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U-Boot-Jäger der Kriegsmarine UJ 2216



Oben: "Vom U-Boot-Jäger zum Tauchparadies - die Geschichte des U-Jägers 2216"   Die PDF-Datei (Copyright: Manfred Krellenberg) von ca. 7 MB Größe wird durch Anklick heruntergeladen (Verwendung nur für private Zwecke, die Wiedergabe - auch einzelner Fotos - in öffentlichen Medien ist ohne schriftliche Genehmigung des Autors Manfred Krellenberg nicht zulässig)

Als ein an der deutschen Marinegeschichte Interessierter kontaktierte ich im Jahr 1998 den in Italien lebenden Herrn Andrea Ghisotti. Andrea (1951-2010) zählte zu den besten Unterwasserfotografen des Landes und hatte bereits viele Artikel in nationalen und internationalen Magazinen veröffentlicht. Zu der Tauchliteratur, die er verfasste, zählt auch das Buch „Wracks im Mittelmeer“ (Jahr Verlag Hamburg, 1995). Unter Mitwirkung von Kurt Amsler war dieses Werk entstanden und einer der Käufer war meine Frau, die mich mit diesem Buch an einem Heiligabend beglückte.
Mich faszinierten die schönen Unterwasserfotos und die beschriebenen Tauchgänge zu einigen der vielen Wracks, die im Mittelmeer liegen. Da ich mich bereits mit der Historie der deutschen Kriegsmarine näher befasst hatte (mein Großvater Karl-Heinz Waack ist im Oktober 1943 auf dem Minenschiff JUMINDA unweit Porto Santo Stefano gefallen) und Zugriff hatte auf Kriegstagebücher von deutschen Einheiten, die in diesem Raum eingesetzt waren, konnte ich erkennen, dass es sich bei zwei der gezeigten Wracks um ehemalige U-Boot-Jäger der 22. U- Jagdflottille handelt.

Andrea Ghisotti war über die Informationen, die er von mir erhielt, sehr erstaunt. Dankbar nahm er auch die Fotos an, die ich ihm von den Fahrzeugen gab und welche ich zuvor von ehemaligen Besatzungsangehörigen erhalten hatte. Im Gegenzug überließ er mir viele von ihm selbst gefertigte Wrackbilder und erzählte ausgiebig von seinen zahlreichen Tauchgängen - auch zu jenem Boot, das im Fokus der  vorliegenden Dokumentation steht: U- Boot-Jäger (UJ) 2216.
Wir beschlossen, ein gemeinsames „Projekt“ zu machen und die Geschichte der „KT“, wie das Wrack genannt wurde (bzw. häufig noch wird), den tatsächlichen Geschehnissen entsprechend „neu“ zu schreiben.
Leider haben wir es nicht geschafft, dieses Vorhaben zu realisieren. Berufliche Verpflichtungen und meine in der knappen Freizeit geführten Arbeiten am Buch „U-Boot-Jagd im Mittelmeer – Der Einsatz der 22. U-Jagdflottille“ (Mittler Verlag, 2003) ließen es zu dieser Zeit nicht zu, mich intensiver um das geplante Werk zu kümmern. Und als ich dann viel später „neuen Anlauf“ nahm und Andrea anschrieb, erhielt ich von seiner Gattin die traurige Nachricht, dass er nicht mehr lebt und von dieser Welt gegangen ist.

Dass ich die gezeigten Fotos vom Wrack des U-Jägers 2216 veröffentlichen darf, habe ich Elisabetta zu verdanken. „Betti“, wie Andrea seine Frau zu Lebzeiten nannte, hat nicht vergessen, was Andrea und ich verwirklichen wollten und erteilte mir freundliche Genehmigung.
Doch wie viel „lebendiger“ und wertvoller wäre diese Publikation geworden, wenn er noch die „Feder schwingen“ und uns allen hier berichten könnte, was er in all den vielen Jahren seines Wirkens als professioneller Taucher und Unterwasserfotograf erleben durfte – in der Tiefe jenen Meeres, wo auch UJ 2216 seine letzte Liegestätte fand.

Die vorliegende Zusammenstellung aus Fotos und Kriegstagebuchauszügen bzw. Gefechtsberichten, welche als ergänzender Beitrag zu bereits veröffentlichten Büchern/Fachartikeln verstanden werden möchte, widme ich Andrea Ghisotti. An ihn, aber auch an die vielen Menschen zu erinnern, die in den Weltkriegen auf See geblieben sind, ist mir Ehre und Verpflichtung zugleich.

 
 
 
 
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