich 200,- DM). Im Erdgeschoss und im 1. Stockwerk wohnten die weiblichen Azubis des Sankt Franziskus Hospitals (Bild unten)
Sankt Franziskus Hospital in der Dorotheenstrasse Flensburg
Beim Zollamt Pattburg (bzw. Padborg), auf dänischem Hoheitsgebiet gelegen, leisten wir Zollanwärter - und damit auch ich - so manchen Tag- oder Nachtdienst
Am Grenzübergang Kupfermühle (hier ein Foto aus dem Jahr 1987) wurden wir Zollanwärter im Grenzabfertigungsdienst eingesetzt
Am Grenzübergang Kupfermühle (hier ein Foto aus dem Jahr 1987) wurden wir Zollanwärter im Grenzabfertigungsdienst eingesetzt
Auch beim Grenzübergang Harrislee (hier ein Foto aus dem Jahr 1987) waren meine Kollegen und ich so manches Mal im Einsatz
Bei der Schusterkate (hier ein Foto aus dem Jahr 1987) leisteten meine Kollegen und ich Grenzaufsichtsdienst (GAD)
Bei der Schusterkate (hier ein Foto aus dem Jahr 1987) leisteten meine Kollegen und ich Grenzaufsichtsdienst (GAD)
Die Ausbildungs-Zeit in Flensburg ist und bleibt mir in sehr guter Erinnerung
Flensburg im Mai 1987
Beim ZOB Flensburg im Mai 1987
Flensburg im Mai 1987
Beim Finanzamt Flensburg im Mai 1987. Man beachte die verkehrt herum gesetzte Deutschland-Flagge....
Beim Bahnhof Flensburg im Mai 1987. Unten rechts meim Opel Kadett D (Baujahr 1981)
Es ging schließlich zur Zollschule Bad Gandersheim. Hier fand der Abschlusslehrgang für uns Zollschüler statt. Vier Monate waren zu überstehen – und der Großteil der Anwärter (auch meine „Wenigkeit“) schaffte es. Als wir nach Beendigung der mündlichen Prüfung (die schriftlichen Arbeiten waren zuvor mit „Erfolg“ absolviert worden ) die Ernennungsurkunden zum Zollassistenten zur Anstellung bekamen, fielen uns "Steine" vom Leib. Zweifellos darf auch ich jenen Moment zu einem der schönsten meines Lebens zählen, da unendlich viel „Ballast“ das Zeitliche segnete.
Nun ja, auch die Zollschule Bad Gandersheim gibt es längst nicht mehr. Aber es bleiben unzählige Erinnerungen tausender Zöllner mit diesem Ort verbunden!
Abordnung an die Zollschule Bad Gandersheim
Abordnung an die Zollschule Bad Gandersheim
Zollschule Bad Gandersheim
Zollschule Bad Gandersheim
Zollschule Bad Gandersheim
Zollschule Bad Gandersheim. Links im Bild der Neubau, in dem auch ich Unterkunft erhielt (Zimmer 15)
Zollschule Bad Gandersheim - Unterrichtsplan Abschlusslehrgang 3 /1983
Zollschule Bad Gandersheim - Abschlusslehrgang 3 /1983
Das Zollkommissariat (ZKom) Lübeck-Süd, wo ich Ende Juni 1983 meinen Dienst bei der Grenzaufsichtsstelle (GASt) Eichholz I aufnahm, war sozusagen mein „Heimathafen“ für die nächsten Jahre.
An der innerdeutschen Grenze dienend, hatte ich mein „Ziel“ gefunden; hier wollte ich hin – und hier fühlte ich mich glücklich. Dienstliche und private Interessen gaben sich die Hand. Zollhundführer werdend, wähnte ich mich „angekommen“ in einem erfüllten Berufsleben. Als äußerst spannend empfand ich meine Streifendienste an der deutsch-deutschen Grenze, auch wenn im Nachhinein betrachtet die Masse der Streifengänge „ohne besondere Vorkommnisse“ blieb.
Die „Wende“ und die Öffnung der Mauer bzw. der innerdeutschen Grenze erlebte ich mit stark gemischten Gefühlen. Freude und Traurigkeit wechselten sich ständig ab; mal gab es „gute Nachrichten“, dann machten andere „News“ wieder alles „zunichte“ und ließen mich in Depressionen fallen.
Nun, es dauerte nur noch wenige Monate, dann kam mit der „Währungsunion“ auch die Einstellung des Streifendienstes an der innerdeutschen Grenze (30.06.1990), die es am 3. Oktober 1990 nicht mehr gab.
Es kam nun auch die Zeit, wo die Geschichte meinte, das Hauptzollamt Lübeck-Ost, das Zollkommissariat Lübeck-Süd und die ihr unterstellten Grenzaufsichtsstellen (u.a. die GASt Eichholz) in die Rubrik „Es war einmal“ aufnehmen zu müssen.
Was habe ich „gelitten“ in diesen Monaten!
Abgeordnet (mit dem Ziel der Versetzung) zum Hauptzollamt (HZA) Kehrwieder – Zollkommissariat Freihafen – GASt Nord – begann ein neuer beruflicher Abschnitt für mich. Vieles dort Erlebte war interessant und ich hatte dort erstmals nach Jahren wieder Gelegenheit, wirklich „zöllnerisch“ tätig zu werden und originäre Zollaufgaben wahrzunehmen. Dass mir die grenzpolizeilichen Tätigkeiten an der deutsch-deutschen Grenze so viel besser gefielen, steht auf einem anderen Blatt.
Drei Jahre fuhr ich „zwischen“. Die Wegezeiten zwischen meinem Heimatort Lübeck und dem Dienstort Hamburg „summierten“ sich. Oftmals war ich 13 Stunden fort von daheim; für "Privates" blieb kaum Raum und Zeit. Als eine Stellenausschreibung kam und in Lübeck „Mitarbeiter“ für die Tätigkeit in der dortigen Vollstreckungsstelle gesucht wurden, bewarb ich mich – mit Erfolg.
Als ich „Tschüss Hamburg“ in Gedanken sagte, wusste ich nicht, dass sämtliche dortigen Dienststellen, wo ich mal Dienst verrichtete, den „Status“ des „Gewesenen“ erhalten würden: Das Hauptzollamt Kehrwieder wurde aufgelöst, ebenso das Zollkommissariat Freihafen mit den dazugehörigen Grenzaufsichtsstellen (u.a. GASt Nord). Auch das Hauptzollamt Ericus, zu dem ich abgeordnet und schließlich versetzt wurde, bekam den Stempel der „Geschichte“ aufgedrückt. Die Abfertigungsstelle Brooktor, wo ich noch einige Monate Dienst verrichtete, bevor ich wieder nach Lübeck kam, findet man längst nicht mehr … dort, wo die Dienstgebäude waren, ist Anderes entstanden.
Das Hauptzollamt Lübeck, zu dem ich fortan als Mitarbeiter im Sachgebiet "Vollstreckung" gehörte, bot mir ein „Zuhause“, an das ich auch heute noch in Liebe und Dankbarkeit denke. Als sich die „Gerüchte“ bewahrheiteten, dass man das HZA Lübeck auflösen würde und es in „Zukunft“ in Schleswig-Holstein nur noch die Hauptzollämter Kiel und Itzehoe geben solle, brach wieder mal eine „Welt“ für mich zusammen. Doch noch zu jung war ich, um mich psychisch/seelisch „begraben“ zu lassen – ich musste und wollte auch „klar“ kommen mit dem nun Anstehenden bzw. der Gegenwart.
Es kam der Moment, wo wir Angehörigen des Hauptzollamts Lübeck uns entscheiden mussten, „was“ wir zukünftig dienstlich zu tun gedachten. Relativ „großzügig“ zeigte sich der Dienstherr und es wurde nun oftmals „abseits“ von bestehenden „Regularien“ und zu Gunsten der betroffenen Beamten entschieden.
Ich wollte nochmal die „Uniform“ anziehen. So ganz verabschiedet von den Dienstkleidungsträgern hatte ich mich innerlich wohl doch nicht (obwohl ich seit Mai 1993 keiner mehr war). Ich entschied mich, zu der Mobilen Kontrollgruppe (MKG) Lübeck zu gehen. Meinem Wunsch wurde seitens der Zollverwaltung entsprochen und ich bekam das „Okay“. Und so bestellte ich nun neue Dienstkleidung bei der Zollkleiderkasse in Offenbach (die gibt es mittlerweile auch nicht mehr...). Es dauerte nicht lange und ich erhielt drei große Pakete nach Hause geschickt. „Bereit“ machte ich mich, die „Uniform“ wieder anzuziehen.
Aber als es dann „konkret“ und entschieden wurde, dass es erforderlich sein würde, nochmals meine Eignung als „Waffenträger“ bei einer entsprechenden Bildungseinrichtung des Zolls (hier: Bildungszentrum Sigmaringen) unter Beweis zu stellen, fragte ich mich, ob ich mir das mehrere Wochen dauernde „Prozedere“ und den damit verbundenen "Stress" noch einmal „antun“ solle. „Nein“, so lautete mein Entschluss.
Das Zollamt Lübeck schien mir die „bessere“ Wahl zu sein. Eine „Uniform“ wurde dort nicht benötigt und auch eine Bewaffnung war dort nicht erforderlich. Die Zollkleiderkasse wollte die gelieferte und unbenutzte Dienstkleidung nicht zurück haben; diese blieb daher (seit 2002) in meinem Besitz (und ist inzwischen "alt" und "überholt", da der Zoll nun blaue Uniform trägt). Die Tätigkeiten, die ich dann beim Zollamt Lübeck (seinerzeit am Nordlandkai in Lübeck befindlich) zu verrichten hatte, entsprachen leider nicht meiner Vorstellung von einem erfüllten Berufsleben. Schon kurze Zeit nach Aufnahme meiner „Abfertigungsaufgaben“ beschloss ich, mich dahingehend zu bemühen, wieder in der „Vollstreckung“ Fuß zu fassen. Ich ging zum Hauptzollamt Hamburg-Stadt (da in Kiel zurzeit nichts „frei“ war an entsprechenden Stellen) und verrichtete einige Monate Dienst in der dortigen Vollstreckungsstelle (damals in Hamburg-Tonndorf befindlich). Ich war nun wieder „drin“ in meinem „Metier“, allerdings war doch ein hoher Preis zu „zahlen“: wieder mal war ich gut 13 Stunden von zu Hause fort. Wie gut, dass mir der Sachgebietsleiter "G" (Vollstreckung) des Hauptzollamts Kiel bald darauf das Angebot unterbreitete, in den Bereich des Hauptzollamts Kiel zurückzukehren und als Vollziehungsbeamter tätig zu werden (eigentlich hätte die Stelle ausgeschrieben werden müssen... und ob ich bei einer Bewerbung zum Zuge gekommen wäre, fraglich - Glück gehabt!).
Ehemaliges Hauptzollamt Lübeck. An der Untertrave 55-57, Lübeck. Aufnahme vom 29.04.2024
Ehemaliges Hauptzollamt Lübeck. An der Untertrave 55, Lübeck. Aufnahme vom 29.04.2024
Ehemaliges Hauptzollamt Lübeck. An der Untertrave 55, Lübeck. Aufnahme vom 29.04.2024. Hinter dem Fenster in der Bildmitte hatte ich als Mitarbeiter in der Vollstreckungsstelle mein Büro
Manfred Krellenberg im Hauptzollamt Lübeck. Als Zollhauptsekretär und Mitarbeiter in der dort befindlichen Vollstreckungsstelle
Nach Ende meiner Zeit beim Vollstreckungsinnendienst wurde ich 1993 Vollziehungsbeamter beim Hauptzollamt Kiel mit Dienstort Lübeck
Vollstreckung
Vollziehungsbeamter beim Hauptzollamt Kiel
Meine Dienstwagen während meiner Zeit als Vollziehungsbeamter beim Hauptzollamt Kiel (2003 bis 2023)
Die "Weitewelt" gehörte zu meinem Vollstreckungsbezirk... Mein letzter Dienstwagen beim Zoll: VW Polo mit Kennzeichen BD16-3477
Mein letzter Dienstwagen, ein VW Polo mit Kennzeichen BD16-3477 in der Zollauktion. Das Fahrzeug erzielte bei der Online-Versteigerung 14.111,- Euro
Zoll-Fahrzeug BD16-3477 in der Gemeinde Seedorf. Die "Weitewelt" gehörte zu meinem Vollstreckungsbezirk...
Gewonnen“ habe ich seitdem eine Vielzahl von neuen Erfahrungen (und dafür sind wir meiner Meinung doch hier auf dieser „Welt“). „Verloren“ und zurückgelassen habe ich nicht minder viel. So viele Dienststellen, zu denen ich einst gehörte, haben aufgehört zu existieren. Die Oberfinanzdirektionen Kiel und Hamburg gehören dazu. Und auch die Bundesfinanzdirektion Nord (in Hamburg).
„Loslassen“ ist ein Erfordernis in diesem Leben. Sich von etwas zu trennen, fällt gelegentlich sehr schwer. Aber mit dem Blick auf das „neu-hinzu-Gewonnene“ relativiert sich Manches. Ich will versuchen, dass der Optimismus die Oberhand behält.
Im August 2021 feierte ich 40-jähriges Dienstjubiläum. Es war eine gute Gelegenheit, in Dankbarkeit auf das zu blicken, was in all den Jahren „erreicht“ wurde. Seit dem 01.12.2023 bin ich nun im Ruhestand.42 Jahre Dienstzeit beim Zoll sind zu Ende.
40 jähriges Dienstjubiläum beim Zoll
Der letzte Tag als Zollbeamter. Lübeck 30.11.2023. Ab 01.12.2023 ist Manfred Krellenberg im Ruhestand
Der letzte Tag als Zollbeamter. Lübeck 30.11.2023. Ab 01.12.2023 ist Manfred Krellenberg im Ruhestand
Von einem 2022 in den Ruhestand getretenen Kollegen erhielt ich ein Geschenk: eine Plakette. Diese war einst ein „Wanderpreis“ für die beste GASt (Grenzaufsichtsstelle) des Zollkommissariats (ZKom) Lübeck-Süd. Gestiftet vom BDZ (BUND DER DEUTSCHEN ZOLLBEAMTEN, später Deutsche Zoll-und Finanzgewerkschaft).
Die Plakette, die im Jahr 1987 die GASt Schlutup-Nord gewann, hing bis zur Auflösung der Grenzaufsichtsstelle in den Räumen der GASt im Lübecker Stadtteil Schlutup. Und wurde in jenen Tagen des Jahres 1990 „gesichert“ und vom Kollegen dann zu Hause sicher „verwahrt“.
Im Rahmen des jährlich stattfindenden Vergleichsschießens der Oberfinanzdirektion (OFD) Kiel bzw. den nachgeordneten Hauptzollämtern, Zollkommissariaten und Grenzaufsichtsstellen wurde der Wanderpreis jener GASt überreicht, welche beim Vergleichsschießen innerhalb desselben ZKom die meisten Ringe beim Schießen mit der Pistole (zu jener Zeit mit der SIG SAUER P 6 bzw. der 9 mm-Pistole P 225, Zivilbezeichnung. Vor 1981: mit der 7,65 mm-Pistole HK 4 von Heckler & Koch) erzielte.
Im Jahr 1982 konnte die GASt S (unser „Sondertrupp“) den Wanderpreis für ein Jahr in ihre Diensträume platzieren. Die GASten Priwall, Eichholz II, F (Funksprechzentrale) und Groß Grönau hatten in den Folgejahren das Glück, diesen Preis, der in der Regel vom amtierenden Zollkommissar Lübeck-Süd überreicht wurde, an die Wand zu hängen.
Hier, unter dem Dach des damaligen Hauptzollamts Lübeck-Ost in der Curtiusstrasse 19, saß „BALDUR“ (Rufname der dortigen Funksprechzentrale des Zolls im Bereich des 2-Meter-Bandes). Lange ist es her, aber es scheint mir, als wären erst ein paar Tage vergangen, als von jenem Platz aus noch „gefunkt“ wurde.
1980 stellte ich mich hier, in diesem Haus, jenen Prüfungen, die darüber entschieden, ob ich mich als Nachwuchskraft im mittleren Grenzzolldienst „einreihen“ durfte/konnte.
Und nun, 15.08.2020, fahre ich mal wieder an diesem Gebäude vorbei. Die Gegenwart sofort zurück lassend und in Erinnerungen schwelgend, bin ich wieder in für mich „glücklichen“ Zeiten.
Ja, hier bestand ich den „Test“. Und hier bekam ich mit, wie für einige andere Bewerber die "Reißleine" gezogen wurde, weil diese junge Menschen just in diesen Stunden es nicht vermochten, den ZOLL davon zu überzeugen, sie in seine „ Gefilde“ aufzunehmen.
„Baldur an Alle“, höre ich noch heute. Und ich vernehme in den Sekunden darauf, wie von dort „oben“ – dem Dachgeschoss - heraus all jene im „Bezirk“ befindlichen Grenzstreifen des Zolls darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass das am Fenster angebrachte Thermometer nun minus 6 Grad Celsius anzeigt.
„Marschrichtung Nord-Ost“ , funkt BALDUR – und zu den „Empfängern“ gehöre auch ich. Ja, „schweine-kalt“ ist es im Gelände. Nicht nur minus 6 Grad (die um das Hauptzollamt Lübeck-Ost im Stadtgebiet von Lübeck herrschen), sondern mindestens minus 10 Grad Celsius hier im Grenzgebiet, wo ich mich gerade befinde.
Und nicht nur ich bin betroffen: da sind mit mir noch manch andere Streifen im Einsatz: ob im Raum Lübeck, Ratzeburg oder Büchen befindlich: da „frieren“ noch andere Kollegen außer mir an jener "Linie", welche die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und die Deutsche Demokratische Republik (DDR) voneinander trennt.
Und wir bundesdeutschen Streifen des Grenzzolldienstes (GZD) werden „froh“ sein, wenn die „Marschrichtung Nord-Ost“ weiteren zeitlichen Bestand hat während der Dauer des Streifendienstes. Im besten Falle bedeutet es, lediglich 6 Stunden Streife/gehen/fahren zu müssen und uns dafür nun ganze „8 Stunden“ im Dienstbuch anschreiben zu dürfen.
Du, mein Kollege, gehörst nicht zu jenen Kräften, die sich die Dienstzeit entsprechend verkürzen dürfen. „Du“ sitzt dort oben im Haus Curtiusstrasse19 ja auch im „Trockenen“ und „Warmen“; und so musst Du in dieser Nacht von 20.00 Uhr bis 06.00 Uhr morgens durchhalten, ehe die Ablösung kommt.
Dich, Kollege, kenne ich gut. Gehörst Du doch zu „unserem“ Zollkommissariat Lübeck-Süd. In diesem Gebäude, in der Guerickestr.2-4 in Lübeck befindlich, haben auch wir Beiden unsere „GASten“ (Grenzaufsichtsstellen).
Du gehörst zur GASt „F“ (Funkleitzentrale / Funksprechzentrale) – und ich zur GASt Eichholz. Unsere Diensträume befinden sich nur wenige Meter voneinander entfernt. Und doch ist es ein „Unterschied“, ob man jener GASt angegliedert ist, oder eben der anderen. Eigentlich hast Du zwei „Diensträume“, Kamerad. Eben im Dachgeschoss der Curtiusstrasse 19 beim HZA Lübeck-Ost (in der „Funk-Bude“) und in jener „GASt“ in der Guerickestrasse, wovon aus Du gelegentlich Grenzstreifendienst zu verrichten hast.
Heute Nacht bist Du nun dort oben; im Dachgeschoss des Hauses Curtiusstrasse 19. Und ich bin einige Kilometer von Dir entfernt; direkt an der Trennlinie zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland. Und ich sitze mir nicht den „Arsch breit“ in einem wohltemperierten Zimmer, sondern ich streife entlang der innerdeutschen Grenze.
Nein, ich mache Dir, Kollege, keine Vorwürfe. Du weißt, wovon ich spreche/schreibe. Und ich weiß, dass Du vielleicht schon morgen mit mir zusammen an der Grenze tätig bist. Ja, es könnte sogar sein, dass Du zu meiner eigenen Grenzaufsichtsstelle gehörst. Und „lediglich“ gelegentlich bei der GASt „F“ aushilfst, um den dortigen „Betrieb“ aufrecht zu erhalten.
Aber sei getrost, dass auch ich „Sonderaufgaben“ habe; ich muss hin und wieder bei der Grenzkontrollstelle Moisling Dienst verrichten und dazu beitragen, dass im hiesigen grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr alles „rund“ läuft. Und das, obwohl ich Zollhundführer bin und ich meinen Vierbeiner nicht mitnehmen/betreuen kann während dieser Stunden.
Mein lieber Freund und Kollege: siehe lieber zu, dass Du in dieser „schweine-kalten“ Nacht die "Marschrichtung Nord-Ost" aufrecht erhältst und nicht dazu gehalten bist, die "Marschrichtung Süd-West“ (Aufhebung "Marschrichtung Nord-Ost") auszurufen. Dann wären die Dienststunden-Kürzungen nämlich passé und ich genötigt, in dieser Nacht etwas länger auszuharren an dieser innerdeutschen Grenze.
Nein, es wird nicht wärmer. So wie es scheint, zieht die Kälte noch etwas an; wir haben mittlerweile wohl jenseits der minus 10 Grad im Gelände des Grenzgebiets.
In der mir jetzt verbleibenden Grenzdienstzeit melde ich noch ein paar Robur LO, Kradstreifen und die Sichtung von „GT“ (Grenz-Trabant) an Dich, werter "BALDUR". Dann hast Du was zu tun, denn Du musst meine Meldungen ja „protokollieren““ und letztlich weiterleiten an den „großen Bruder“ BGS (Bundesgrenzschutz).
Dein Fluchen höre ich nicht, BALDUR. Vielleicht auch deshalb, weil ich nur ein Funkgerät, das im 2-Meter-Band „arbeitet“, habe. Was sich im Bereich „4-Meter“ tut, weiß und höre ich nicht. Dass Du gerade als „Eisvogel 6“ agierst und Dich mit Begebenheiten der „internationalen Grenze“ zu „plagen“ hast, ist mir nicht bekannt.
Muss ich das? Dir ist ja auch nicht bekannt, was mich gerade „bewegt“. Ob Du an das Bett denkst, das nach Beendigung des Dienstes auf Dich wartet? Und falls ja, vielleicht nicht mit jener Hingabe, wie ich es tue hinsichtlich meiner eigenen "Federn".
Es sei mir verziehen, dass ich ganz andere „Sorgen“ habe direkt an dieser Nahtstelle zwischen Ost und West. Und auch Du übst Nachsicht mit mir, denn Du weißt, dass ich nicht im Bilde bin, was es gerade in der Funksprechzentrale für Dich zu tun gibt. Ja, ich sehe und höre den Fernschreiber nicht „rattern.“
„Was für ein Mist!", magst Du gerade denken – muss „das“ sein, so kurz vor „Feierabend“ ?
Nun, da musst Du „durch“, mein Freund. Denk dran, ich bin an Deiner Seite in diesen Stunden dieser Nacht. Du dort „oben“ im Dachgeschoss der Curtiusstrasse 19 – und ich hier in Lübeck-Eichholz, direkt an der deutsch-deutschen Grenze.
(Gewidmet meinem verstorbenen Kollegen Horst Christensen, der "damals" zu "meiner" Grenzaufsichtsstelle Eichholz gehörte und gelegentlich "Funk-Dienst" im Gebäude des damaligen Hauptzollamts Lübeck-Ost in der Curtiusstrasse 19 verrichtete).
In der Funksprechzentrale des Hauptzollamts Lübeck-Ost
Zollhund beim Suchen nach Rauschgift (Tag der Küstenwache in Neustadt / Holstein 2022)
Zollhund beim Suchen nach Rauschgift (Tag der Küstenwache in Neustadt / Holstein 2022)
Ich hoffe, dass Ihnen mein Beitrag zum Thema „innerdeutsche Grenze bei Lübeck" gefallen hat. Falls Sie mich kontaktieren möchten, können Sie das über Mailadresse mkrelle@t-online.de tun. Gerne können Sie mich auch anrufen (am besten abends) unter Telefonnummer 015752829387
Video betreffend Zollauktion in Hamburg beim Tag des Zolls 02.09.2017
Vom Zoll sichergestellte Waffen. Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017
Vom Zoll sichergestellte Waffen. Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017
Zollkapelle beim Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017. Das Röntgenmobil BD16 -102
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017. Das Röntgenmobil BD16 -102
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017. Das Röntgenmobil BD16-102
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017. ZUZ, die zentrale Unterstützungsgruppe Zoll bzw. das Spezialeinsatzkommando des Zolls
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017. ZUZ, die zentrale Unterstützungsgruppe Zoll bzw. das Spezialeinsatzkommando des Zolls
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017. ZUZ, die zentrale Unterstützungsgruppe Zoll bzw. das Spezialeinsatzkommando des Zolls
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017. Waffen der ZUZ, des Spezialeinsatzkommandos des Zolls
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017. Waffen der ZUZ, des Spezialeinsatzkommandos des Zolls
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017. Waffen der ZUZ, des Spezialeinsatzkommandos des Zolls
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017. Waffen der ZUZ, des Spezialeinsatzkommandos des Zolls
Tag des Zolls in Hamburg 02.09.2017
Zollbeamter Manfred Krellenberg am 08.02.2020 in Lübeck vor einem Zoll-Einsatzfahrzeug in der neuen blauen Farbgebung
Zoll-Einsatzfahrzeug in der neuen blauen Farbgebung - Lübeck 08.02.2020
Zoll-Einsatzfahrzeug in der neuen blauen Farbgebung - Lübeck 08.02.2020
Zoll-Einsatzfahrzeug in der neuen blauen Farbgebung - Lübeck 08.02.2020
Zoll-Einsatzfahrzeug in der neuen blauen Farbgebung - Lübeck 08.02.2020
Video
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Zur Erinnerung an Herrn Michael Gartenschläger
Zur Erinnerung an Herrn Michael Gartenschläger - Aufnahme vom 27.10.2018
Zur Erinnerung an Herrn Michael Gartenschläger
Zur Erinnerung an Herrn Michael Gartenschläger
Zur Erinnerung an Herrn Michael Gartenschläger
Zur Erinnerung an Herrn Michael Gartenschläger
Zur Erinnerung an Herrn Michael Gartenschläger
Zur Erinnerung an Herrn Michael Gartenschläger
Zur Erinnerung an Herrn Michael Gartenschläger
Zur Erinnerung an Herrn Michael Gartenschläger 27.10.2018
Zur Erinnerung an Herrn Michael Gartenschläger
Zur Erinnerung an Herrn Michael Gartenschläger
Zur Erinnerung an Herrn Michael Gartenschläger
Beim sogenannten Gartenschläger-Eck
Beim sogenannten Gartenschläger-Eck (um 1986)
Beim sogenannten Gartenschläger-Eck (1986)
Beim sogenannten Gartenschläger-Eck (1986)
Beim sogenannten Gartenschläger-Eck (1986)
Unweit Mechower See
Bauvorhaben A 24 bei Gudow
Grenzmuseum Sorge
Am Morgen des 1. Juni 2019 trafen einige Angehörige des "Forum DDR Grenze", auch meine Frau und ich, beim "Grenzmuseum" in Sorge ein. Da das Grenzmuseum erst um 11.00 Uhr öffnet, fuhren wir zur ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge. Große Freude fühlten wir, als wir den "Ello" (Robur LO), mit dem wir später mitfahren durften, bei der Kaserne stehen sahen. Na, das war doch spitze!
Bevor wir das Gebäude erkundeten, nahm uns der Frank in Empfang. In Felddienstuniform! Zusammen mit anderen "Mitstreitern" sorgt er dafür, dass die frühere Kaserne und das dazugehörige Gelände erhalten wird und "Leben" erhält. Bewundernswert, was diese Menschen bisher geleistet haben - das verdient großen Respekt und Anerkennung!
Nicht nur die "grenz-bezogenen" Ausstellungsstücke sind interessant - auch das "DDR-Schul-Klassenzimmer", der "Technik-Raum" und das Ladengeschäft mit den vielen DDR-Produkten sind "Hingucker". Da kann man lange verweilen und in Erinnerungen schwelgen!
Ich danke dem Frank ganz herzlich für die "Führung" durch das "Museum" und das Gelände, die Fahrt mit dem Robur LO und nicht zuletzt für die Erlaubnis, die auf dem Privatgelände von mir gefertigten Fotos publizieren zu dürfen!
Ehemalige Kaserne der 7. Grenzkompanie Sorge am 1.6.2019
Auf dem Gelände der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge am 1.6.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
In der ehemaligen 7. Grenzkompanie Sorge 01.06.2019
Brocken-Bahn am 02.06.2019
Brocken-Bahn am 02.06.2019
Brocken-Bahn am 02.06.2019
Bahnstation Schierke am 02.06.2019
Bahnstation Schierke am 02.06.2019
Brocken-Bahn am 02.06.2019
Brocken-Bahn am 02.06.2019
Brocken am 02.06.2019
Brocken-Bahn am 02.06.2019 auf dem Brocken
Brocken-Bahn am 02.06.2019 auf dem Brocken
Lok 99234 der HSB am 2.6.2019 auf dem Brocken
Lok 99234 der HSB am 2.6.2019 auf dem Brocken
Lok 997232-4 der HSB am 02.6.2019 auf dem Brocken
Lok 997232-4 der HSB am 02.6.2019 auf dem Brocken
Blick aus der Wetterwarte auf dem Brocken 02.06.2019
Messinstrumente bei der Wetterwarte auf dem Brocken 02.06.2019
Wetterwarte auf dem Brocken 02.06.2019
Wetterwarte auf dem Brocken 02.06.2019
In der Wetterwarte auf dem Brocken 02.06.2019
In der Wetterwarte auf dem Brocken 02.06.2019
Auf der Wetterstation Brocken am 02.06.2019
Auf der Wetterstation Brocken am 02.06.2019
Auf der Wetterstation Brocken am 02.06.2019
Auf der Wetterstation Brocken am 02.06.2019
Blick aus der Wetterwarte auf dem Brocken 02.06.2019
Auf dem Brocken 02.06.2019
Auf dem Brocken 02.06.2019
Auf dem Brocken 02.06.2019
Blick vom Brocken auf Ilsenburg am 02.06.2019
Auf dem Brocken am 02.06.2019
Auf dem Brocken 02.06.2019
Auf dem Brocken 02.06.2019
Auf dem Brocken 02.06.2019
Auf dem Brocken 02.06.2019
Auf dem Brocken 02.06.2019
Auf dem Brocken 02.06.2019
ZOLL bei Getelo Uelser Weg
ZOLL an der deutsch-niederländischen Grenze 1989
ZOLL an der deutsch-niederländischen Grenze 1989
ZOLL an der deutsch-niederländischen Grenze bei Achterberg Springbiel
ZOLL an der deutsch-niederländischen Grenze bei Achterberg Springbiel um 1988 / 1989
An der deutsch-niederländischen Grenze im Raum Nordhorn
An der deutsch-niederländischen Grenze im Raum Nordhorn
Zoll und Bundesgrenzschutz am Grenzübergang Bad Bentheim Autobahn 1989
Bundesgrenzschutz am Grenzübergang Bad Bentheim Autobahn 1989
Grenzübergang Bad Bentheim Autobahn 1989
An der deutsch-niederländischen Grenze im Raum Nordhorn
An der deutsch-niederländischen Grenze im Raum Nordhorn
Nachfolgende Bilder fertigte ich aus Anlass einer dienstlichen Teilnahme an einem Seminar:
Südhang Winterberg unweit der Burgruine Hanstein (um 1986)
Burgruine Hanstein (um 1986)
Bei Lindewerra (um 1986)
Bei Lindewerra (um 1986)
Blick aus Sooden-Allendorf in Richtung DDR (um 1986)
DDR-Beobachtungsturm unweit Grenzübergang Herleshausen / Wartha um 1986
Unweit Grenzübergang Herleshausen / Wartha um 1986
Unweit Grenzübergang Herleshausen / Wartha um 1986
Unweit Grenzübergang Herleshausen / Wartha um 1986
Unweit Grenzübergang Herleshausen / Wartha um 1986
DDR-Beobachtungsturm bei Schifflersgrund (um 1986). Ein kleines Video (leider sehr unscharfe Aufnahmen) dazu hier: https://www.youtube.com/watch?v=vLLf6NByqg0
Innerdeutsche Grenze bei Mödlareuth im Februar 1982